Sossenheim
Der
Stadtteil liegt an der nordwestlichen Stadtgrenze Frankfurts zwischen
Autobahnen und dem Flüsschen Nidda. Hier gab es schon zu römischen Zeiten
Ziegeleien, die den Vordertaunus und die Wetterau mit Baumaterial versorgten.
Und hier wurde der Leichnam des Heiligen Bonifatius 754 während seiner
Überführung von Mainz nach Fulda vorbeigetragen. 1522 brannte das Dorf im
30-jährigen Krieg nieder. Gegenüber dem ehemaligen Rathaus steht das
Wahrzeichen des Stadtteils, der „Faulbrunnen“. Dort bohrte man 1925 ein tiefes
Loch in den Boden, weil man wertvolles Mineralwasser in der Tiefe vermutete. Kurz
träumten die Sossenheimer davon, ein Heilbad zu werden. Doch das Wasser stank wegen
des hohen Schwefelgehalts. Bekannt ist übrigens auch die Friedenseiche am
Wiesenfeldweg, die zum Friedensschluss des deutsch-französischen Krieges 1871
gepflanzt wurde und daher kulturhistorisch bedeutsam ist.
1928
wurde der Ort mit seinen damals 4.800 Einwohnern nach Frankfurt eingemeindet,
weil man Platz für künftige Arbeitersiedlungen vorrätig halten wollte. Diese
wurden dann nach dem Krieg gebaut, sechs Siedlungen gruppieren sich um das alte
Zentrum des ehemaligen Bauerndorfs mit seinen Fachwerkhäusern. Von 1990 bis zu
seinem Tod 2004 lebte der Karikaturist Chlodwig Poth in Sossenheim. Er machte
den Stadtteil mit der in der Satirezeitschrift Titanic veröffentlichten Serie
"Last Exit Sossenheim" berühmt, indem er die städtebaulichen und
mentalen Verwahrlosungen unserer Zeit anprangerte. Seit 2006 wurde ihm mit der
Chlodwig-Poth-Anlage ein Denkmal gesetzt. Stolz sind die Sossenheimer auch auf
den hier geborenen Andy Möller, der als einer der erfolgreichsten deutschen
Fußballer und Mitglied der Nationalelf Deutschland 1990 mit zum
Weltmeistertitel verhalf.