Gross, Paul und Elsa

Gross, Paul und Elsa

Stolperstein-Biographien im Westend

Gross, Paul und Elsa

Die in Langenlonsheim geborene Elsa Gross war die Tochter des Weinhändlers Ludwig Mayer und Johanna, geb. Heyman, und seit 1916 mit dem Kaufmann Paul Gross verheiratet. Die 1921 in Frankfurt geborene Tochter Marianne lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien. Sie war eine Schwester von Lieselotte Mayer, die 1942 deportiert und ermordet wurde. Einem 1898 geborenen Bruder gelang 1938 die Flucht in das britische Exil, ebenso einer Nichte.

 

Der Vater betrieb seit 1895 einen Weinhandel und Weinbau in Langenlonsheim. Seit 1919 war der Bruder in dem Unternehmen als Prokurist beschäftigt und Teilhaber. Am 3. März 1931 übernahm er zudem den Weinbau und Weinhandel "Gebrüder Herz. Spezialhaus für Rheinweine“ in Bingen, Gaußstraße 31 (Rheingaustraße). Der Vater besaß in Langenlonsheim diverse Grundstücke; eine Liegenschaft musste 1939 für 650 Reichsmark an die Reichsbahn veräußert werden. Die Familie wohnte im eigenen Haus in Langenlonsheim, Hauptstraße 54. Verfolgungsbedingt zogen die Eltern und die Schwester am 01. März 1938 von Langenlonsheim nach Frankfurt.

 

Paul Gross, in Beindersheim geboren war der Sohn des Fruchthändlers Abraham Gross und seiner Ehefrau Regina, geb. Kahn. Während des Ersten Weltkriegs war er Offizier der bayerischen Armee, bis 1929 Geschäftsführer und Aktionär der "Frankfurter Strohhutfabrik AG“, Adalbertstraße 44, anschließend Teilhaber der Mützenfabrikation "Gross & Co. KG“, Feldbergstraße 7, die bekannt war durch ihr Produkt "Pagro-Mütze“. Der Betrieb wurde zum 31. Januar 1939 gewerbesteuerlich abgemeldet und am 22. Juli 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Paul Gross war zuletzt als Hilfsarbeiter bei der Firma "Radio Braun“ (Max Braun) registriert; vermutlich musste er Zwangsarbeit leisten.

 

1939 plante das Ehepaar die Flucht in das US-amerikanische Exil. Obwohl die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes, datiert vom 19. August 1939, vorlag, scheiterte der Versuch.

 

Elsa und Paul Gross wohnten zunächst an der Körnerwiese 19, dann in der Feldbergstraße 7 und zuletzt in der Eppsteiner Straße 5. Von dort wurden beide deportiert. Die Eltern vom Elsa Gross und ihre Schwester wurden ebenfalls deportiert und ermordet.

Paul Gross

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

01.10.1883

19.10.1941 nach Lodz

13.08.1942

Else Gross, geb. Mayer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

06.07.1895

19.10.1941 nach Lodz

14.01.1942

 

Quelle


Die Stolpersteine wurden von der Hausgemeinschaft der Eppsteiner Straße 5 finanziert.

 

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Stolperstein Eppsteiner Straße 5 Paul Gross © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Eppsteiner Straße 5 Elsa Gross © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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