Knoblauch, Hedwig

Knoblauch, Hedwig

Stolperstein-Biographien im Westend

Knoblauch, Hedwig

Hedwig Knoblauch stammte aus Nürnberg und war mit dem nichtjüdischen Robert Knoblauch verheiratet, der 1862 in Frankfurt geboren wurde. Hedwig Knoblauch erfuhr eine gutbürgerliche Erziehung und wurde in Gesang ausgebildet. Sie wird als freundlich, gutherzig, aber auch burschikos und wehrhaft beschrieben. Ihre 1913 verstorbene Schwester Franziska, verheiratete Kahn, war Städelschülerin und radierte Alt-Frankfurter Motive. Eine weitere Schwester, Klara, heiratete Ernst Epstein, den Sohn des Feinlederwarenfabrikanten Jakob Epstein in Niederrad. Sie flüchtete mit ihrer Familie in die Schweiz.

 

Robert Knoblauchs Vater Gustav Knoblauch war Bankdirektor beim Frankfurter Hypotheken-Kredit-Verein. Als Zweitältester musste er nach dem frühen Tod des Vaters auch seine sechs Geschwister versorgen. Robert Knoblauch hatte eine Konzertagentur in Frankfurt, die unter anderen Max Reger betreute, aber auch etwa Lesungen mit Thomas Mann organisierte.

 

Die Ehe blieb kinderlos, galt nach NS-Definition als „Mischehe“. Sie wohnten in der Elsheimerstraße 11 im Westend. Zu Kriegsbeginn wurde Robert Knoblauch von der Gestapo nahegelegt, sich von Hedwig scheiden zu lassen. Da er sich weigerte, wurde er mit Berufsverbot belegt. Hedwig Knoblauch wurde am 22. März 1943 verhaftet und wahrscheinlich vier Wochen später nach Auschwitz „verschubt“. Robert Knoblauch starb 1946.

 

Der Stolperstein wurde initiiert von Helga Knoblauch aus Frankfurt, deren Schwiegervater ein Bruder von Robert Knoblauch war.


Hedwig Knoblauch, geb. Redelsheimer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

25.8.1878

1943 Auschwitz

unbekannt

 

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Stolperstein Elsheimerstraße 11 Hedwig Knoblauch © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

 

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