Chronik von Ginnheim

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Chroniken der Stadtteile

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772 bis 1538

772:
«Gennenheim» (Heim des Genno) wird anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals genannt. Die Siedlung entstand zur fränkischen Landnahmezeit.
Grundbesitzer sind im Mittelalter die Klöster Lorsch, Arnsburg, Fulda, Engelthal, Thron, Ilbenstadt, Seligenstadt, Retters, Haina, die Deutschordenskommende und das Weißfrauenkloster in Frankfurt, die Ritter von Cleen, Mysenburg, Falkenstein, Eppstein, Preungesheim und viele Frankfurter Patrizier.

Um 1340:
Als Ortsherr setzt sich nach und nach das Kloster Seligenstadt durch, das in Ginnheim und Eschersheim 750 Morgen Ländereien besitzt.
Die Hoheitsrechte deszendieren vom König an das Zentgericht «Bornheimer Berg», dem weitere 18 Ortschaften des Umkreises zugehören.
Die Ginnheimer genießen Burgrecht in Frankfurt (bis 1552), d.h. sie können in Kriegszeiten mit ihrer beweglichen Habe hinter die Stadtmauern flüchten (60 Familien im 16. Jahrhundert).

1478:
Seligenstadt verkauft seine Rechte in Ginnheim an die Grafschaft Hanau.

1538:
Einführung der Reformation, ev.-luth. Bekenntnis. Später Teilung in Lutheraner und Reformierte.

1699 bis 1866

1699/1700:
Bau der Bethlehemkirche.

1736:
Ginnheim fällt nach dem Tode des letzten Hanauer Grafen an Hessen-Kassel (Erinnerung: «Kurhessenstraße»).

1819:
Einwohnerzahl: 90 Familien mit kleinbäuerlichem Besitz.

1850:
Bau der Main-Weser-Bahn.

1866:
Ginnheim wird preußisch (Landkreis Frankfurt).

1901 bis 1926

1901:
Gründung der katholischen Gemeinde «Zur Heiligen Familie».

1910:
Eingemeindung nach Frankfurt: 358 Hektar und 2.526 Einwohner (1. April).

1911:
Straßenbahn zum Dornbusch.

1913:
Straßenbahn nach Bockenheim.

1914:
In der Ginnheimer Landstraße 174-180 entsteht das Methodistische Predigerseminar Martins-Missionsanstalt mit Kirche.

1920:
Ginnheim hat 5.200 Einwohner.

1926:
Architekt Ernst May baut die Siedlung Höhenblick.
Die Diesterwegschule nimmt den Unterricht auf.

1926 bis 1955

1926/1927:
Die Gemeinnützige Kriegerheimstätte «Friede» baut eine Siedlung an der Hügelstraße.

1935:
Kirchenbau der Katholischen Gemeinde.

1943/44:
Im Bombenkrieg wird Ginnheim verhältnismäßig verschont, die Diesterwegschule wird schwer beschädigt.

1949:
Siedlung der Bank Deutscher Länder an der Hügelstraße entsteht.

1950:
Ginnheim hat 7.600 Einwohner.

1954/55:
Für die Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte entsteht auf 65 Hektar zwischen Raimundstraße und Hügelstraße die «Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Siedlung» (17 Gebäude mit 268 Wohnungen).

1963 bis 1973

1963:
Die Ginnheimer Einwohnerzahl übersteigt die Zehntausend-Grenze.

1967:
Grundsteinlegung für den Neubau der Deutschen Bundesbank an der Wilhelm-Epstein-Straße.

1968:
Dienstbeginn des Postamtes 505 im neuen Gebäude an der Ginnheimer Landstraße.
Einweihung der Olga-von-Lersner-Schule für Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger am St. Markus-Krankenhaus.
Das Straßenbauvorhaben an der Nordweststraße zwischen Ginnheim und Römerstadt wird genehmigt.

1969:
Plan für einen zweiten Zoo im Niddatal.

1970:
Übergabe der ersten hessischen Klinik für plastische und Wiederherstellungschirurgie am St. Markus-Krankenhaus.
Plan zur Erneuerung des Ginnheimer Ortskernes wird vorgelegt.

1971:
Eröffnung des Pathologischen Instituts am St. Markus-Krankenhaus.

1973:
Das Direktorium der Deutschen Bundesbank bezieht den Neubau.
Erstbezug des Altenwohnheims an der Wilhelm-Epstein-Straße.
Baubeginn des Nidda-Zoos

1974 bis 1978

1974:
Die evangelische Bethlehemgemeinde eröffnet einen neuen Kindergarten im zu diesem Zweck umgebauten Gemeindesaal in der Fuchshohl.
Eröffnung des Bauabschnitts Mitte der Rosa-Luxemburg-Straße vom Nordwest-Zentrum zur Ginnheimer Landstraße.
Eröffnung des gemeinsamen Kindergartens der Bundesbank und der Bethlehemgemeinde in der Karl-Kotzenberg-Straße.

1975:
Grundsteinlegung zum Fernmeldeturm («Ginnheimer Spargel») an der Wilhelm-Epstein-Straße.
Eröffnung des Nidda-Zoos nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes.
Fertigstellung des Parkplatzes am Nidda-Zoo.
Eröffnung des Altenheims in der Reichelstraße.

1976:
Dienstaufnahme der Caritas-Zentralstation für ambulanten Pflegedienst in der Dehnhardtstraße (Eschersheim). Die feierliche Eröffnung fand erst am 12.10.1979 statt. Die Station ist – neben fünf anderen Gemeinden im Frankfurter Nordwesten – auch für Ginnheim zuständig.
Beginn des Aufbaus der «Kanzel» des Fernmeldeturms in 211 m Höhe.
Katholische Pfarrei Sancta Familia: Einweihung des neuen Gemeindezentrums durch Stadtdekan Adlhoch.

1977:
Zehn Jahre zentrale Anästhesie-Abteilung am St. Markus-Krankenhaus.
Das Fernmeldeamt in der Raimundstraße nimmt seinen Betrieb auf.
Richtfest am Fernmeldeturm.
Nordzubringer der Autobahn A 661 wird an die Hügelstraße angeschlossen.

1978:
Die Linie U 1 fährt in der Verlängerung der Linienführung von der Nordweststadt weiter bis Ginnheim.
Dialysestation mit 10 Plätzen nimmt den Betrieb im St. Markus-Krankenhaus auf.
Eröffnung der Aussichtskanzel mit Restaurant des Fernmeldeturms. (Inbetriebnahme der technischen Einrichtungen der Post erst 1980).

1979 bis 1984

1979:
Offizielle Eröffnung des Wisentgeheges im Nidda-Zoo. (Umsetzung aus der Zoo-Hauptstelle am Alfred-Brehm-Platz erfolgte bereits Ende 1977).
Inbetriebnahme des ersten Telefonkabels aus Glasfasern in der Bundesrepublik zwischen Ginnheim und Oberursel.
Das Skyline-Restaurant mit 218 Plätzen in 218 m Höhe auf dem Fernmeldeturm dreht sich erstmals.

1980:
Nach drei Jahren Bauzeit wird das mit einem Aufwand von 8 Millionen Mark erbaute Operationszentrum und die interdisziplinäre operativ-anästhesiologische Intensivstation des St. Markus-Krankenhauses eröffnet.
Das Hauptgebäude des ehemaligen Predigerseminars (Ginnheimer Landstraße 174-180) wird abgerissen.
Offizielle Inbetriebnahme des technischen Teils des Fernmeldeturms durch den Bundespostminister.
Die Nord-West-Straße (Rosa-Luxemburg-Straße) zwischen Miquelknoten und Ginnheim wird eröffnet.
Unterzeichnung des Vertrages für die Bundesgartenschau 1989.

1981:
1. Spatenstich zum neuen Clubhaus des Kaninchenzuchtvereins Ginnheim.
Auf der Nord-West-Straße (Rosa-Luxemburg-Straße) wird eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h eingeführt.

1982:
Drehrestaurant und Aussichtsplattform des Fernmeldeturms werden geschlossen.

1983:
Zum 65-jährigen Jubiläum des Kleingärtnervereins Ginnheim wird dessen neues Vereinshaus eröffnet.
Einweihung der Sporthalle der Berufsschulen 1 und 7.

1983:
Im Ginnheimer Wäldchen leben 68 Vogelarten, darunter 12, die vom Aussterben bedroht sind.
Öffentliche Anhörung zum Bebauungsplan «Auf der Schlosshecke».
Das St. Markus-Krankenhaus feiert das 25-jährige Bestehen seines Hauses in der Wilhelm-Epstein-Straße.

1984:
Der Club für ältere Bürger in Ginnheim besteht 25 Jahre.
Das Nebengebäude des ehemaligen Predigerseminars, das von Jugendlichen besetzt war, wird abgerissen.
Die ersten Pflanzarbeiten für die Bundesgartenschau 1989 beginnen im Bereich Woogstraße und Wasserwerk.

1985 bis 1989

1985:
Richtfest für neue Wohnungen der Wohnungsbau AG Rhein-Main, der Post und der Nassauischen Heimstätte in der Hügelstraße 181.
Behandlungshaus Nord (Professor-Süsse-Haus) des St. Markus-Krankenhauses wird eingeweiht.
In Räumen der Bethlehemgemeinde wird provisorisch eine zentrale Krankenpflegestation eingerichtet.

1986:
Die Zentrale Diakoniestation für ambulante Krankenpflege im Dekanat Dornbusch wird im Hause Am Hochwehr 1 eingeweiht.
Die Kaufmännische Berufsschule 7 wird in Wilhelm-Merton-Schule umbenannt, die Berufsschule 1 in Franz-Böhm-Schule.
Wegen Schäden an der Deckenkonstruktion muss die Sporthalle der Wilhelm-Merton-Schule gesperrt werden.

1987:
Pläne für eine Kleinsportanlage an der Sporthalle der Wilhelm-Merton-Schule werden vorgestellt. Die Anlage soll auch der Franz-Böhm-Schule und der Wöhlerschule dienen.
In einer Feierstunde werden 100 Altenwohnungen des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe innerhalb des Neubaublocks Ginnheimer Landstraße/Rosa-Luxemburg-Straße ihrer Bestimmung übergeben.
Die Dybowski-Hirsche des Nidda-Zoos, der der Bundesgartenschau weichen muss, erhalten in der Fasanerie im Stadtwald ein neues Gehege.
Auf dem Gelände des ehemaligen Predigerseminars entsteht neben Sozialwohnungen, Altentreffpunkt und Geschäft ein Jugendclub, der vom Jugendring getragen wird und Café, Disko und Gruppenräume enthält.

1989:
Die Bundesgartenschau 1989 findet auf dem Gelände des heutigen «Niddaparks» statt.

Chronik wird nicht fortgesetzt.