Breitenfeld, Richard und Olga
Richard Breitenfeld wurde in Reichenberg (Böhmen) geboren und war seit 1905 mit der gebürtigen Wienerin Olga Breitenfeld verheiratet. Nach seinem Musikstudium wurde er Opernsänger. Seit 1902 wirkte er als lyrischer und Heldenbariton über 30 Jahre lang an der Frankfurter Oper. Überdies war er nebenberuflich als Musikpädagoge und Konzertsänger tätig.
Die Breitenfelds wohnten um 1910 in der Praunheimer Straße 8. Sein 25-jähriges Bühnenjubiläum wurde 1927 in der Lokalpresse umfassend gewürdigt. Doch am 18.12.1932 musste Richard Breitenfeld seine Laufbahn seiner starken Kurzsichtigkeit wegen beenden; seinen Bühnenabschied feierte er mit der Oper „Bajazzo“ von Ruggiero Leoncavallo.
Von nun an lebte er bescheiden als Pensionär und Gesangslehrer in Frankfurt. Nach 1933 änderten sich die Lebensumstände von Olga und Richard Breitenfeld drastisch: ihr Vermögen unterlag einer "Sicherungsanordnung“ der Devisenstelle, die ab November 1938 den monatlichen "Freibetrag“ auf 300 RM festlegte und im September 1941 auf 50 RM reduzierte.
Im Februar 1942 wurde auch die Pension gekürzt. Die Eheleute Breitenfeld mussten ihr Mobiliar verkaufen, ihre Wohnung in der Eschersheimer Landstr. 79 verlassen und im September 1941 zwangsweise in die Hansa Allee 7/III ziehen, wo sie als Untermieter bei Wolff lebten.
Olga Breitenfeld, geb. Sgalitzer | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
24.04.1885 01.09.1942 Theresienstadt 08.10.1942 |
Richard Breitenfeld | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
13.10.1869 01.09.1942 Theresienstadt 16.12.1942 |