Strauß, Jakob und Stefanie
Jacob Strauß wurde in Langen geboren, Stefanie, geb. Bachmann, in Offenbach. 1920 gründete Jacob Strauß zusammen mit Jakob Hirschberger die Gummiwerke Odenwald. Die Firma stellte Fahrradreifen und Schläuche, Gummisohlen und Gummiplatten her. Zunächst war die Zentrale der Gummiwerke Odenwald in der Mainzer Landstraße 120 in Frankfurt, später in der Mainzer Landstraße 181. Die Produktionsstätte war in Mümling-Grumbach, ab 1926 in Neustadt. 1937 beschäftigte das Unternehmen 435 Arbeiter und 32 Angestellte.Nach 1936 begannen die beiden Unternehmer ernsthaft über den Verkauf der Firma nachzudenken. Sie mussten schließlich 1938 ihre Firma weit unter dem tatsächlichen Wert verkaufen.
Am 17. September 1938 wurden die Reisepässe von Jacob und Stefanie Strauß wegen „ungeregelter Steuerfragen“ eingezogen und ihr Vermögen „sichergestellt“. Vergeblich versuchte Jacob Strauß mit immer neuen Nachfragen, Bitten und Erläuterungen die noch offenen Fragen mit den Behörden zu klären. Er nahm sich schließlich das Leben. Laut Zeugenaussagen hat er sich vor einen Zug geworfen. Die Sterbeurkunde nennt als Todesursache „Schädelbruch“.
Stefanie Strauß konnte nicht mehr rechtzeitig fliehen. Sie lebte zuletzt in der Liebigstraße 27. Vermutlich wurde sie am 8. Mai 1942 in das Ghetto Izbica deportiert, einige Tage zuvor, am 3. Mai 1942, hatte sie einer Verwandten von der bevorstehenden Deportation geschrieben. Von Izbica wurde sie vermutlich in ein Vernichtungslager gebracht und ermordet.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Angelika Rieber/Oberursel und von ihr sowie von Inge Kirst/Kronberg und Manuel Radetz/Frankfurt finanziert.
Jacob Strauß | |
Geburtsdatum: | 8.1.1866 |
Todesdatum: | 13.4.1939 (Suizid) |
Stefanie Strauß, geb. Bachmann | |
Geburtsdatum: | 11.7.1884 |
Deportation: | 8.5.1942 Izbica |
Todesdatum: | unbekannt |