May, Erna, Jakob und Gottlieb, Nathan

May, Erna, Jakob und Gottlieb, Nathan

Stolperstein-Biographien im Nordend

May, Erna, Jakob und Gottlieb, Nathan

Nathan Gottlieb 1939
Nathan, Gottlieb © Ullstein-Bilderdienst, Foto: keine Angaben

 

Nathan Gottlieb besuchte das Gymnasiums in Fulda und trat danach ins väterliche Manufakturwarengeschäft ein, das er später übernahm. Er war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde von Neuhof. Mit seiner Frau Ricka, geb. Fränkel, hatte er zwei Töchter, Erna und Johanna, geb. 08.10.1904. Nathan Gottlieb betrieb sein Geschäft mit dem Hauptgeschäftszweig Heiratsausstattungen im eigenen Haus in der Frankfurter Straße Nr. 48 1/2. Als am 16. Dezember 1935 seine Frau starb, war das Geschäft durch den Boykott der Nationalsozialisten bereits stark reduziert. 1936 wurde Nathan Gottlieb gezwungen, es an einen Kaufmann aus dem Nachbarort Ried zu verpachten, an den er es 1939 verkaufen musste. Auch sein Haus musste er dem Pächter übergeben und konnte nicht länger in Neuhof bleiben. Einige Monate lebte er bei seiner Tochter Johannah Straßer und ihrer Familie in Teplitz-Schönau in der Tschechoslowakei. Mitte November 1936 kehrte er nach Deutschland zurück und zog zu seiner Tochter Erna May in die Gaußstraße 14.

 

Jakob May aus Schlüchtern übernahm von seinem Vater Nathan May Anfang der 20er Jahre dessen Textilgeschäft in Schlüchtern, Obertorstraße 39. Etwa zur selben Zeit heiratete er Erna Gottlieb, mit der er zwei Söhne hatte: Norbert, geboren am 22.10.1922, und Hans, geboren am 18.03.1928. Im Jahr 1936 musste Jacob May das Geschäft wegen des Nazi-Boykotts aufgeben. Er zog mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn Hans nach Frankfurt, um den Verfolgungen der ortsansässigen Nazis zu entgehen.

 

Jacob May
May, Jacob © privat/Renate Hebauf, Foto: keine Angaben

Erna May, geb. Gottlieb, um 1940
May, Erna © privat/Renate Hebauf, Foto: keine Angaben

Der ältere Sohn Norbert zog zu seiner Tante Johanna Straßer ins tschechische Teplitz-Schönau. Jakob May meldete in Frankfurt sein Gewerbe wieder an und nutzte ein Zimmer in seiner Wohnung in der Gaußstraße 14 als Lager- und Verkaufsraum für die Textilien.

 

Ende des Jahres 1936 zogen auch Jacob Mays verwitwete Schwester Irma Sichel und sein Schwiegervater Nathan Gottlieb in die Wohnung ein. Der jüngere achtjährige Sohn Hans besuchte ab 1937 das Philanthropin. 1939 brachten ihn seine Eltern über einen Kindertransport der Jüdischen Gemeinde nach England in Sicherheit.

Jakob May

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

17.03.1886

08.05.1942 nach Majdanek

unbekannt

Nathan Gottlieb

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

26.02.1862

15.09.1942 nach Theresienstadt

01.10.1943

Erna May, geb. Gottlieb

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

15.09.1895

08.05.1942 nach Izbica und nach Sobibor

unbekannt

 

Quelle

Renate Hebauf, Frankfurt am Main, Gaußstr. 14, Ein Haus und seine jüdischen Bewohner zwischen 1911 und 1945. In: Monica Kingreen, Nach der Kristallnacht

 

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Stolperstein Gaußstraße 14 Erna May © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Gaußstraße 14 Jakob May © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Gaußstraße 14 Nathan Gottlieb © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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