Sander, Lina und Salomon

Sander, Lina und Salomon

Stolperstein-Biographien im Nordend

Sander, Lina und Salomon

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Salomon und Lina Sander © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angaben

 

Salomon Sander stammt aus Niederbieber und ist der Sohn von Jonas und Sara Sander. Lina Sander stammt aus Frankfurt-Bockenheim und ist das zweite Kind des Schuhmachers Abraham Baer und seiner Ehefrau Henriette, geb. Stern. Sie heirateten am 20. April 1892 in Frankfurt beziehen ihre erste Wohnung in der Fichardstraße 32. Linas Mutter wohnt immer bei der Familie, bis sie 1909 im Alter von 90 Jahren stirbt. Zwei Kinder werden dem Ehepaar geboren: 1893 die Tochter Rosa Frieda (Friedel) und 1895 der Sohn Albert, der allerdings bereits im Alter von fünf Jahren stirbt. An Frieda Fuld und ihren Ehemann, den Kaufmann Otto Fuld, erinnert zwei Stolpersteine in der Telemannstraße 12.

 

Lina und Salomon Sander erwarben 1899 die Liegenschaft Querstraße 1, ein großes Eckhaus mit 10 Mietwohnungen und 5 Geschäften, wo sie auch wohnten. Salomon führte hier eine Drogerie. Wohl aus Altersgründen verkaufte er diese an die Familie Erbes, die im Haus wohnte. Anfang 1940 zog das alte Ehepaar anscheinend nach Heidelberg. Das Haus musste unter Zwang verkauft werden: Eigentümerin wurde die Familie Erbes, die in die Wohnung von Lina und Salomon Sander zog. Die Familie Erbes war aber nach Aussage der einzigen von Enkelin Lina und Salomon Sander, Lily Gutmann-Fuld, bis zum Ende gut zu ihrer Familie gewesen. Das Ehepaar Sander kehrt wieder nach Frankfurt zurück um muss in der Liebigstraße und zuletzt im Sandweg 14 wohnen. Nach einer zwangsweise Entrichtung der „Judenvermögensabgabe“ in Höhe von 16.855,73 Reichsmark folgte ein ebenso erzwungener Abschluss eines „Heimeinkaufvertrags“ in Höhe von 16.797 Reichsmark. Den Unterzeichneten solcher Verträge wurde vorgegaukelt, sie finanzierten damit ihren Lebensabend in einem Altersheim in Theresienstadt.

 

Bei der Verlegung waren Rosl Reuther, Coburg, Urenkelin von Jakob Bär, Bruder von Lina Sander, und ihr Ehemann Gerhard Reuther sowie Maria Erbes und ihre Schwiegertochter anwesend.

Salomon Sander

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

17.09.1866

15.09.1942 nach Theresienstadt

21.10.1942

Lina Sander, geb. Baer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

19.11.1864

15.09.1942 nach Theresienstadt

06.10.1942

 

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Stolperstein Querstraße 1 - Lina Sander © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Querstraße 1 - Salomon Sander © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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