Strauss, Siegmund und Anna
Siegmund Strauss wurde in Lohrhaupten als Sohn von Michael Strauss und Mina Strauss, geb. Selig, geboren. Er war verheiratet mit Anna Strauss, geb. Dessauer. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Die am 2. April 1908 in Frankfurt geborene Tochter Leni Maria Pappe, geb. Strauss, lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Israel, dem 1904 auch in Frankfurt zur Welt gekommenen Sohn war 1933 über Frankreich und Spanien die Flucht nach Kuba gelungen.
Siegmund Strauss lebte seit seiner Jugend in Frankfurt. Er war seit 1912 mehr als 30 Jahre als Generalvertreter der Gummifabrik „Etablissements Hutchison (Compagnie Nationale du Caoutchouc)", für große Teile Deutschlands und die Schweiz zuständig. Seine Geschäftsräume befanden sich von 1928 bis etwa 1934 in der Taunusstraße 45, dann in der Schillerstraße 30, zuletzt verfolgungsbedingt in der Wohnung. Er beschäftigte mehrere Untervertreter. Durch die Boykotte seit 1933 kam es zur erzwungenen Geschäftsaufgabe am 5. Dezember 1938, zugleich steuerliche Abmeldung der Firma „Siegmund Strauss. Handel mit Gummiwaren und Celluloidwaren“.
Das Ehepaar wohnte ab 1932 in der Hauffstraße 9, ab 1937 wegen der verschlechterten wirtschaftlichen Situation Umzug in eine Wohnung in der Schumannstraße 49. Einen 1940 gestellten Ausreiseantrag nach Shanghai konnten sie nicht verwirklichen. Zuletzt lebten sie zwangsweise ab Januar 1942 in einem Zimmer in der Fichtestraße 7, das mit anderen Personen geteilt werden musste. Sie durften aus ihrer Wohnung keine Einrichtungsgegenstände mitnehmen. Bei der letzten Adresse handelte es sich um ein „Judenhaus“, in dem antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation aus Frankfurt zwangsweise konzentriert wurden.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Bewohnern der Schumannstraße.
Anna Strauss, geb. Dessauer | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
21.05.1876 15.09.1942 Theresienstadt. 16.05.1944 Auschwitz unbekannt |
Siegmund Strauss | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
05.10.1868 15.09.1942 Theresienstadt 19.12.1942 |