Katz, Lieselotte und Wilhelm
Lieselotte Katz, geb. Servos, wurde in Alt-Oberhausen geboren. Beide Eltern waren jüdisch, ihre Mutter starb 1927. Der Vater Karl Servos war Metzger. Lieselotte Katz arbeitete bereits ab 1924 in der väterlichen Metzgerei mit, absolvierte von 1932 bis 1934 eine Schneiderinnenlehre in Mühlheim/Ruhr bei Pauline Lukas, die 1934 flüchtete. Sie war mit ihrem Bruder Otto Servos Eigentümerin der Metzgerei. Otto Servos wurde in Dachau interniert und flüchtete später nach Palästina.
Am 26. April 1935 heiratete Lieselotte Servos Wilhelm Katz. Dieser war bei der Firma Fränkel und Co. in Frankfurt, dann bei der Firma Heilmann und Co. in Essen beschäftigt. Nach der Hochzeit zogen sie nach Frankfurt in die Waldschmidtstraße 13.
Wilhelm
Katz floh 1937 nach Palästina. Lieselotte Katz war zu dieser Zeit schwanger,
zog zunächst nach Berlin und flüchtete von dort über Triest mit dem Schiff „Tel
Aviv“ ebenfalls nach Palästina, wo sie am 31. Juni 1937 in Haifa ankam.
Lieselotte Katz erkrankte an einer Amöbenruhr, durch die sie hochgradig Gewicht
verlor. Lieselotte und Wilhelm Katz kamen in Palästina nicht zurecht und ließen
sich 1940 oder 1941 in Haifa scheiden. Im August 1941 heiratete Lieselotte Katz
den Autobus-Chauffeur Alexander Giny, mit dem sie eine Tochter hatte.
Lieselotte
Katz wohnte nach dem Krieg wieder in Deutschland, 1962 war sie in der Kölner
Schlegelstraße 19 bei Servos gemeldet.
Die Stolpersteine wurden von Enkelin Katja Wollersheim/Meerbusch und von und Ruth Wollersheim/Zülpich, Tochter von Otto Servos, initiiert und finanziert von Ellen Holz.
Lieselotte Katz, geb. Servos | |
Geburtsdatum: |
10.8.1910 |
Flucht: |
Juni 1937 Haifa/Palästina |
Wilhelm Katz | |
Geburtsdatum: | 1.2.1907 |
Flucht: | 1937 Palästina |