Badmann, Julius, Max und Minnie
Max Badmann wurde in Frankfurt am Main als Sohn von Isaak und Eleonore Badmann geboren. Er hatte vier Geschwister. Auch Minnie Badmann wurde in Frankfurt geboren. Sie war die Tochter von Charles und Emma Hall, geb. Weiler. 1908 heiratete der Bankkaufmann die Kauffrau. Im selben Jahr wurde der Sohn Julius geboren, der auch Kaufmann wurde. Er wurde im Zusammenhang mit dem November-Pogrom 1938 17 Tage im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert und konnte im Januar 1939 nach Brasilien fliehen.
Minnie Badmann besuchte die Anna-Schule und das Philanthropin und machte eine kaufmännische Lehre bei „Seidel & Naumann“ (Nähmaschinen und Fahrräder) in Frankfurt, wo sie nach Abschluss der Ausbildung weiter beschäftigt war.
Max Badmann war 1883 in die Dienste des Bankhauses „E. Ladenburg“ getreten, das bereits seit 1848 in Frankfurt bestand. Sein Sitz befand sich in der Junghofstraße 14. 1930 ging das Bankhaus in der Deutschen Bank Filiale Frankfurt auf. Im gleichen Jahr trat Max Badmann in Pension. Ein Geschäft „Max Badmann“ bestand bereits seit 1825 und beschäftigte durchschnittlich sechs bis sieben Angestellte. Minnie Badmann war Teilhaberin, ab 1936 Alleininhaberin des Damenmodegeschäftes „A. Höchberg. Damenartikel, Handschuhe, Strümpfe“ in der Kaiserstraße 15 und in der Bethmannstraße 58 mit vier bis sieben Beschäftigten. Max Badmann besaß Prokura in der Firma seiner Ehefrau. Im Dezember 1938 musste das Geschäft aufgegeben werden.
Das Vermögen von Max Badmann unterlag einer „Sicherungsanordnung“ der Devisenstelle, die den monatlichen „Freibetrag“ auf 500 Reichsmark festsetzte. Das Vermögen belief sich im November 1939 noch auf 43.988 Reichsmark. In einem letzten Schreiben an die Deutsche Bank schrieb er am 21. Januar 1941: „Sie würden mich zu Dank verpflichten, wenn Sie mir für das Finanzamt eine Bescheinigung über meine Pensions-Bezüge in 1940 ausfertigen wollten, unter Angabe der Abzüge für Lohnsteuer & Kriegssteuer Zuschlag. Ich werde mir erlauben, anfangs Februar bei Ihnen vorzusprechen und das betr. Schriftstück in Empfang zu nehmen“.
Im Juli/August 1941 musste Max Badmann mit Genehmigung des Kreiswirtschaftsberaters der NSDAP Teile seines Mobilars an das Möbelhaus Seifried, Allerheiligenstraße 72, verkaufen. Das Ehepaar musste am 15. August 1941 in die Mainzer Landstraße 32/EG umziehen.
Die Stolpersteine wurden initiiert und finanziert von der Deutschen Bank.
Max Badmann | |
Geburtsdatum: |
1.11.1866 |
Deportation: | 19.10.1941 Lodz |
Todesdatum: |
25.5.1942 |
Minnie Badmann, geb. Hall | |
Geburtsdatum: | 10.09.1875 |
Deportation: | 19.10.1941 Lodz |
Todesdatum: | unbekannt |
Julius Badmann | |
Geburtsdatum: | 21.12.1908 |
Deportation: | 1938 Buchenwald |
Flucht: |
1939 Brasilien |