Mayer, Friedrich

Mayer, Friedrich

Stolperstein-Biographien im Nordend

Mayer, Friedrich

Friedrich Mayer wurde in Freiburg (Breisgau) geboren, seine Eltern waren Gustav Mayer und Emilie Mayer, geb. Fackenheim. Er besuchte das Lyzeum in Straßburg (Elsaß) und heiratete dort die evangelische Alice Lucia, geb. Wäldin, die 1896 in Straßburg geboren wurde. Von Beruf war er zuerst Reisender und später Geschäftsführer der Straßburger Firma „Caesar Tensfeld & Co.". Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er Soldat war und auch das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt, eröffnete er 1919 in Frankfurt am Main das Kaufhaus für Textilien und Haushaltswaren „Mayer“ zunächst in der Langestraße 76, später in der Cassellastraße 31 in Fechenheim. Die Familie mit zwei Söhnen und zwei Töchtern wohnte unweit davon in der Hanauer Landstraße 543.

 

Infolge der nationalsozialistischen Boykotte erlitt die Firma einen Umsatzrückgang und musste 1934 geschlossen werden. Im Zusammenhang mit den Novemberpogromen war Friedrich Mayer 1938/1939 in Buchenwald inhaftiert. Die Ehefrau verweigerte eine Scheidung. 1940 wurde die Familie aus der Hanauer Landstraße 543 vertrieben und zog in die Eiserne Hand 5 im Frankfurter Nordend.

 

Friedrich Mayer musste Zwangsarbeit im „Holzhof Frankfurt“ und in einer Ledergerberei in Neu-Isenburg leisten. Vom 4. Juni bis 13. August 1942 war er als Zwangsarbeiter des Stadtreinigungsamtes - Städtischer Fuhrpark - registriert. Zwischen 3. Dezember 1942 und 21. Januar 1943 leistete er Zwangsarbeit bei der Firma „Walterdruck. Walter & Geitzhaus“. Ab 8. Februar 1943 war er im Untersuchungsgefängnis Frankfurt inhaftiert. Die Ehefrau konnte erst 1939 nach einem Gesuch an den Reichsarbeitsminister eine Anstellung als Verkäuferin finden. Die 1921 geborene Tochter Margarete Mayer war Bankangestellte, die 1923 und 1924 geborenen Söhne Paul und Heinz Mayer mussten von März 1945 bis zur Befreiung Zwangsarbeit bei der Organisation Todt in Derenburg im Harz leisten. Am 29. Januar 1944 wurde die Familie in der Eisernen Hand 5 ausgebombt und zog dann nach Wüstems im Taunus, nach dem Krieg zurück nach Frankfurt in die Hermannstraße 16. Sie wanderte 1949 in die USA (Cincinnati) aus.

 

Die Ehefrau erhielt ein vom 7. September 1943 datiertes Schreiben der Kommandantur des KZ Auschwitz mit der Mitteilung, dass Friedrich Mayer am 25. August 1943 angeblich an Myokardinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) gestorben sei.

Friedrich Mayer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

21.12.1888

1943 Auschwitz

25.08.1943

 

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Stolperstein Eiserne Hand 5 Friedrich Mayer © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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