Springut, Lore, Mali, Ruth, Osias und Gerdi
Die Eheleute Mali und Osias Springut stammten beide aus Polen, Mali aus Chrzanow, Osias aus Bochnia. Die drei Töchter wurden in Frankfurt geboren. In den Frankfurter Adressbüchern ist Osias Springut 1920 als Kaufmann mit Adresse Grüne Straße 23, 1930 bereits in der Friedberger Anlage 32, 1933 dort mit Textilwaren (Geschäft und Privat) und 1939 ebenda mit Wäschegeschäft eingetragen. Die Daten der Volkszählung 1939 weisen nur die Eltern und zwei Kinder auf, fälschlicherweise ist dort Ferdi, männlich, statt Gerdi aufgeführt.
In der Friedberger Anlage 32 hatte auch der Zahnarzt und Mundartdichter Erich Fries seine Praxis. Bei ihm war die heute 98-jährige Frau Geißler, Jg. 1909, 1930 als Hausmädchen eingezogen. Sie freundete sich mit Emmy, dem Hausmädchen der Familie Springut an. Wenn deren Hausangestellte freitags frei hatte, übernahm Maria Geißler öfter das Anzünden der Sabbatkerzen in dem jüdischen Haushalt.
Als Maria Geißler 1934 heiratete und ein Jahr später einen Jungen zur Welt brachte, erhielt sie von den Springuts deren Kinderbettchen geschenkt, diese das ja nicht mehr benötigten. Seitdem lagen alle Kinder der Geißlers im Kinderbett der Springuts, das bis heute aufbewahrt und in Erinnerung behalten wird.
Sowenig wie über das Leben der Springuts in Frankfurt bekannt ist, weiß man auch über ihr weiteres Schicksal. In der Datenbank des Jüdischen Museums heißt es lediglich „verschollen“.
Mali Springut, geb. Bornstein | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
28.12.1895 1942 nach Osten unbekannt |
Osias Springut | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
25.05.1894 1942 nach Osten unbekannt |
Ruth Springut | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
24.01.1930 1942 nach Osten unbekannt |
Gerdi Springut | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
08.08.1927 1942 nach Osten unbekannt |
Lore Springut | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
11.02.1920 1942 nach Osten unbekannt |