Adler, Margarete Adelheid
Margarete Adelheid Adler wurde in Beuthen in Oberschlesien geboren und ist die Tochter von Paul und Hedwig Golisch, einer Juweliersfamilie. Ihr Ehemann Alfred (Fred) Adler war Generalvertreter der Silberwarenfabrik B. Bohrmann im Frankfurter Sandweg 21. 1929 wurde die Tochter Renate geboren. Die Familie wohnte in der Gervinusstr. 22, das Haus wurde im Krieg zerstört.
Alfred Adler wurde im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 verhaftet und nach Buchenwald verschleppt. Seiner Frau Gretel gelang es durch enorme Anstrengungen, einen Sponsor in England zu finden, so dass ihr Mann am 5. Januar 1939 entlassen werden und im April 1939 nach England emigrieren konnte.
Am 25.8.1939 konnte Tochter Renate mit einem Kindertransport als "garantiertes Kind“ nach England gebracht werden, wo sie am 27.8.1939 in Harwich mit der Fähre landete.
Gretel Adler musste 1941 bei der Firma Osterrieth arbeiten. Sie wohnte 1941 in der Blanchardstraße 24/II und in der Joseph-Haydn-Straße 55 (Mendelssohnstraße) und zuletzt 1942 Auf der Körnerwiese 11. Ein mit "Karfreitag 1942" datierter Brief - der letzte, den die Tochter erhielt - schloss mit dem Satz: "Jetzt müssen wir in Richtung Osten..."
Fred Adler und Tochter Renate überlebten den Krieg in England, der Vater starb am 19.10.1953 in London.
Die Tochter Renata Harris lebt in Österreich und in Warwickshire/ England. Am 30.11.2011 nahm sie in Hoek van Holland an der Einweihung der Skulptur “Channel Crossing To Life” teil, die an die Kindertransporte aus Nazi-Deutschland nach England erinnert. 10.000 Kinder konnten von dort in den Jahren 1938 und 1939 nach England übersetzen. (www.kindertransporte-1938-39.eu)
Der Stolperstein wurde initiiert von der Großnichte Vivianne Walther-Kohn/Schweiz.
Margarete (Gretel) Adelheid Adler, geb. Golisch | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
14.08.1901 11.06.1942 nach Sobibor unbekannt |