Ehrenfeld, Sophie

Ehrenfeld, Sophie

Stolperstein-Biographien im Westend

Ehrenfeld, Sophie

Sophie Ehrenfeld, geb. Stern, wurde 1872 in Neuhof (Fulda) als viertes von 10 Kindern der Eheleute Hirsch Stern (1836-1884) aus Flieden-Neuhof und Hannchen Tannenbaum (1835-1906) aus Schmalnau/Rhön geboren. Um 1895 heiratete sie den Kaufmann und Witwer Adolf Ehrenfeld (Jg.1859), der zwei Kinder mit in die Ehe brachte: Sally (Jg. 1890) und Lina (Jg. 1892) Das Ehepaar Sophie und Adolf Ehrenfeld hatte vier Söhne: Alexander (Jg.1896), Hugo (Jg. 1898), Emil (Jg.1899) und Kurt (Jg. 1904).

 

Die Familie wohnte Anfang der 1930er Jahre in der Niddastaße 10 und ab 1935 in der Burnitzstraße 43. 1937 zogen Sophie und Adolf Ehrenfeld mit dem Sohn Hugo um in den Reuterweg 63, 2.OG. Spätestens Anfang 1939 wurde das Ehepaar gezwungen, in das Haus Reuterweg 53, 2.OG umzuziehen.

 

Der Sohn Hugo, später mit dem Namen Hugh Field, flüchtete nach England. Dort traf er seinen Freund, den Sohn eines emigrierten Frankfurter Schuhfabrikanten wieder. Hugo wurde Teilhaber einer Schuhfabrik. Alex Ehrenfeld, ehemals Schauspieler am Neuen Theater, flüchtete mit seiner Frau Martha von Berlin aus nach Buenos Aires. Der Prokurist Kurt Ehrenfeld flüchtete mit seiner Frau Adi (Adele), geb. Schwab, nach New York/Bronx. Der Halbbruder Sally (er nannte sich später Harry) flüchtete nach Dänemark und von dort nach Schweden.

 

Der Sohn Emil Ehrenfeld war Schneider und wohnte mit seiner Frau Frieda, geb. Bär, und der 1931 geborenen Tochter Margarete in der Kelsterbacher Straße 8 in Frankfurt-Niederrad. Er musste ab Anfang 1941 Zwangsarbeit leisten: Zunächst in der Großwäscherei Röver, danach als Arbeiter auf sechs verschiedenen Friedhöfen und zuletzt in der Nähwerkstatt im Holzhof an der Autobahn. Er wurde noch am 14. Februar 1945 nach Theresienstadt deportiert, von wo er Anfang Juni 1945 nach Frankfurt zurückkam.

 

Adolf Ehrenfeld starb am 6.Dezember 1941 und wurde auf dem Neuen Jüdischen Friedhof beerdigt. Seine Tochter Lina Rosenthal, geb. Ehrenfeld, wohnte in Langendernbach und wurde am 1. September 1942 nach Theresienstadt und von dort am 15.5.1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.

 

Sophie Ehrenfelds Geschwister Gitta, Jeanette, Rosa und Jettchen sind vor 1935 gestorben. Ihr Bruder Salomon (Jg.1854) wurde 1943 in Sobibor ermordet, ihre Schwester Helene 1943 in Theresienstadt, Fannie und Leopold wurden deportiert, ihr Schicksal ist unbekannt. Ihr Bruder Louis (Jg. 1874) starb 1947 in New York.

 

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Adolf und Sophie Ehrenfeld mit Enkeltochter Margrete © privat/Margarete Druschel, Foto: Keine Angabe


Sophie Ehrenfeld, geb. Stern

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

9.1.1872

15.9.1942 Theresienstadt, 15.5.1944 Auschwitz

unbekannt

 

 

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Stolperstein Reuterweg 63, Sophie Ehrenfeld © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

 

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