Speier, Moses Max

Speier, Moses Max

Stolperstein-Biographien im Nordend

Speier, Moses Max

Moses Max Speier aus Guxhagen/Melsungen war Lehrer für jüdische Religionslehre und Kantor. Seine Eltern waren Baruch Speier und Lehnchen (Lina), geb. Katz. Seine Brüder waren Isidor, geboren 1894, gestorben fünf Monate später, Lenor, der bei der Geburt 1896 starb, Daniel, geboren 1898, gefallen als deutscher Soldat im 1. Weltkrieg am 10. Oktober 1918, und Alfred Speier, geboren am 5. Juni 1901. Die Mutter, geb. am 21. Mai 1861, starb am 25. Februar 1923 in Guxhagen.

 

Moses Max Speier heiratete am 16. Mai 1923 Edith Grabowski in Barmen, 1926 Geburt des Sohnes in Frankfurt, 1928 Umzug nach Lörrach, Brombacher Straße 24, Scheidung 1936. Bis 1922 war er Kantor und Lehrer in Braunfels, dann kaufmännischer Angestellter bei verschiedenen Firmen und selbständiger Handelsvertreter, von 1929 bis 1938 Vertreter für die Möbelhandlung „Gebrüder Roll“ in Lörrach, Grabenstraße 2.

 

Durch die Boykotte seit 1933 hatte er erhebliche Verdiensteinschränkungen, 1938 verlor er den Arbeitsplatz durch verfolgungsbedingte Schließung des Geschäfts. Vom 11. November 1938 bis 23. Januar 1939 war er im Konzentrationslager Dachau interniert (Häftlingsnummer 20768). Danach zog er nach Frankfurt, am 8. November 1939 Umzug von Eiserne Hand 5 in die Hebelstraße 13/II. Am 11. November 1941 heiratete er Lotte Lind, geb. am 30. September 1922 in Frankfurt.

 

Der ersten Ehefrau, Edith Speier, gelang um 1939 die Flucht in die Schweiz, sie lebte später mit dem Sohn in Panama. Der Bruder Alfred Speier war von 1927 bis 1939 Lehrer, danach bis 1942 Schulleiter am Philanthropin in Frankfurt am Main, Hebelstraße 15. Er wurde zusammen mit seiner Ehefrau Ellen Ruth, geb. Weissbart, und dem dreijährigen Sohn Benaja am 18. August 1942 in das Getto Theresienstadt und von dort nach Auschwitz deportiert.

 

Der Vater Baruch Speier, geboren am 23. November 1853, zog am 29. November 1938 im Alter von 85 Jahren gemeinsam mit seiner 85-jährigen Schwägerin Betti (Besschen) Speier von Guxhagen, Schulstraße 86 nach Frankfurt, Günthersburgsallee 3/II. Besschen Speier lebte zuletzt in der Hans-Handwerkstraße 20 (heute Langestraße). Sie wurde am 18. August 1942 in das Getto Theresienstadt deportiert, wo sie am 31. August 1842 starb.

Moses Max Speier

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

30.04.1891

11.11.1941 nach Minsk

unbekannt

 

Quelle

Personenstandsregister der ehem. Synagogengemeinde Guxhagen (HHStA Wiesbaden); Einwohnerkartei der ehem. jüdischen Bewohner Guxhagens

 

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Stolperstein Hebelstrasse 13 Moses Max © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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