Oppenheimer, Erika und Siegbert

Max Oppenheimer wurde in Gedern, Henriette Oppenheimer, geb. Sandel, in Hirschhorn am Neckar geboren. Sie waren verheiratet, hatten zwei Kinder, Siegbert und Erika, und wohnten im Baumweg 41.

Max Oppenheimer war Polstermeister und wurde für seine Verdienste im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nachdem er sich von einer schweren Schlägerei erholt und sein Haus und Geschäft in Gedern verloren hatte, zog er nach Frankfurt, wo er 1935 im Mauerweg 36 gemeldet war.

Erika Oppenheimer flüchtete 1936 von Hamburg aus und kam am 30. Oktober in New York an. Sie lebte den Rest ihres Lebens in New York City, heiratete einen anderen deutschen Flüchtling, den Tapezierer Joseph Bachrach und hatte mit ihm zwei Söhne und einen Enkel. Sie starb am 27. Dezember 2001.

Max und Henriette Oppenheimer gelang die Flucht von Rotterdam aus mit der SS Veendam in die USA, wo sie am 22.12.1939 in New York ankamen. Dort arbeitete Max Oppenheimer weiter als Polsterer. Er starb am 5. Oktober 1949. Henriette Oppenheimer lebte nach dem Tod ihres Mannes bei ihrem Sohn Siegbert und dessen Ehefrau. Sie starb am 13. Januar 1983.

Adelheid Oppenheimer war die Halbschwester von Max Oppenheimer und wurde ebenfalls in Gedern geboren. Sie verließ Deutschland mit der SS Pennland von Antwerpen aus und kam am 23. Dezember 1939 im Hafen von New York an. Auch sie lebte in New York City, blieb ledig und half bei der Erziehung der zwei Kinder von Erika Oppenheimer bis sie zu krank wurde, um dies zu tun.

Auch Siegbert Oppenheimer wurde in Gedern geboren. Er hatte als Lehrling bei einem Tapezierer gearbeitet. Er flüchtete 1937 von Hamburg aus mit der SS Manhattan in die USA. Er heiratete im Juni 1954 Margot Oppenheimer geb. Baer. Sie hatten eine Tochter, einen Sohn und fünf Enkelkinder. Siegbert Oppenheimer starb am 18. Januar 1997.

Max Oppenheimers Schwester, die 1882 geborene Paulina Stern und ihr 1882 geborener Ehemann Leo Stern wohnten in Meinerzhagen und wurden am 30. April 1942 ab Dortmund nach Zamosc deportiert, wo sie ums Leben kamen.

Die Stolpersteine wurden initiiert von Deborah Oppenheimer, Tochter von Siegbert Oppenheimer, die in Massachusetts/USA lebt, und finanziert von Bettina von Bethmann.