Hauser, Meier, Rachel, Ruth Rebekka, Berta und Rosel sowie Abraham, Erna, Frieda, Josef, Leo, Selma Shulamit und Fanny Nurith
Meier Hauser wurde in Tarnobrozog in Galizien, Rachel Hauser in Rozwadow (Polen) geboren. Rachel hatte mit ihrem ersten verstorbener Ehemann Schmubtai Abraham sechs in Rozwadow geborene Kinder: Leo, Frieda, Selma, Josef, Fanny und Erna. Meier und Rachel Hauser heirateten am 13. November 1921 und hatten die in Frankfurt geborenen Kinder Ruth, Bertha und Rosel. Die Familie wohnte seit 1921 in Frankfurt, gemeldet zuerst in der Waldschmidtstraße 13, 1925 in der Königswarter Straße 6, 1930 im Sandweg 29 und ab 1932 in der Uhlandstraße 38. Meier Hauser betrieb dort mit dem Reisenden Chaim Lein Hauser vom 31. Dezember 1928 bis zum 31. Dezember 1938 eine Großhandlung für Leder-, Strick- und Strumpfwaren. In der Sechs-Zimmer-Wohnung in der Uhlandstraße 38 im Erdgeschoss lebten alle neun Kinder.
Leo Abraham besuchte ab dem 14. Lebensjahr die Thora-Lehranstalt Jeshiwa in Frankfurt, im Wintersemester 1930/31 begann er ein Mathematik- und Medizinstudium an der Frankfurter Universität, das er 1933 aufgrund der antisemitischen Verfolgung in Mailand (Italien) fortsetzte. 1935/36 musste er wegen devisenrechtlicher Bestimmungen nach Frankfurt zurückkehren.
Frieda Fradel Abraham, später verheiratete Walters, studierte 1935/1936 Innenarchitektur in Stuttgart. Sie flüchtete nach Nikosia auf Zypern und lebte 1957 in Johannesburg in Südafrika. Selma Shulamit Abraham, später verheiratete Garfunkel, flüchtete nach Palästina und lebte in Ibn Gabirol und 1956 in Tel Aviv. Sie arbeitete als Näherin. Josef Hauser starb 1933 einen Monat vor seinem Abitur. Erna Hauser starb 1936.
Ruth Hauser besuchte ab 1931 die Samson-Raphael-Hirsch-Schule, Bertha ab 1932 das Philanthropin. Beide wurden deportiert und ermordet. Fanny Nurith Abraham flüchtete 1936 nach Palästina. Auch Rosel Hauser konnte nach Palästina flüchten und starb 1949 in Israel.
Die Familie Hauser/Abraham wurde am 28. Oktober 1938
im Rahmen der „Polen-Aktion“ aus Frankfurt nach Zbaszyn (Bentschen) ins
polnisch-deutsche Grenzgebiet verschleppt, ein Auffanglager für aus Deutschland
ausgewiesene Juden polnischer Staatsangehörigkeit. Meier Hauser kehrte zu
Beginn des Jahres 1939 kurzfristig nach Frankfurt zurück, um das Warenlager
aufzulösen.
Die
Stolpersteine wurden vom Hauseigentümer Jürgen Karcher initiiert und von Karl
Dudler, Ari Kochmann, Judith Karcher, Andrea, Nils und Nina Loewen, Horst
Gesang, Andreas Pauli, Navina Lynn Schneider und Evgeni Kochmann finanziert.
Meier Hauser | |
Geburtsdatum: | 21.9.1887 oder 20.9.1886 |
Deportation: | 28.10. 1938 „Polen-Aktion", Bentschen/Zbaszyn, 1939 Krakau |
Todesdatum: |
unbekannt |
Rachel Hauser, geb. Steinbock, verw. Abraham | |
Geburtsdatum: | 6.12.1889 |
Deportation: | 28.10. 1938 „Polen-Aktion", Bentschen/Zbaszyn |
Todesdatum: |
unbekannt |
Leo Abraham | |
Geburtsdatum: | 28.7.1909 |
Deportation: |
28.10.1938 „Polen-Aktion", Bentschen/Zbaszyn |
Todesdatum: |
unbekannt |
Frieda Abraham | |
Geburtsdatum: | 31.12.1909 oder 1910 |
Flucht: |
Zypern |
Erna Abraham | |
Geburtsdatum: |
4.11.1912 |
Todesdatum: |
1936 |
Josef Abraham | |
Geburtsdatum: | 13.9.1914 |
Todesdatum: | 30.1.1933 |
Fanny Nurith Abraham | |
Geburtsdatum: | 15.5.1914 |
Flucht: |
1936 Palästina |
Selma Shulamit Abraham | |
Geburtsdatum: | 25.7.1918 |
Flucht: | Palästina |
Ruth Rebekka Hauser | |
Geburtsdatum: |
26.3.1925 |
Deportation: |
28.10.1938 „Polen-Aktion", Bentschen/Zbaszyn |
Todesdatum: | unbekannt |
Berta Hauser | |
Geburtsdatum: | 30.12.1926 |
Deportation: | 28.10.1938 „Polen-Aktion", Bentschen/Zbaszyn |
Todesdatum: | unbekannt |
Rosel Hauser | |
Geburtsdatum: | unbekannt |
Flucht: |
Palästina |