Moses, Hugo

Moses, Hugo

Stolperstein-Biographien im Nordend

Moses, Hugo

Hugo Moses aus Mingolsheim in Baden heiratete am 02.08.1923 die Christin Margarete, geb. Saarholz aus Frankfurt. Sie trat nach ihrer Eheschließung zum Judentum über. 1924 eröffnete Hugo Moses in der Braubachstraße 32-34 ein Fahrradgeschäft, das er zunächst auf den Vertrieb von „Sprechgeräten und Schallplatten“ und ab 1927 auch noch auf den Vertrieb von „Nähmaschinen und Sportartikeln“ erweiterte. Bis 1933 war er Anhänger und Wähler der Demokratischen Partei. 1934 zog das Ehepaar in die Parterrewohnung der Gaußstraße 14 ein. Am 1. Juli 1938 musste Hugo Moses sein Geschäft wegen des Nazi-Boykotts aufgeben.

 

Während des Novemberpogroms wurde er verhaftet und ins KZ Buchenwald deportiert, aber im Dezember wieder freigelassen. Am 9. September 1940 wurde er erneut von der Gestapo festgenommen, diesmal unter der Anschuldigung „Vorbereitung zum Hochverrat und gemeinschaftliches Abhören feindlicher Sender“. Er war denunziert worden, weil er zusammen mit Bekannten verbotene Radiosender gehört hatte. Dafür wurde er im Januar 1941 zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Nach Verbüßung dieser Strafe in den Haftanstalten Amberg und Zweibrücken wurde er nicht entlassen, sondern der Gestapo-Frankfurt überstellt. Diese inhaftierte ihn im Herbst 1942 zunächst im Polizeigefängnis Klapperfeldstraße und dann im Gefängnis Hammelsgasse.

 

Auch Margarete Moses hatte als zur jüdischen Religion konvertierte Ehefrau, die sich weigerte, sich von ihrem jüdischen Mann scheiden zu lassen, unter Verfolgung und Diskriminierungen zu leiden. Dazu gehörten zahlreiche Vorladungen zur Gestapo sowie die Ausweisung aus ihrer Wohnung Ende 1943.

Hugo Moses 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

19.07.1888

Januar 1943 nach Auschwitz

07.02.1943

 

Quelle

Renate Hebauf, Frankfurt am Main, Gaußstr. 14, Ein Haus und seine jüdischen Bewohner zwischen 1911 und 1945. In: Monica Kingreen, Nach der Kristallnacht

 

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Stolperstein Gaußstraße 14 Hugo Moses © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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