Steigerwald, Minna

Steigerwald, Minna

Stolperstein-Biographien im Westend

Steigerwald, Minna

Minna Steigerwald stammte aus Burghaun und war die Tochter von Hermann und Emma Speier. Sie heiratete den Viehkommissionär Salomon Steigerwald, der zusammen mit seinem Bruder Moritz eine Viehagentur am Schlachthof am Deutschherrenufer in Frankfurt betrieb, in dem auch andere Familienmitglieder beschäftigt waren. Wöchentlich verkaufte das Unternehmen etwa 100 bis 120 Kälber.

1932 starb Salomon Steigerwald. Nach seinem Tod wurde seine Witwe Minna Steigerwald als Mitgesellschafterin der Firma im Handelregister geführt. Auch der Sohn Theodor sowie der Sohn Max arbeiteten in dem Familienunternehmen. Nachdem die Umsätze nach 1933 immer weiter zurück gingen, wurde der Betrieb 1936 eingestellt und abgemeldet. Ebenso musste Minna Steigerwald mehrere Grundstücke in Frankfurt und Oberstedten veräußern. Ihre Schwägerin Adelheid Steigerwald, geborene Grünebaum, stammte aus Oberursel. Ihr Vater, Wolf Grünebaum war dort Viehhändler gewesen.

Minna und Salomon Steigerwald hatten zwei Söhne. Der Sohn Max, geb. am 21. Juli 1898, flüchtete 1936 nach Brasilien. Laut Gestapo hat er sich am 25. August 1936 „auf Reisen“ abgemeldet. Aufgrund einer Denunziation (Unterzeichnet mit: Heil Hitler) wird Minna Steigerwald beschuldigt, ihn trotz des Verbotes der Behörden mit Geldbeträgen unterstützt zu haben. Sie wird zu einer Strafe verurteilt.

Minna Steigerwald musste ihre Wohnung im Reuterweg verlassen. Zeitweise wird sie unter der Adresse ihres Sohnes Theodor in der Telemannstraße 13 geführt, später in der Eschersheimer Landstraße 20. Vor der Deportation mit dem Transport X11/2 Zug Da 509 nach Theresienstadt wurde sie zum Abschluss eines sogenannten „Heimkaufvertrages“ genötigt, angeblich zur Finanzierung ihres Lebensabends in einem Altersheim.

Der Stolperstein wurde initiiert von der Oberurseler Historikerin Angelika Rieber.

 

Minna Steigerwald, geb. Speier 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

10.09.1873

01.08.1942 Theresienstadt

15.06.1943

 

 

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Stolperstein Reuterweg 73 Minna Steigerwald © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


 

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