Schönhof, Berta
Berta Schönhof wurde in Aschaffenburg geboren. Ihre Eltern waren Amalie, geb. Hamburger, und Salomon Östreicher. Sie war verheiratet mit Ernst Schönhof, geb. 23. Juni 1864 in Offenbach, und hatte mit ihm eine Tochter, Anna, geboren 1. Juni 1892 in Offenbach.
Der Ehemann war Inhaber der 1862 von seinem Vater gegründeten und nach diesem benannten Frankfurter Lederwarengroßhandlung „Jacob Schönhof “, die sein Schwiegersohn Herbert Kastellan dann weiterführte.
Im Adressbuch 1933 ist Berta Schönhof noch mit Rubensstraße 23/I eingetragen. Sie lebte von ihrem Ehemann getrennt. Ab 1934 ist sie nicht mehr im Frankfurter Adressbuch eingetragen. Offenbar hatte sie 1933 ihre Wohnung aufgegeben und wohnte seitdem in Untermiete, wie sie in einem Brief von Januar 1939 schrieb, in der Unterlindau. Dort wohnte sie bis sie im September 1938 zur Familie Marx in die Eppsteiner Straße 35/I zog. Die mit Hans Goldschmidt verheiratete Enkelin Ellen flüchtete mit ihrem Mann noch im Januar 1939 nach England, wo das Paar auf seine Visa für die USA wartete. Auch der Enkelin Lotte Kastellan gelang im Juni 1939 die Flucht nach England. Ihre Tochter Anna und deren Ehemann Herbert Kastellan warteten weiter vergeblich auf ein Visum. Sie musste erleben, wie beide deportiert wurden.
Als Einzige ihrer Familie zurückgeblieben, zog Berta Schönhof am 5. Juni 1942 ein letztes Mal um in die Körnerwiese 11 zur Familie Bodenheimer. Ihr Ehemann Ernst Schönhof wurde von Mainz aus ebenfalls nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 2. November 1942 ums Leben. Umstände und der Zeitpunkt des Todes ihrer Tochter Anna Rosa und deren Ehemann Herbert Kastellan sind ungeklärt.
Der Stolperstein wurde initiiert von Renate Hebauf.
Berta Schönhof, geb. Östreicher | |
Geburtsdatum: | 8.12.1869 |
Deportation: | 18.8.1942 Theresienstadt |
Todesdatum: | 21.9.1942 |