Wald, Salomon

Wald, Salomon

Stolperstein-Biographien im Nordend

Wald, Salomon

Salomon Wald
Wald, Salomon © privat/Phyllis Palm-Wald, Foto: keine Angaben

Salomon Wald, Sohn der Handelsleute Abraham und Sofie Wald in Borowa in Polen, heiratete am 2. September 1903 Rosa Spira in deren Heimatort Zmigrod. Das Paar hatte vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, die alle in Brzozow in Polen geboren wurden: Wolf 1905, Friedl 1906, Julius 1911 und Max 1913. 1919 flüchtete die Familie vor den Pogromen in ihrer Heimat nach Frankfurt am Main. Seit Anfang der 30er Jahre wohnten Salomon, Rosa und Julius Wald im 2. Stock des Hauses Gaußstraße 14. Etwa zum gleichen Zeitpunkt eröffnete Salomon Wald für seine Futterstoffgroßhandlung einen eigenen Laden in der Kaiserstraße 24, wo auch sein Sohn Julius beschäftigt war.

 

1937 wurde Salomon Wald zum ersten Mal wegen angeblicher Devisenvergehen verhaftet, aber mangels Beweise wieder freigelassen. Der Niedergang seines Geschäfts durch den Nazi-Boykott endete mit dessen Zwangsauflösung nach dem Novemberpogrom 1938. Am 27. Juli 1938 wurde Salomon Wald zusammen mit seinem Sohn Julius erneut verhaftet und wegen „Hören feindlicher Sendungen“ am 9. Dezember 1938 vom Sondergerichtshof Kassel zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Auch Julius Wald wurde zu einer einjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, die er in der Haftanstalt Preungesheim abbüßen musste. Salomon Wald verbüßte seine Strafe bis Mai 1939 im Zuchthaus Freiendiez in Kassel-Wehlheiden und von Mai 1939 bis 9. Dezember 1940 in der Haftanstalt Butzbach.

 

Nach seiner Entlassung im Dezember 1940 flüchtete er über Wien nach Kroatien, wo er auf ein Visum für die Schweiz oder für die USA warten wollte. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Zagreb und der Errichtung des kroatischen Marionetten-Staates der faschistischen Bewegung Ustascha im April 1941 begann auch dort die Judenverfolgung. Wald wurde verhaftet und ins Lager Jasenovac verschleppt.

 

Sein Sohn Wolf wurde im Sommer 1942 von Paris in das Lager Pithiviers verschleppt und von dort nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde. Rosa Wald, die im Oktober 1938 bei der so genannten Polenaktion verhaftet und über die polnische Grenze abgeschoben worden war, konnte im Sommer 1939 mit einem Visum für die Schweiz Polen verlassen und nach einem Kurzaufenthalt in Frankfurt nach Basel zu ihrer Tochter Friedl ausreisen. Mit Unterstützung seiner Schwester gelangte auch Julius Wald nach seiner Haftentlassung im Juli 1939 in die Schweiz. Dem Sohn Max gelang schon Anfang der 30er Jahre die Flucht ins US-amerikanische Exil.

 

Anwesend bei der Verlegung der Stolpersteine waren Phyllis Palm-Wald (Jg. 1938) aus New York, Enkelin von Salomon Wald und Tochter seines Sohnes Max, und Eleonora Wenner aus Zürich, Enkelin von Salomon Wald und adoptierte Tochter von Friedel Wenner, geb. Wald.

Salomon Wald 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

17.10.1882

Auust 1941 nach Jasenovac

27.11.1941

Quelle

Renate Hebauf, Frankfurt am Main, Gaußstr. 14, Ein Haus und seine jüdischen Bewohner zwischen 1911 und 1945. In: Monica Kingreen, Nach der Kristallnacht

 

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Stolperstein Gaußstraße 14 Salomon Wald © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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