Weil, Max

Weil, Max

Stolperstein-Biographien im Ostend

Weil,Max

 

Max Weil wurde in Bad Kissingen geboren. Seine Eltern waren Hermann Weil (gestorben 1932) und Clara Weil, geb. Berg (1852-1913). Der Vater war Kaufmann und in den 1870er Jahren aus dem württembergischen Aufhausen nach Bad Kissingen gezogen, wo er geheiratet hatte. 1890 erhielt er vom Magistrat der Stadt das Bürgerrecht. Das Ehepaar hatte acht Kinder: Ida, Siegfried, Soli, Justin, Lina, Max, Michael und Hermine, von denen einige bereits vor der NS-Zeit gestorben sind. Anfang 1905 zog die Familie nach Frankfurt, wo der Vater eine Viktualienhandlung in der Rechneigrabenstraße 17 eröffnete und die Familie in der Börnestraße 6 wohnte. Max Weil betrieb Mitte der 1920er Jahre einen Kurzwarenhandel, auch 1935 hatte er einen solchen angemeldet. Seine Adresse Waldschmidtstraße 83 ist nur in der Datei der Volkszählung von 1939 verzeichnet.

 

Vom 10. bis 13. Oktober 1939 und vom 26. August bis 2. September 1942 war Max Weil wegen „Betteln“ inhaftiert und saß in einer Arrestzelle des Gefängnis Frankfurt-Preungesheim. Von dort wurde er nach Mauthausen überstellt.

 

Die Schwester Hermine Weil wurde am 31. Juli 1890 in Bad Kissingen geboren und war mit Salomon Goldschmidt, der am 27. Januar 1887 in Wiesbaden geboren wurde, verheiratet. Das Ehepaar lebte in Berlin und wurde von dort am 17. November 1941 nach Kaunas deportiert und am 25. November 1941 ermordet.

 

Bruder Sally Weil, geb. 26.August 1883, war als Schneider und Kaufmann tätig und seit 1923 mit der in Frankfurt geborenen Bella Dach verheiratet. Sie hatten eine 1923 geborene Tochter Gerda. Im Januar 1939 flüchtete die Familie von Bremerhaven nach New York in den USA. Sally Weil verstarb dort 1972.

 

Lina Weil lebte in der Hölderlinstraße 4, sie hatte Mitte der 1920er Jahre mit ihrer Schwester Hermine ein Lebensmittelgeschäft. Sie soll nach Izbica deportiert und dort wahrscheinlich ermordet worden sein.

 

Michael Weil heiratete im Mai 1923 Frida Elsa Rosenthal aus Philippstein und hatte mit ihr zwei Kinder, die 1924 geborene Claire und den 1929 geborenen Kurt. Die Familie flüchtete im September 1938 in die USA.

 

Der Stolperstein wurde initiiert von Ruth Goetze (Hamburg), deren Urgroßmutter eine Schwester von Clara Weil war, und finanziert von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Frankfurt.

 

 

 

Max Weil
Geburtsdatum:
13.6.1887 
Haft:
10.-13.12.1939, 26.8.-2.9.1942 
Deportation:
1942 Mauthausen 
Todesdatum: 16.9.1942

 

 

Stolperstein Waldschmidtstraße 83, Weil, Max
Stolperstein Waldschmidtstraße 83, Weil, Max © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

 

 

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