Ginnheim
Schon
aus der Ferne ist der „Ginnheimer Spargel“ erkennbar, so nennt der Volksmund
gerne den 337,5 Meter hohen Fernmeldeturm. Offiziell heißt er
Europaturm und liegt tatsächlich im Stadtteil Bockenheim. Auch die benachbarte
Deutsche Bundesbank wird gerne von den Frankfurterinnen und Frankfurtern nach
Ginnheim „eingemeindet“, gehört jedoch ebenfalls zu Bockenheim.
Und
Ginnheim selber? Ein alter Ortskern rund um die Bethlehemskirche (errichtet
1699/1700) lässt erahnen, dass Ginnheim jahrhundertelang ein kleines Dorf mit
wenigen Familien an der Nidda war. Erstmals im Jahr 722 erwähnt, war vermutlich
ein gewisser Genno als erste Einwohner der Namensgeber des Ortes. Einen
nachhaltigen Entwicklungsschub hat Ginnheim durch das Stadtplanungsprogramm „Neues Frankfurt“ (1925-1930) erhalten, als die
Wohnsiedlung „Höhenblick“ entstand. Ernst May, Planungsdezernent und Leiter des Projekts,
baute sich in der Ludwig-Tieck-Str. 11 sogar sein eigenes Wohnhaus und auch Architekt
Martin Elsaesser hatte seine private Villa im Höhenblick 37. Zudem entstanden
weitere markante Siedlungen: In den Zwanziger Jahren errichtete die gemeinnützige
Kriegerheimstätte die Wohnsiedlung Friede in der Hügelstraße, und für die
Familien der US-Armee entstand nach dem Zweiten Weltkrieg die
Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Siedlung zwischen Raimundstraße und Hügelstraße.
Für
die Naherholung im Grünen ist übrigens auch gesorgt: direkt an der U-Bahnstation
Nidda erstreckt sich das Gelände der früheren Bundesgartenschau von 1989.