Slutzky, Selig und Paula

Slutzky, Selig und Paula

Stolperstein-Biographien im Ostend

Slutzky, Selig und Paula

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Slutzky, Selig © privat/Margarete Zülch, Foto: keine Angaben

 

Selig und Paula Slutzky, geb. Fürth, wurden in Wilna. bzw. in Frankfurt geboren. Beide waren verwitwet und in zweiter Ehe verheiratet. Selig Slutzky war in erster Ehe mit Berta, geb. Meisel, und Paula mit dem französischen Konsul Edmond Beaux verheiratet. Selig Slutzky hatte aus seiner ersten Ehe zwei Kinder, Jakob und Lorle.

 

Paula drei Töchter, von denen aber nur eine Tochter, Ada, geb. 04.02.1911 in Moskau, mit ihnen zusammenlebte. Sie lebten in Kiew, wo Selig Slutzky, der Diplomkaufmann war, eine Fabrik für Limonade und Fruchtbonbons mit eigenem Bahnanschluss betrieb. Sie lebten zunächst von 1922 bis 1931 in der Scheidswaldstraße 74, dann in einer großen Fünf-Zimmer-Wohnung in der Thüringer Str. 13. Hier betrieb Selig Slutzky ab 1920 die „ Russische Teehandelsgesellschaft“. Seine Ehefrau Paula begann ab 1931 erfolgreich in der Wohnung ein Hutatelier zu betreiben.

 

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Slutzky, Paula © privat/Margarete Zülch, Foto: keine Angaben

 

Beide Unternehmungen erlitten durch die Boykotte ab 1933 erhebliche Umsatzeinbußen, es folgte die erzwungene Geschäftsaufgabe 1938. 1939 wurden die Eheleute zum Auszug gezwungen, sie zogen in eine Wohnung in der Obermainanlage 29. Ihre letzte Frankfurter Adresse war laut Deportationsliste die Ostendstrasse 12. Der Sohn Jakob heiratete 1918 in Frankfurt evangelisch, gründete mit seiner Frau ein heute noch bestehendes Kaffeegeschäft. Das Ehepaar hatte drei Kinder. Nach der Pogromnacht im November 1938 wurde Jakob Slutzky nach Buchenwald deportiert und emigrierte dann alleine in die USA. Die Ehe war zur Sicherheit der Kinder geschieden worden.

 

Lorle emigrierte 1936/1937 nach Leningrad, wo sie bei der Besetzung durch die Deutsche Wehrmacht verhungerte. Ada, die einzige Tochter von Paula, die mit nach Frankfurt kam, heiratete in Frankfurt und bekam 1934 den Sohn Ernst. Sie wanderte nach Paris aus.

 

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Tochter Lore, Selig Slutzky und Stieftochter Adele © privat/Margarete Zülch, Foto: keine Angaben

 

Die Stolpersteine wurden initiiert von der Enkelin Margarete Zülch. Bei der Verlegung anwesend waren Margarete Zülch, Urenkel Bernd Slutzky und Gabriele Zülch-Busold, Ururenkel Felix Busold (alle Frankfurt).

Paula Slutzky, geb. Fürth 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

04.11.1876

15.09.1942 Theresienstadt, 18.12.1943 Auschwitz

unbekannt

Selig Slutzky 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

10.12.1859 

15.09.1942 Theresienstadt, 18.12.1943 Auschwitz

unbekannt

 

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Stolperstein Thüringer Straße 13 Paula Slutzky © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Thüringer Straße 13 Selig Slutzky © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


 

 
 

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