Hammel, Frieda und Karl und Liselotte
Familie Hammel lebte bis 1942 im 3. Stock ihres eigenen Hauses Friedberger Landstraße 125. Der 1908 geborene, im November 1938 nach Holland und von dort in die USA geflüchtete Norbert Hammel verkaufte das Haus nach dem Krieg an die Sparkasse. Das Haus wurde in den 1970er Jahren abgerissen.
Karl Hammel aus Ober-Rosbach bei Friedberg war Metzger und betrieb im Erdgeschoß seines Hauses ein eigenes Geschäft. Seine Ehefrau Frieda, geb. Theisebach, stammte aus Kirch-Göns. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Norbert und Lotte (eigentlich Liselotte). Lotte kam 1926 in die Grundschule am Philantropin und besuchte danach von 1932-1934 die Schillerschule. 1935 begann sie eine Ausbildung zur Designerin im Bijouteriewarengeschäft L. S. Mayer in der Neuen Mainzer Straße. Parallel dazu besuchte sie die Fachschule für Einzel- und Großhandel, Abteilung Dekoration in der Junghofstraße.
Bei der Verlegung war Lotte Hammels Jugendfreundin Gertrud Emmerich, Jg. 1919, anwesend.
Durch den Boykott ab 1933 wurde Karl Hammel bald gezwungen, sein Geschäft einem nichtjüdischen Konkurrenten zu überlassen. Während des November-Pogroms1938 verwüsteten Nazis die Wohnung der Familie und verschleppten Karl Hammel ins Konzentrationslager Buchenwald, wo er vom 12. bis 27. November 1938 inhaftiert war.
Der Sohn Norbert konnte sich der Verhaftung entziehen und über die Grenze nach Holland fliehen. Zwischen 26.08.1940 und 11.05.1942 musste Lotte Hammel bei der Färberei „Röver“ in Niederrad Zwangsarbeit leisten. Die geplante Flucht der Familie in die USA scheiterte.
Frieda Hammel, geb. Theisebach | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
27.04.1880 08.05.1942 in Raum Lublin unbekannt |
Karl Hammel | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
07.04.1884 08.05.1942 in Raum Lublin unbekannt |
Liselotte Hammel | |
Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
30.01.1920 24.05.1942 in Raum Lublin unbekannt |