Bergmann, Israel, Gustel Ester, Leopold und Nora
Israel Bergmann wurde in Nevisanz (Polen), Gustel Esther Bergmann, geb. Mandel, in Radzichow (Polen) geboren. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Leopold und Nora. Die Familie wohnte in der Uhlandstraße 38.
Israel Bergmann war zunächst Vertreter für Webwaren. Mitte der 1920er Jahre soll er ein Lichtspieltheater in der Offenbacher Landstraße 340 betrieben haben und dann auch Inhaber eines koscheren Restaurants in Frankfurt gewesen sein. Zuletzt wohnte er in der Kleinen Friedberger Straße 4. Er wurde vermutlich im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 verhaftet, floh nach seiner Entlassung 1939 nach Frankreich, wo er unter anderem in Nizza, Villa Lobelia, Villeneuve und Castillonnes gemeldet war. Er wurde in das Internierungslager Drancy und von dort nach Auschwitz verschleppt.
Leopold Bergmann besuchte die Israelitische Volksschule im Röderbergweg. Er konnte nach Australien entkommen, da die jüdische Gemeinde in Brisbane/Australien Geld gesammelt hatte und einer jüdischen Schülerin und einem jüdischen Schüler aus Deutschland die Flucht ermöglichen und bei sich aufnehmen wollte. Leopold zog das Los zusammen mit einer Schülerin der Mädchenschule, die jedoch auf der Überfahrt an einer Lungenentzündung starb. Ende 1940 holte Leopold Bergmann seine Schwester Nora nach Australien.
Die Stolpersteine wurden initiiert von Estelle Dzienciol, Melbourne, Tochter von Leopold Bergmann und vom Hausbesitzer Jürgen Karcher. Bei der Verlegung waren Estelle und Max Dzienciol, Melbourne, anwesend.
Israel Bergmann |
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Geburtsdatum: Flucht: Deportation: Todesdatum: |
2.12.1888 1939 Frankreich 9.9.1942 Auschwitz 1.9.1942 |
Gustel Ester Bergmann, geb. Mandel |
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Geburtsdatum: Deportation: Todesdatum: |
7.7.1898 11.11.1941 Minsk unbekannt |
Leopold Bergmann |
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Geburtsdatum: Flucht: |
4.4.1905 1937 Australien |
Nora Bergmann |
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Geburtsdatum: Flucht: |
28.4.1926 Kindertransport 1938 England |