Flörsheim, Jenny Klara, Julius und Kurt

Flörsheim, Jenny Klara, Julius und Kurt

Stolperstein-Biographien im Nordend

Flörsheim, Jenny Klara, Julius und Kurt

Julius Flörsheim aus Wolfhagen und Jenny Klara Flörsheim aus Lichtenhausen waren die Eltern von Kurt Flörsheim und eines 1923 geborenen Sohnes, der 1939 in das Exil nach Großbritannien flüchten konnte. Julius Flörsheim war Frontsoldat im ersten Weltkrieg, Träger des Eisernen Kreuzes 2. Klasse; Mittelschullehrer für Deutsch, Geschichte, Französisch und Erdkunde.

 

1904 erstes Staatsexamen in Kassel, 1906 zweites Staatsexamen und 1912 Mittelschullehrerprüfung ebenfalls in Kassel. Julius Flörsheim leistete vom 1. April 1904 bis 31. März 1905 seinen Militärdienst ab. Von Mai 1905 bis März 1907 unterrichtete er als Vertretungslehrer an der Israelitischen Volksschule in Breitenbach; von April 1907 bis März 1914 Lehrer an der Israelitischen Volksschule in Vöhl; von April 1914 bis Dezember 1935 Mittelschuldienst an der Brüder-Grimm-Schule in Frankfurt. Julius Flörsheim, der freundschaftlich „Floh“ genannt wurde, war dort ab 1933 dem Druck von Eltern ausgesetzt, die einen jüdischen Lehrer für unzumutbar hielten; als Soldat des Ersten Weltkriegs wurde er jedoch erst 1935 entlassen; anschließend bis März 1937 unterrichtete er „jüdische Sonderklassen“ in der Holzhausenschule. Der ältere Sohn musste 1933/34 vom Lessing-Gymnasium auf das Philanthropin wechseln. Ab 1939 Leiter des Waisenhauses der Flersheim-Sichel-Stiftung, Ebersheimstraße 5, wo die Familie zeitweise auch wohnte. Letzte Frankfurter Adresse: Leerbachstraße 105.

 

Julius, Jenny Klara und Kurt Flörsheim wurden am 19. Oktober 1941 bei der ersten großen Deportation aus Frankfurt in das Getto Lodz verschleppt, wo sie starben.

Jenny Klara Flörsheim, geb. Rothschild

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

20.04.1895

19.10.1941 nach Lodz

unbekannt

Julius Flörsheim

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

25.10.1883 

19.10.1941 nach Lodz

unbekannt

Kurt Flörsheim

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

22.02.1925 

19.10.1941 nach Lodz

unbekannt

 

Quelle

Katalog anlässlich des 80jährigen Bestehens der Brüder-Grimm-Schule, Frankfurt, 1990; Archiv-AG des Lessing-Gymnasiums, Die jüdischen Schüler und Lehrer am Lessing-Gymnasium 1897-1938, Frankfurt 1998, S. 34; Fragebogen JMF


inhalte teilen