Zeilsheim
Markant und bekannt ist die unter Denkmalschutz stehende „Zeilsheimer Kolonie“, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Auftrag der damaligen Farbwerke Höchst entstand und als gelungenes Beispiel für den Bau von Arbeiterwohnungen gilt. In den 1990er Jahren wurden die hübschen Backsteinhäuser mit ihren kapuzenartigen Walmdächern und üppigen Gärten privatisiert. Wer hier wohnt, fühlt sich zu Recht privilegiert. Ende der 1930er Jahre kamen die Steinrutsch-Siedlung und nach dem Krieg noch weitere Siedlungen dazu: die Siedlungen Friedenau, Taunusblick und die Märchen-Siedlung, letztere mit Fassadenbildern aus den Märchen der Gebrüder Grimm.
Bekannt ist Zeilsheim auch durch das von den Amerikanern eingerichtete Lager für Displaced Persons. Von 1945 bis 1948 fanden 4.000 Überlebende des Holocaust eine Übergangsbleibe, bis ihnen die Weiterreise nach Amerika oder Israel genehmigt wurde. Ein kleines Denkmal hinter der Stadthalle erinnert an diese Geschehnisse.