Schoen, Johanna und Frieda Ruth

Schoen, Johanna und Frieda Ruth

Stolperstein-Biographien im Ostend

Schoen, Johanna und Frieda Ruth

Johanna Schoen, geboren in Homburg am Main, war die Ehefrau des Metzgermeisters Jakob Schoen. Die Familie wohnte 1924, zur Zeit der Geburt der Tochter Frieda Ruth, im Baumweg 22. Um 1925 erwarb Jakob Schoen den koscheren Metzgereibetrieb der (orthodoxen) Israelitischen Religionsgesellschaft in der Uhlandstraße 50, als sich dessen Eigentümer Jacob Ochs (1925) zur Ruhe setzte. Seitdem befand sich auch die Wohnung der Familie in der Uhlandstraße 50. Vermutlich im Jahr 1930 erwarb Jakob Schoen das Grundstück Pfingstweidstraße 14. Dort befand sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts das Heim der Flörsheim-Sichel-Stiftung, die dem Philanthropin angeschlossen den Zweck hatte, jüdische Knaben bedürftiger Eltern zu erziehen und auszubilden. Da das Heim 1930 in die Ebersheimstrasse verlegt wurde, verkaufte die Stiftung das bisher genutzte Gebäude.

 

1937 verstarb Jakob Schoen und die Witwe zog mit ihrer Tochter in die Pfingstweidstraße 14. Dieses Haus wurde im Februar 1941an ein Ehepaar aus dem Stadtteil Sachsenhausen verkauft; es muss angenommen werden, dass es sich hierbei um einen Zwangsverkauf handelte. Die Wohnung blieb Mutter und Tochter aber erhalten. Die Metzgerei wurde, soweit dies aus dem Adressbuch zu ermitteln ist, von anderen Metzgern weitergeführt.

 

Da Juden ab 1938 ihr Vermögen bei der Devisenstelle anmelden mussten und dann darüber nicht mehr selbständig verfügen durften, war es erforderlich, bei der Devisenstelle für Verfügungen vom Konto Genehmigungen einzuholen. Aus den dazu erhaltenen Unterlagen ergibt sich, dass Johanna Schoen im September 1939 für ihre gelähmte Tochter z.B. die Anschaffung eines Krankenfahrstuhls und zu Ausbildungszwecken eine gebrauchte Schreibmaschine beantragte. Außerdem mussten die regelmäßigen Ausgaben beantragt werden unter Angabe des vorhandenen Vermögens. Aus einem Antrag vom März 1940 ergibt sich, dass damals zum Haushalt drei Personen gehörten, also hatte Johanna Schoen wohl noch eine Hilfe im Haushalt zur Pflege und Versorgung der Tochter.

Frieda Ruth Schoen 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

01.01.1924

15.9.1942 nach Theresienstadt und 12.10.1944 nach Auschwitz

unbekannt

Johanna Schoen, geb. Freimark

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

03.10.1888

15.09.1942 nach Theresienstadt und 12.10.1944 nach Auschwitz

unbekannt

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Stolperstein Uhlandstraße 50, Johanna Schoen © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Uhlandstraße 50, Frieda Ruth Schoen © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main




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