83-260:
Verschiedene römische Villen stehen in dem schon vorgeschichtlich besiedelten Gelände des Frankfurter Nordens.
793:
Im Bereich des Nordends entstehen königliche Meierhöfe, die sich im Mittelalter in Händen Frankfurter Patrizier befinden.
1398:
Die Holzhausen-Öde, das Hofgut der Frankfurter Patrizier von Holzhausen, wird erstmals erwähnt (andere Landsitze im Nordend: Glauburg-Öd, Kühhornshof, Günthersburg, Adlerflychthof, Neuhof.).
1415:
Wegen der Wolfsplage wagen sich die Frankfurter Feldschützen nicht in die Weinberge des Nordends.
1478:
Im Zuge der Frankfurter Landwehr entsteht die Friedberger Warte.
1484:
Bei der Teilung der Grafschaft Bornheimer Berg kommt Bornheim (mit Hausen und Niederrad) zur Reichsstadt Frankfurt.
1552:
Bei der Belagerung Frankfurts durch Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg geht die befestigte Holzhausen-Öde in Flammen auf. Das Nordend wird verwüstet.
1607:
Frankfurt erhält eine Quellwasserleitung aus dem Weidenbornfeld.
1727/28:
Das Holzhausenschlösschen wird nach Plänen des französischen Architekten de le Fosse erbaut.
1773:
Ausbau der Friedberger Landstraße.
1778/79:
Die letzten Reste der Wälder („Eichwald“, „Buchwald“) zwischen Frankfurt und Bornheim werden gerodet.
1785:
Von der Bornheimer Heide fliegt Francois Blanchard mit seinem Heißluftballon bis Weilburg.
1785/1810:
Die Frankfurter Landwehr wird niedergelegt, weil sie keinen militärischen Schutz mehr bietet.
1828:
Der Hauptfriedhof mit dem Israelitischen Friedhof an der Rat-Beil-Straße wird in Benutzung genommen. Spätklassizistischer Portalbau von Friedrich Rumpf.
1866:
Abbruch des Adlerflychthofes.
1872:
Einführung der Pferdebahn in Frankfurt. Sie führte im Nordend bis zur Adlerflychtstraße.
1873:
Das erste Wasser in der Vogelsberger Quellwasserleitung strömt in den Hochbehälter an der Friedberger Warte ein.
1874:
Bau der Diakonissenanstalt. Die Blindenanstalt (gegründet 1837) bezieht ihren Neubau an der Adlerflychtstraße.
1876:
Die Adlerflychtschule entsteht als erste Nordendschule.
1877:
Mit der Eingemeindung Bornheims in das Frankfurter Stadtgebiet beschleunigt sich die städtebauliche Erschließung des Nordends.
1880:
Das Nordend hat 23.000 Einwohner.
1883:
Bau der Lersner-Schule.
1886:
Bau der Merianschule.
1888:
Eröffnung der Lokalbahn Frankfurt-Eschersheim.
1890:
Das Nordend hat 38.000 Einwohner.
Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz eröffnet das Maingau-Krankenhaus.
1891:
Bau der Lutherkirche.
Eröffnung der Glauburgschule.
1892:
Der von der Stadt aus Rothschildbesitz angekaufte Günthersburgpark wird für das Publikum geöffnet.
1894:
Die Feuerwache Burgstraße wird zum Schutz des immer dichter besiedelten Nordends bezogen.
1899:
Nordend-Straßenbahnlinie bis Ecke Glauburg-/Weberstraße.
2000:
Die Petersgemeinde und die Epiphaniasgemeinde schließen sich zur Petersgemeinde mit den Bezirken St. Peter und Epiphanias zusammen.
2001:
Das Grünflächenamt hat 50 Hinweis- und Wegeschilder an den wichtigsten Wegen und Kreuzungen auf dem Hauptfriedhof als Orientierungshilfe für Friedhofsbesucherinnen und -besucher aufstellen lassen.
Die Adickesallee, die mit 55.000 Fahrzeugen täglich am stärksten befahrene Straße Frankfurts, erhält breitere Fahrspuren und einen neuen Straßenbelag. Die rund 6 Millionen Mark teuren Umbaumaßnahmen erfolgen dank einer parallel geführten provisorischen Straße ohne Umleitung des Verkehrs.
Nach einem tiefgreifenden Umbau seit 1998, bei dem lediglich die Fassade erhalten blieb, wird das Volksbildungsheim, 1908 als Gesellschaftshaus des Kaufmännischen Vereins erbaut, als Multiplexkino "Metropolis" eröffnet. Es umfaßt zwölf Kinos mit 3550 Plätzen und mehrere Restaurants, darüber hinaus gibt es Raum für Konzerte, Kabarett, Seminare, Kongresse und Ausstellungen.
2002:
Dem Dr. Hoch’schen Konservatorium wird der Status einer Musikakademie zuerkannt.
Nach viereinhalb Jahren ist das neue Polizeipräsidium an der Adickesallee, in dem zukünftig 2.500 Mitarbeiter Dienst tun werden, fertiggestellt; neben den regulären Büroräumen sind in Hessens modernstem Präsidium über hundert Haftzellen, eine Sporthalle, eine Schießanlage, eine Kfz-Werkstatt und ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach untergebracht.
Die evangelisch-methodistische Christuskirche am Merianplatz lässt ihren Gemeindesaal völlig neu gestalten.
Auf der Eschersheimer Landstraße werden zwei Bürogebäude vollendet: der Sitz von „Ernst & Young“, geplant von Christoph Mäckler Architekten (Hausnummer 6), und der Neubau des „Handelsblatts“, konzipiert vom Architekturbüro Jo. Franzke (Hausnummer 50).
Baubeginn für das derzeit größte Konversionsprojekt in Frankfurt auf dem Gelände der ehemaligen Atterberry- und Betts-Kasernen nördlich und südlich der Friedberger Landstraße. Insgesamt sollen hier 240 Einfamilienhäuser, rund 500 Mietwohnungen, ein Hotel, eine Grundschule, Kindertagesstätten, ein Nahversorgungszentrum mit Supermarkt und Einzelhandelsgeschäften sowie öffentliche Grünanlagen entstehen. Eine neue Straßenbahnlinie wird für eine gute Verkehrsanbindung sorgen. In diesem Zusammenhang soll auch das klassizistische Torhaus in der Nähe der Friedberger Warte abgerissen werden.
2003:
Der Künstler Gunter Demnig lässt für Frankfurter Juden, die unter dem Nazi-Regime ermordet wurden, 15 „Stolpersteine“ in die Pflasterung verschiedener Nordend-Straßen ein.
Die Heinrich-Kleyer-Berufsschule erhält eine neue Cafeteria, die durch ihre großzügige und moderne Innenarchitektur über die reine Kantinennutzung hinaus als Aufenthaltsraum dienen kann.
Die seit 2001 wegen Baufälligkeit eingerüstete Friedberger Warte wird restauriert.
Die vom Ortsbeirat 3 geplante Umbenennung der Marschnerstraße in Friedrich-Merz-Straße, nach dem Gründer des im Nordend ansässigen Unternehmens Merz KG, verzögert sich, nachdem die NSDAP-Mitgliedschaft des Fabrikanten bekannt geworden ist.
2004:
Nachdem das Merianbad fast drei Jahre leer stand, eröffnet das Versandhaus Manufactum hier die Filiale „Brot & Butter“.
Umzug des Hoch’schen Konservatoriums vom Philanthropin in das Bildungszentrum Ostend und symbolische Übergabe des Hauses an die Jüdische Gemeinde. Mit finanzieller Unterstützung der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen wurde es zu einer jüdischen Ganztagsschule umgebaut, die auch nichtjüdischen Kindern offensteht.
Baubeginn für den Neubau der Krankenpflegeschule des Roten Kreuzes am Maingau-Krankenhaus.
Der Holzhausenpark wird an der Hammanstraße um 1.300 Quadratmeter Grünfläche erweitert; außerdem wird das „Café im Holzhausenpark“ eröffnet.
Eröffnung einer Tagesklinik zur Betreuung älterer Menschen am Diakonissenkrankenhaus.
Grundsteinlegung für den Neubau der Frankfurter Fachhochschule an der Kleiststraße, in dem künftig die Fachbereiche Architektur, Informatik und Bauingenieurwesen beheimatet sein werden.
2005:
Die Diskussion um die sogenannte „Alleenspange“, den Autobahnzubringer, der den Alleenring auf Höhe des Bürgerhospitals mit der A 661 auf Höhe des Katharinen-Krankenhauses verbinden soll, ist neu entfacht, findet aber letztlich wiederum keine politische Mehrheit.
Der Ortsbeirat 3 beschließt die Sanierung des Tempels im Chinesischen Garten des Bethmannparks.
Der Friedberger Platz bekommt einen Wochenmarkt (Markttag: Freitag).
Die evangelische St. Petersgemeinde startet eine Spendenaktion für die dringend renovierungsbedürftige Epiphaniaskirche.
Die Musterschule erhält die Berechtigung, den Titel „Schulisches Zentrum für Musik und Begabtenförderung“ zu tragen. Die notwendigen Sanierungsmaßnahmen am Schulgebäude sowie der zweigeschossige Neubau einer Cafeteria werden begonnen (geplante Fertigstellung: Ende 2006).
Die Deutsche Bibliothek mit ihren Standorten in Frankfurt und Leipzig ist in „Deutsche Nationalbibliothek“ umbenannt worden.
Die Schließung der Evangelischen Fachschule für sozialpädagogische Berufe am Diakonissenhaus zum Jahr 2008 ist beschlossene Sache.
Mit dem „Culux“ eröffnet im Oeder Weg 34 Frankfurts erstes Bratwurst-Restaurant.
Das Geschäft „Brot & Butter“ im denkmalgeschützten Merianbad schließt nach etwas mehr als einem Jahr.
Umzug des amerikanischen Generalkonsulats von seinem Domizil im Westend in das umgebaute frühere General Hospital der US-Army an der Gießener Straße. Etwa 850 Personen arbeiten nun in der größten diplomatischen Vertretung der Vereinigten Staaten weltweit.
Das Bistum Limburg plant für die katholische Kirche St. Michael die Umwandlung in ein Zentrum für Trauerseelsorge.
Die Ortsbeiräte 4 und 10 einigen sich auf eine Grenzänderung innerhalb ihrer beiden Bezirke; die Trennungslinie verläuft von nun an entlang der Friedberger Landstraße; das östlich davon gelegene Baugebiet „Atterberry“ gehört daher ab sofort zu Bornheim, das westliche „Betts“-Areal zu Preungesheim.
Chronik wird nicht fortgesetzt.