Simon, Julius
Julius Simon war Rechtsanwalt und Notar. Er stammt aus Taunusstein-Wehen nahe Wiesbaden. Der Vater Wilhelm Simon hatte mindestens zwei Brüder in Wiesbaden, einer war Weinhändler. Die Ehefrau von Julius Simon, Caroline (Carry), geb. Goldschmidt war die Schwester von Isaak E. Goldschmidt, für den und ihrer Mutter Jenny Goldschmidt Stolpersteine in der Großen Friedberger Straße 44 verlegt sind. Die Simons hatten drei Kinder. Um 1923 wohnte die Familie Simon in der Schäfergasse 29, zuletzt in der Falkensteiner Straße 1. 1933 wurde Julius Simon die Zulassung als Notar entzogen. Er flüchtete noch im selben Jahr nach Frankreich. Die Ehefrau und die Tochter folgten. Die Familie lebte zunächst in Straßburg (Elsaß), 1939 flüchtete sie in das Landesinnere nach Perigueux (Dordogne). 1940 wurde ihnen die Aufenthaltserlaubnis entzogen. Die Tochter wurde von den Eltern getrennt und lebte und arbeitete ab 1941 in einem Flüchtlingsheim für Kinder in Beaulieu, das 1942 nach Moissac verlegt wurde. Nach der Auflösung des Heimes im August 1942 lebte die Tochter unter falschem Namen mit nicht-jüdischer Identät in verschiedenen Verstecken.
Auch Julius Simon versuchte mit Frau und den beiden anderen Kindern in der Illegalität der Deportation zu entgehen. Er wurde jedoch verhaftet und im August 1944 in der Nähe von Clermont-Ferrand erschossen. Das weitere Schicksal der beiden Kinder ist unbekannt. Die Ehefrau wohnte nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland. Die 1923 geborene Tochter Aviva Incourg Igael, geb. Simon, lebt in Israel. Ihr Sohn Yoram und seine Frau waren bei der Stolperstein-Verlegung anwesend.
Julius Simon | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
21.11.1895 Flucht: 1933 nach Frankreich, Verhaltung: 1944 in Clermont-Ferrand August 1944 |