Goldschmidt, Lina, Sally, Johanna und Klara

Sally Goldschmidt wurde in Dirschau, seine Frau Lina und die Kinder Johanna und Klara in Dittlofsroda/Kreis Bad Kissingen geboren.

Die Eltern von Lina waren der Viehhändler Kaufmann Grünlaub (Jg. 1855) und Hannchen Grünlaub, geb. Nußbaum (1855- 1931). Über Kaufmann Grünlaub schrieb die Zeitschrift „Der Israelit“ am 22. Oktober 1936: „Dittlofsroda, 19. Oktober (1936). Herr Kaufmann Grünlaub dahier, begeht am Samstag, den 24. Oktober, in seltener geistiger und körperlicher Frische seinen 81. Geburtstag. Trotz seines hohen Alters besucht er noch regelmäßig den Gottesdienst und ist es ihm - Gott sei Dank - vergönnt, ohne Brille zu beten. Auch an den hohen Feiertagen war Herr Grünlaub ständig in der Synagoge und fastete sehr gut. Wir wünschen dem Jubilar weiter einen schönen Lebensabend. (Alles Gute) bis 120 Jahre."

Lina Goldschmidt hatte mehrere Schwestern: Bertha (Jg. 1884), Adelheid (1886- 1959), Regina (Jg. 1890). Nach dem die Familie das Elternhaus Grünlaub in Dittlofsroda verkaufen mussten, zog die Familie nach Frankfurt am Main und wohnte dort in der Ostendstraße 62/II.Die Familie wohnte in der Ostendstraße 62/II.

Im Jahr 1941 genehmigte das bayrische Staatsministerium München für Wirtschaft die Veräußerung - des den Eltern von Lina Goldschmidt gehörenden landwirtschaftlichen Grundbesitzes in Dittlofsroda an zwei Landwirte und die Gemeinde Dittlofsroda. Am 20 Oktober 42 meldete der Notar an die Devisenstelle, die Grundstücke wären verkauft zum Preis von 5.000 RM. Zur selben Zeit verfügte die Devisenstelle aufgrund der Gestapoliste evakuierter Juden den Einzug des Vermögens der Goldschmidts.

Die Stolpersteine wurden initiiert von Annemarie Volkmer aus Michelstadt, deren Kusine (Jg. 1935) von der väterlichen Bäckerei im Mittelweg 29 Brot zu jüdischen Familien, u.a. zu den Goldschmidts, nach Hause brachte.