Schwanheim
Der
Stadtteil am Südufer des Mains hat seinen Namen nicht, wie man annehmen könnte,
von einem schönen, weißen Schwan. Vielmehr wurde Schwanheim um 880 n. Chr. als
„Sweinheim“ bekannt. 200 Jahre früher soll sogar der Franken-Apostel Kilian
hier gepredigt haben. Der kleine Ort war anfangs ein Dorf der Bauern, dann der
Industriearbeiter – aber während dieser Zeit auch immer ein Ort der Künstler.
Ihre Lieblingsmotive: die jahrhundertealten Eichen im Schwanheimer Wald und die
58,5 Hektar große Schwanheimer Düne, Teil einer im Mittelalter weit
ausgedehnten Dünenlandschaft. Der Stadtteil – zu dem auch die Siedlung
Goldstein gehört - hat sich daneben auch seine urigen Ecken erhalten: Diese
stehen spätestens beim Schrimpegassefest zusammen mit der gleichnamigen Gasse
im Mittelpunkt.
An
die hessische Staatsbahn wurde das im 19. Jahrhundert nassauische Schwanheim
nicht angeschlossen, was für den Ort aber nicht weiter schlimm war: 1889 bekam
er stattdessen eine Dampfstraßenbahn. Ihr Endbahnhof dient seit 1984 als Verkehrsmuseum
Frankfurt am Main, in dem unter anderem der weltweit älteste erhaltene
elektrische Straßenbahn-Triebwagen zu sehen ist. Ebenfalls besonders
interessant: die Schwanheimer Wiese, die größte Frankfurts. Hier floß vor
10.000 Jahren der Urmain. Übrigens: die historische Klärbeckenanlage aus dem
Jahre 1887 auf dem Gelände der Kläranlage Niederrad waren einst die modernsten
Europas. Doch bei genauerem Blick auf die Stadtteilgrenzen gehören sie zu
Schwanheim.