2000:
Der Kaufhof in der Leipziger Straße schließt.
Die „Exzess-Halle“ in der Leipziger Straße, 1994 aus einem ehemaligen Ball- und Kinosaal zum Szenetreff und Domizil der 1987 von Thorsten Morawietz mit Maria Piniella und Michael Przybilla gegründeten „Dramatischen Bühne“ umgebaut, wird modernisiert.
2001:
Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, und der Hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Dieter Posch, eröffnen die U-Bahn-Strecke vom Hauptbahnhof über Messe/Festhalle zur Bockenheimer Warte. Die Fertigstellung der knapp 1,8 km langen Strecke, die 420 Millionen Mark kostete, von denen der Bund knapp 210 Millionen und das Land gut 34 Millionen gaben, verzögerte sich um mehrere Jahre wegen des mit Chemikalien einer dort gelegenen Farbenfabrik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verseuchte Grundwassers und des schwer belasteten Erdreichs. Die beiden Stationen der neuen Strecke wurden durch die Architektengemeinschaft Gerhard Balser und das Darmstädter Architektenbüro Nieper und Partner gestaltet.
Umzug der geisteswissenschaftlichen Bereiche der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom Campus Bockenheim in das sanierte IG Farben-Haus auf dem Campus Westend.
Fertigstellung des Y-förmigen Bürohochhauses „Scala“ in der Solmsstraße.
2002:
Durch den Umbau der beiden historischen Gebäude der Gutenberg- und Bismarckschule sowie durch Hinzufügung eines Neubaus ist an der Hamburger Allee ein modernes Berufsausbildungszentrum entstanden.
Umzug der Dresdner Bank in den bereits vollendeten ersten Bauabschnitt des „Broker & Office Center“ in der Theodor-Heuss-Allee (geplante Fertigstellung: 2003).
In der Theodor-Heuss-Allee 106 bezieht die Direktbank DiBa ihr neues Domizil; das weit auskragende Flugdach gibt dem Bürohaus ein unverwechselbares Gesicht und der H-förmige Grundriss ermöglicht vier verschiedene Varianten der Flächennutzung.
Die Franckeschule in der Falkstraße begeht ihr 125jähriges Jubiläum.
Startschuss für das Projekt „Rebstockpark“: Nach dem Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman wird im Anschluss an den 1962 entstandenen Erholungspark Rebstock und das 1982 eröffnete Rebstockbad ein neues Stadtviertel begonnen, das auf 27 Hektar Gesamtfläche 4.500 Bewohnern und 5.500 Arbeitnehmern aufnehmen soll (geplante Fertigstellung: Ende 2010).
An der Grempstraße entsteht das erste Passivhaus Frankfurts in Form eines Geschosswohnungsbaus; die enorme Energieeinsparung wird durch eine extreme Wärmedämmung und eine Wärmerückgewinnungsanlage erreicht, welche die Temperatur der aus den Räumen abgesaugten verbrauchten Luft nutzt.
2003:
Die Evangelische Gemeinde Bockenheim weiht ihr neues Gemeindehaus ein, das an den historischen Turm der Jakobskirche angebaut worden ist; eine gläserne Eingangshalle dient der Erschließung vom ebenfalls neu gestalteten Vorplatz und als optische Verbindung der beiden Bauteile.
Die Senckenberganlage ist im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau neu gestaltet worden; der paläontologische Lehrpfad auf dem Teilstück vor dem Senckenbergmuseum ist dabei besonders erwähnenswert. Das Institut selbst ist von März bis November zwecks Sanierung des Gebäudes und Modernisierung einzelner Abteilungen geschlossen.
Das ursprünglich von der Deutschen Bank als eigenes Händlerzentrum geplante Bürogebäude „IBC“ in der City-West ist vollendet; der aus zwei zehngeschossigen Baukörpern und einem 110 Meter hohen Turm bestehende Komplex wird nun jedoch nur zu etwa einem Drittel von der Deutschen Bank genutzt.
Das Foyer der Stadt- und Universitätsbibliothek wird in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege renoviert und neu möbliert.
Anlässlich des 100. Geburtstags von Theodor W. Adorno wird auf dem Adornoplatz ein Denkmal zur Erinnerung an den Philosophen und Musikwissenschaftler von Vadim Zakharov enthüllt; durch einen gläsernen Kubus geschützt sind in „Adornos Arbeitszimmer“ unter anderem Schreibtisch, Stuhl sowie Manuskript- und Notenblätter zu sehen.
Das Areal um das weitgehend leerstehende alte Elektrizitätswerk in der City-West soll nach dem Willen des Investors Bernd Lunkewitz zu einem Ensemble aus Wohn-, Technik- und Bürogebäuden ausgebaut werden. Das Elisabethenkrankenhaus eröffnet einen neuen Operationstrakt.
Beginn des Umbaus des seit dem Jahr 2000 leerstehenden Kaufhof-Gebäudes in ein Wohn- und Geschäftshaus (geplante Fertigstellung: 2005).
Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen führen einen internationalen städtebaulichen Wettbewerb durch, der sich mit der Zukunft des Campus‘ Bockenheim nach seiner endgültigen Aufgabe durch die Universität beschäftigt; den ersten Preis erhält das Konzept des Freiburger Büros K9 Architekten Borgards Lösch Piribauer, das in den nächsten Jahren weiter ausgearbeitet werden soll.
Grundsteinlegung für den Um- und Erweiterungsbau der evangelischen Markuskirche in ein „Zentrum Verkündigung“, in dem verschiedene Arbeitsstellen der hessisch-nassauischen Landeskirche zusammengefasst werden sollen (geplante Fertigstellung: Mitte 2005).
Wegen einer umfassenden Renovierung ist das Rebstockbad für sechs Monate geschlossen.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird erstmals die neue Straßenbahnlinie 17 eingesetzt; sie verbindet die beiden im Bau befindlichen Stadtquartiere Rebstockpark und City-West mit dem Hauptbahnhof.
2004:
Richtfest für den vom Land Hessen geförderten Neubau des Alten- und Pflegeheims Sankt Josefshaus auf dem Gelände des Elisabethenkrankenhauses (geplante Fertigstellung: Mitte 2005).
Grundsteinlegung für den Gebäudekomplex „Drehscheibe Frankfurt“ auf dem Standort der ehemaligen Union-Druckerei in der Theodor-Heuss-Allee (geplante Fertigstellung: Frühjahr 2006).
Richtfest für die Anlage mit 160 Wohnungen im Bereich Volta-, Ohm- und Galvanistraße (geplante Fertigstellung: Ende 2005).
Die Frauenfriedenskirche feiert ihr 75jähriges Bestehen mit einer Wallfahrt, einer Ausstellung und der Enthüllung einer vom bayerischen Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes für das Gotteshaus gestifteten Engelsfigur durch Kardinal Lehmann.
Abriss der ehemaligen Polizeiwerkstätten an der Sophienstraße und des Luftschutzbunkers an der Konrad-Broßwitz-Straße; an ihrer Stelle wird die FAAG einen Passivhäuser-Komplex mit ungefähr 150 Wohneinheiten errichten, den „Sophienhof“ (geplante Fertigstellung: Mitte 2006).
Der Rebstockpark nimmt Gestalt an: Die Leonardo-da-Vinci-Allee als neue Hauptachse des Viertels wird freigegeben; die erste Wohnanlage der Wüstenrot Haus- und Städtebau ist bereits bezogen; die Unfallkasse Hessen legt den Grundstein für ein neues Verwaltungsgebäude (geplante Fertigstellung: Ende 2005).
Nach 50 Jahren als Avantgarde- und Experimentiertheater wird das TAT, seit 1995 im Bockenheimer Depot beheimatet, geschlossen.
Die Stadtteilbücherei Bockenheim muss nach einem Stadtverordnetenbeschluss geschlossen werden; sie wird jedoch an anderer Stelle, im Hinterhaus der Kurfürstenstraße 18, in Form einer Public-Private-Partnership zwischen der Stadt und einem Förderverein weiterbetrieben werden.
Der Belag der Leipziger Straße wird saniert.
2005:
Die Renovierung der baufälligen Bockenheimer Warte ist Ende des Jahres abgeschlossen.
Nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet am Opelkreisel das Vier-Sterne-Hotel SAS Radisson „Blue Heaven“; der Name des spektakulären Hochhauses in Form einer Diskusscheibe nimmt auf seine blaue Verkleidung Bezug.
Die Ladengalerie an der Bockenheimer Warte hat seit mehreren Jahren mit Leerständen zu kämpfen; mit einem neuen Konzept, z. B. der geplanten Ansiedlung eines Großfilialisten, soll die Attraktivität der Immobilie gesteigert werden.
Das Centro do Livro e do Disco de Língua Portuguesa begeht seinen 25. Geburtstag mit einer Lesung des portugiesischen Literaturnobelpreisträgers José Saramago in der Buchhandlung in der Großen Seestraße 47-51.
Der Siegerentwurf des Freiburger Büros K9 Architekten Borgards Lösch Piribauer hinsichtlich der zukünftigen Nutzung des Campus‘ Bockenheim nach dem vollständigen Abzug der Universität liegt nun als Rahmenplan vor und bildet die Grundlage für das folgende Bebauungsplanverfahren; im Wesentlichen umfasst er das ungefähr 17 Hektar große Gebiet zwischen Georg-Voigt-, Gräf-, Sophienstraße, Zeppelinallee und Senckenberganlage; bis auf wenige bedeutende Bauwerke wie das Senckenbergmuseum, das Jügelhaus, die Bockenheimer Warte und das Depot sollen die vorhandenen Gebäude abgerissen werden; das neue Quartier soll viele Grünflächen sowie Raum zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Ausgehen bieten.
Nach 25 Jahren schließt das zu Frankfurts Hausbesetzungszeiten legendäre „Antiquariat Marx“ in der Jordanstraße seine Pforten, bleibt aber als virtuelle Adresse im Internet bestehen.
Die Konzentration der Mainova-Verwaltung an der Solmsstraße schreitet voran: Im Juni wird das Richtfest für insgesamt vier neue Gebäude gefeiert (geplante Fertigstellung: Sommer 2006).
Im September findet auf dem Celsiusplatz der City-West erstmals ein Wochenmarkt statt.
Nach langen Verhandlungen einigen sich das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, dass das denkmalgeschützte Bockenheimer Depot ab 2010 dauerhaft Eigentum der Kommune bleibt; im Gegenzug erhält das Land das städtische Gelände des Betriebshofes Grüneburgpark, das für die Erweiterung des Campus‘ Westend dringend benötigt wird.
Der Schulausschuss der Stadtverordnetenversammlung stimmt für die Umwandlung der Georg-Büchner-Schule von einer Kooperativen in eine Integrierte Gesamtschule.
Chronik wird nicht fortgesetzt.