Chronik von Niederursel

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Chroniken der Stadtteile

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Frühzeit bis 1499

83 n. Chr.:
Die Römer besetzen das Taunusvorland und gründen die Etappenstadt Nida. Ihr Mittelpunkt lag etwa am heutigen Heddernheimer Friedhof. Die Römerstadt zur Saalburg überschritt bei der heutigen Straßenbahnhaltestelle Wiesenau den Urselbach. Ein letzter römischer Rest ist der Feldweg „Steinstraße“ im Wingert.

260:
Die Römer werden von den Germanen verdrängt.

6. Jh.:
Die Franken besetzen das Rhein-Main-Gebiet (Heim-Orte). Bei der späteren Siedlung Wiesenau werden 1874-80 etwa 100 fränkische Gräber freigelegt.

1132:
Niederursel wird erstmalig genannt.

1318:
Niederursel wird kirchlich dem Frankfurter St. Leonhardsstift unterstellt.

1402:
Erste Nennung einer Niederurseler Kirche.

1437:
Der königliche Vogt Henne von Niederursel verkauft das Dorf Niederursel zu gleichen Teilen an die Stadt Frankfurt und die Herren von Kronberg.

1439:
Niederursel hat 21 Einwohner.

1444:
Der Kronberger Anteil fällt an die Grafen von Solms (1816 Hessen-Darmstadt).

1500 bis 1899

Um 1530:
Einführung der Reformation in Niederursel.

1592:
Mittelursel (zwischen Niederursel und Weißkirchen) wird zuletzt genannt.

1711:
Niederursel hat 83 Einwohner.

1712:
Die Ortsherren von Niederursel (Frankfurt und Solms) einigen sich auf die Hauptstraße (Alt-Niederursel) als Trennlinie ihrer Herrschaftsbezirke in Niederursel. Südlich herrscht Solms, nördlich Frankfurt.

1832:
Niederursel wird selbstständige evangelische Pfarrei.

1866:
Niederursel wird preußisch und dem Landkreis Frankfurt zugeschlagen.

1888:
Eröffnung der Lokalbahn Frankfurt-Heddernheim als Pferdebahn.

1898:
Niederursel verschmilzt erst jetzt zu einer Gemeinde.

1899:
Einrichtung der Dampfbahn Frankfurt-Hohemark.

1900 bis 1949

1910:
Niederursel wird in die Stadt Frankfurt eingemeindet.
Elektrifizierung der Straßenbahn Frankfurt-Hohemark.
Niederursel hat erstmals mehr als 1.000 Einwohner.

1911:
Westlich des Gasthauses Wiesenau entsteht der ältere Teil der Siedlung Wiesenau.

1928:
Neubau der Gustav-Adolf-Kirche.

1950 bis 1979

1959:
Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung beschließt den Bau der Nordweststadt.

1960:
Niederursel hat 2.200 Einwohner.

1961:
Baubeginn der Nordweststadt.

1963:
Inbetriebnahme der Buslinie 67.
Unterrichtsbeginn in der Gesamtschule Nordweststadt.
Errichtung der katholischen St.-Matthiasgemeinde.

1965:
Inbetriebnahme der Müllverbrennungsanlage.

1967:
Trennung des Stadtbezirks 48 Niederursel in 48 I Niederursel-Ost und 48 II Niederursel-West.

1968:
Eröffnung des Nordweststadtzentrums.
U-Bahn-Eröffnung der Linie Hauptwache-Nordweststadt.

1969:
Weihe der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche.

1970:
Unterzeichnung des Vertrages über die Universitäts-Erweiterungsbauten am Niederurseler Hang und Baubeginn.
„Experimenta 70“-Wettbewerb für die Jugend im Bürgerhaus der Nordwestadt.
Einweihung des Gemeindezentrums „Nordweststadt“ der deutschen evangelisch-reformierten Gemeinde.

1971:
In der Ernst-Reuter-Schule wird der neue Schulsportplatz eingeweiht.
Die „Studie zur Erneuerung Alt-Niederursels“ wird vorgelegt.
Wohnbevölkerung von Niederursel: 17.221 Einwohner.

1972:
Die Gemarkung Niederursel wächst durch die Gebietsreform um 170 Hektar auf 840 Hektar.
Eröffnung der Kindertagesstätte am Gerhart-Hauptmann-Ring.
Fertigstellung der Ernst-Reuter-Schule II als erste mobile Schule dieser Größenordnung in Europa.

1973:
Eröffnung des Abenteuerspielplatzes.
Übergabe des ersten Gebäudes der Universitäts-Erweiterungsbauten am Niederurseler Hang.
Eröffnung einer „Informationsstelle“, in der die Bürger Auskunft über die städtebauliche Planung erhalten können.

1974:
Probelauf der Oberurseler Kläranlage, deren Funktion unter anderem die Abwässerbelastung des durch Niederursel fließenden Urselbachs ausschalten soll.
Wohnbevölkerung von Niederursel: 16.697 Einwohner

1976:
Bau einer Pyrolyse-Hochverbrennungsanlage neben der bestehenden Müllverbrennungsanlage in der Nordweststadt.
Einrichtung eines sozialtherapeutischen Zentrums an der Ernst-Reuter-Schule.
Die Grundschule II im Praunheimer Weg erhält in einer Feierstunde den Namen „Erich-Kästner-Schule“.

1977:
Verlängerung der U-Bahnlinie U1 über die bisherige Endstation Nordweststadt hinaus bis Ginnheim.
Gründung der „Bildungsstätte Niederursel“, die gemeinsam mit der „Gesellschaft zur Jugendförderung und Erwachsenenbildung“ und dem „Verein zur Pflege der Waldorfpädagogik“ die im Ortskern von Niederursel gelegene Bildungseinrichtung „Der
Hof“ trägt; Erwerb des Zweitprojektes „Holderhof“.
Die Häuser der Nordweststadt werden nach einem Farbleitplan in verschiedenen, aufeinander abgestimmten Farben neu gestrichen.
Die 1972/74 in der Nähe des Nordwestzentrums aufgefundenen und ausgegrabenen römischen Töpferöfen sind der Öffentlichkeit zugänglich.

1978:
Sturmböen zerfetzen eine der beiden Traglufthallen der Ernst-Reuter-Schule.
Mit der Renovierung eines Fachwerkhauses beginnt die Sanierung des Ortskerns von Niederursel.
50 Jahre evangelische Gustav-Adolf-Kirche in Niederursel.
10 Jahre Nordwestzentrum (4. Oktober).
Abfall-Schmelzpyrolyse-Technikgesellschaft Antox-Wurth erprobt ein neuartiges umweltfreundliches Müllverbrennungsverfahren in der Heddernheimer Landstraße.

1979:
Einweihung von Auffahrrampen für Rollstuhlfahrer in der katholischen St.-Matthiaskirche in der Nordweststadt.
Erneuerung der Klimaanlage und der Operationssäle im Nordwestkrankenhaus.
Demonstration von Einwohnern der Nordweststadt gegen eine Verlängerung der Ludwig-Landmann-Straße in die Nordweststadt.

1980 bis 1989

1980:
Im Nordwestkrankenhaus wird als erste Phase von Erweiterungsbauten eine radioonkologische Abteilung mit einem Linearbeschleuniger zur Behandlung krebskranker Menschen eingerichtet.
Protest der Landwirte und Reiter gegen die geplante Zoo-Dependance am Niederurseler Hang.
Brandstiftung verwüstet den Labortrakt der Ernst-Reuter-Schule I in der Nordweststadt.
Die Tabakscheune von 1695 im Krautgartenweg in Niederursel wird im Hessischen Denkmalbuch festgeschrieben.
Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Wallmann wird nach vielen Jahren erstmals wieder der Kerbebaum in Niederursel eingeholt.
Der vom „Verein Haus der offenen Tür“ getragene Jugendclub Nordweststadt nimmt seine Tätigkeit in den neu eingerichteten Räumen im Niddaforum 8-10 wieder auf.
Die seit 10 Jahren bestehende „Nachbarschaftshilfe St.-Sebastian“ (Nordweststadt) erhält die Walter-Möller-Plakette.

1981:
Die baufällige Neumühle an der Heddernheimer Landstraße wird niedergelegt.
Unter der Brücke in der Niederurseler Spielsgasse wird ein steinerner, von einem Bürgermeister gestifteter Pfeiler von 1665 gefunden.
Die Metallgesellschaft beschließt, ihren Betrieb VDM in Heddernheim zu schließen.
Seit 1965 wurden fünf Millionen Tonnen Müll in der Müllverbrennungsanlage Nordweststadt verfeuert.

1982:
Richtfest für das Universitätsgebäude der physikalischen Chemia am Niederurseler Hang.
Das von der Universität nicht mehr benötigte Gelände am Niederurseler Hang wird als Standort einer künftigen Zoo-Dependance ausgewiesen.
Der westlich des im Jahr zuvor geschlossenen U-Bahnübergangs gelegene Teil der Heddernheimer Landstraße wird in Niederurseler Landstraße umbenannt.
Durch Umbaumaßnahmen, die der evangelische Regionalverband finanzierte, können im Kindergarten der Gemeinde Cantate Domino (Nordweststadt) behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam aufwachsen.
An der Nordweststraße werden neuartige durchsichtige Schallschutzwände angebracht.
Das Planungsamt stellt Pläne für einen „verkehrsberuhigten Wohnbereich“ in Niederursel vor (Verschönerung des platzartig erweiterten Abschnitts des Dorfwiesenwegs).
Die ASH (Arbeiterselbsthilfe) nimmt in der renovierten Krebsmühle einen alternativen Betrieb auf (Gebrauchtmöbelmarkt, Druckerei, Café, Arena-Theater etc.).

1983:
Sanierung des Nordwestzentrums beginnt; die Neue Heimat Städtebau will das Zentrum verkaufen.
Im Nordwestkrankenhaus wird ein zytologisches Labor zur Früherkennung von Erbkrankheiten eingerichtet.

1984:
Bürgeranhörung im Bürgerhaus Nordweststadt zum Bebauungsplan Heddernheim-Nord (Urselbachaue, ehemaliges VDM-Gelände, nördlich angrenzende Äcker).
Die Verbrennungsanlage der Müllverbrennungsanlage Nordweststadt wird für acht Monate abgeschaltet zwecks Modernisierung und Kapazitätserweiterung.
Klage des Bundes für Naturschutz und Umwelt stoppt vorerst die weitere Planung der vierspurigen Umfahrung Niederursel.
Freizeitpark am Krautgartenweg in Niederursel wird eröffnet.

1985:
Die Müllerverbrennungsanlage erhält eine Rauchgasreinigung.

1986:
Die Filterstäube aus der Müllverbrennungsanlage werden in Folge des Verbots des Transport nach Frankreich zur Zwischenlagerung in die Giftmüll-Untertage-Deponie Herfa-Neurode in Nordhessen gebracht.

1987:
Im Rahmen der Generalüberholung des Nordwestzentrums wird auch Frankfurts größte Stadtteilbücherei umfassend renoviert.
An der Gustav-Adolf-Kirche wird eine Außenrenovierung vorgenommen.

1988:
Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde eröffnet in einem Vorraum ihres Gemeindehauses das Café KOMM.
Im Fach „Technikwissenschaft“, das die Ernst-Reuter-Schule seit 1986 in der Oberstufe anbietet, bauen die Schüler ein Fachwerkhaus.
Das Land Hessen bewilligt eine neue Notfallaufnahme und drei neue Operationsräume für das Nordwestkrankenhaus.
Nach zweimonatiger Umbauzeit steht die jetzt mit Bildschirmen ausgestattete Meldestelle im Nordwestzentrum wieder für die Bürger zur Verfügung.

1989:
Ein Rohrbruch einer Überlandleitung für Trinkwasser setzt unter anderem die Tiefgarage in der Rudolf-Hilferding-Straße und den Keller der Altenwohnanlage im Praunheimer Weg unter Wasser und unterspült die Hausmeisterwohnung der Ernst-Reuter-Schule II.
Die Gemeinde Cantate Domino richtet einen integrativen Hort ein.
Beginn des Abbruchs des Bezirksbades Nordweststadt, das durch ein modernes Hallenbad ersetzt wird.
Nach neunmonatiger Umbauzeit wird die U-Bahnstation Nordweststadt feierlich wiedereröffnet.
Mit finanzieller Hilfe und mit Beratung der Stadt räumt der Stadtteilverband Niederursel des Bundes für Umwelt und Naturschutz an der Brücke der Spielsgasse über den Urselbach Schutt weg, füllt den Platz mit Muttererde auf und pflanzt 50 Büsche.
Erster Spatenstich für das Biozentrum der Universität auf dem Niederurseler Hang.

1990 bis 1999

1990:
Nach sechsmonatigem Umbau wird die Intensivstation des Krankenhauses Nordwest wieder in Betrieb genommen. Vereinbarung der Stadt und der Lurgi zur Verbesserung der Gasreinigungsanlage der Müllverbrennungsanlage zu einer Musteranlage in der Bundesrepublik.
Einrichtung einer Pendelbuslinie (75) von der Universität zu der Uni Niederurseler Hang.
Wegen eines Rohrleitungsbruchs fällt einer der vier Öfen der Müllverbrennungsanlage aus, so dass der Regierungspräsident kurzfristig eine Erhöhung der Kapazität der anderen Öfen von 15 auf 17 Tonnen pro Stunde genehmigt.
Die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde nimmt eine Neugestaltung der Außenanlage ihres Kindergartens vor.
Die internationale Vereinigung der Einkaufszentren (CSC) verleiht dem Nordwestzentrum für die bestgelungene Revitalisierung in Europa ihren European Award.

1991:
In der Nordweststadt wird Frankfurts dritte Tempo-30-Zone eingerichtet
Umbau und Erweiterung des Bürgerhauses Nordweststadt sind beendet.

1992:
Eröffnung des Freizeit-, Kultur- und Sportzentrums Titus-Therme im Nordwestzentrum.
Die Rückwand der Aula der Ernst-Reuter-Schule I wird von Schülern mit einem 5 Mal 7 Meter großen Graffiti versehen.
Eröffnung des Ramada-Hotels im Nordwestzentrum.
Eröffnung der Onkologischen Klinik am Krankenhaus Nordwest.

1993:
Mit einem feierlichen Gottesdienst wird die Klinikkapelle des Nordwestkrankenhauses eingeweiht.
Die geplante Eröffnung der modernsten Polizeischießanlage Europas im Nordwestzentrum wird wegen fehlender Genehmigung der staatlichen Gewerbeaufsicht verschoben.
Die Kultur- und Werkstättengemeinschaft „der hof“ feiert den Abschluss der über einjährigen Restaurierungsarbeiten des Solmsschen Rathauses in Niederursel.
Das Biozentrum der Goethe-Universität auf dem Niederurseler Hang wird in Betrieb genommen.

1994:
Richtfest für das neue Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Niederursel an der Ecke Weißkirchener Weg und Gerhart-Hauptmann-Ring (geplante Fertigstellung: Ende 1994).
Nach mehr als zehn Jahren Planung und fast fünfjähriger Bauzeit wird die Verlängerung der Rosa-Luxemburg-Straße Richtung Weißkirchen als Ortsumgehung Niederursel eröffnet.

1995:
Abschluss der Renaturierung des Urselbachs an der Mönchswiese auf einer Länge von 350 Metern.
Das Stadtentwässerungsamt fasst die Bornfloßquelle neu und führt sie durch eine Rohrleitung in das Grabensystem des Naturschutzgebiets „Riedwiesen“, um dieses vor der Austrocknung zu bewahren.
Die Integrative Schule Frankfurt, bei ihrer Eröffnung die erste Grundschule Hessens, an der behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet werden, feiert zehnjährigen Geburtstag; noch immer ist ihr eigentlich nur als Provisorium gedachter Sitz auf dem Gelände der Erich-Kästner-Schule.

1996:
Die Ernst-Reuter-Schule II wird wegen der hohen Asbestverseuchung geschlossen; sie zieht vom Praunheimer Weg in den Gebäudekomplex der Ernst-Reuter-Schule I am Hammarskjölkdring, allerdings in einen anderen Trakt als das Oberstufengymnasium.
Die Deutsche Post AG lehnt die Forderung von Ortsbeirat und Bürgerverein Nordweststadt-Niederursel nach einer Postagentur in der Thomas-Mann-Straße als Ersatz für das dortige 1994 geschlossene Postamt ab.
Das seit Jahren für eine Zoo-Dependance reservierte Gelände fällt dem Konzept des Neubaugebietes Riedberg zum Opfer; statt dessen soll nun ein ungefähr 100 Hektar großes Areal „Auf dem Geiersberg“ zwischen Niederursel und Steinbach planungsrechtlich gesichert werden.

1997:
Durch die Aufnahme der Freizeitgartenanlage „Dorfwiesenweg“ in den Bebauungsplan will die Stadt Bestandssicherung erreichen.
Laut des Amtes für Statistik, Wahlen und Einwohnerwesen ist die Fluktuation der Bevölkerung in keinem anderen Frankfurter Stadtteil geringer als in Zeilsheim und Niederursel; in Zeilsheim leben 60%, in Niederursel 59% der Erwachsenen seit mindestens zehn Jahren in derselben Wohnung.
Renovierung der Erich-Kästner-Schule.
Durch einen Zuschuss des Sport- und Badeamtes kann der Reitklub Niederursel sein Angebot des Integrativen Reitens in Zusammenarbeit mit der Karl-Oppermann-Schule erweitern.
Gründung der ersten stadtteilbezogenen Tauschbörse Frankfurts, des „Zeit-Tauschrings Nordwest“, bei dem nachbarschaftliche Hilfeleistungen mit Punkten auf ein Zeitkonto entlohnt werden.

1998:
Die TSG Nordwest, 1898 als TG Niederursel gegründet und 1970 mit dem TSV Nordwest fusioniert, begeht mit unterschiedlichen Feierlichkeiten das hundertjähriges Jubiläum.
Alle Haushalte in Niederursel werden mit der Biotonne ausgerüstet.
Nachdem der erste Bauabschnitt des „City Centers“ an der Niederurseler Landstraße 1996 eröffnet wurde, ist nun auch der zweite Teil vollendet; während bislang nur Wohnungen errichtet worden sind, wird nun im letzten Schritt noch eine alte Scheune zur gastronomischen Nutzung umgebaut (geplante Fertigstellung: Ende 1998).

1999:
Da die Ernst-Reuter-Schule II ab dem Schuljahr 1999/2000 achtzügig wird (in der fünften Klasse werden erstmals vier integrative und vier Regelklassen eingerichtet), soll die Schule neben dem Hauptgebäude neue Pavillons erhalten (geplante Fertigstellung: 2000).
Die Albert-Griesinger-Schule für praktisch Bildbare, 1995 wegen stark überhöhter Asbestwerte geschlossen und seitdem in der Ginnheimer Platenschule untergebracht, erhält einen Neubau auf ihrem angestammten Gelände am Gerhart-Hauptmann-Ring (geplante Fertigstellung: Sommer 2001).

seit 2000

2000:
Mit einer Gedenkfeier weiht der Bürgerverein Niederursel-Nordweststadt das neue Ehrenmal auf dem Niederurseler Friedhof ein.
Die Goethe-Universität und die Henkel KGaA in Düsseldorf gründen die gemeinsame biotechnologische Forschungsgesellschaft „Phenion“, die ihren Sitz am Niederurseler Biozentrum erhält; ein Umzug in das Innovationszentrum nach dessen Fertigstellung ist vorgesehen.
Das in Frankfurt ansässige Beilstein-Institut zur Förderung der chemischen Wissenschaften stiftet der Goethe-Universität in den nächsten Jahren 3,3 Millionen Euro, um die Entwicklung moderner Informationstechniken für die Chemie und ihre Nachbarwissenschaften voranzutreiben; in Niederursel sollen unter anderem eine Professur für Chemieinformatik und ein Computer-Lernzentrum eingerichtet werden.
Neue Festlegung der Stadtteilgrenze zwischen Heddernheim und Niederursel, weil die bisherige Trennlinie aufgrund der Neubaugebiete Mertonviertel und Riedwiesen mittlerweile an einigen Stellen durch Häuser verlaufen war; jetzt bildet der Urselbach zwischen Rosa-Luxemburg- und Olof-Palme- Straße die Naht zwischen Heddernheim im Süden und Niederursel im Norden.
Der 1998 eingeweihte Mühlenwanderweg, der bislang von der Kaiserin-Friedrich-Brücke oberhalb der Hohemark elf Kilometer am Urselbach entlang bis zur Krebsmühle an der Frankfurter Stadtgrenze führte, wird durch Niederursel und Heddernheim bis zur Mündung des Urselbachs in die Nidda verlängert.
Das Frankfurter St. Katharinen- und Weißfrauenstift eröffnet eine Seniorenwohnlage im Kreuzerhohl 24-30; in fünf Hauseinheiten stehen 80 Alten- und vier Personalwohnungen zur Verfügung, zusätzlich gibt es ein Servicegebäude mit Gemeinschaftsräumen.

2001:
Die U-Bahn-Haltestelle Niederursel wird mit erhöhten Bahnsteigen und behindertengerechten Rampen ausgestattet.
Die größte Solaranlage auf dem Gelände einer hessischen Schule ist auf dem Dach der Ernst-Reuter-Schule in Betrieb genommen worden.
Die Stadt lässt Schadensanalysen des Fachwerks und der Baustatik an der Papiermühle erstellen, um sie denkmalgerecht sanieren zu können.
Das zum Zeitpunkt seiner Gründung in Deutschland einmalige Schultheaterstudio mit Sitz an der Ernst-Reuter-Schule feiert sein zehnjähriges Bestehen.

2002:
In der Bürgersprechstunde des Ortsbeirats stellt die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Hessen Pläne für einen Neubau anstelle des jetzigen Einkaufszentrums am Hammarskjöldring vor; die GWH will das Gebäude 2004 abreißen und dort einen Komplex aus altersgerechten Wohnungen und Gewerberäumen einrichten.

2003:
Mit einer großen Feier inklusive Festumzug begeht die Freiwillige Feuerwehr Niederursel ihren hundertsten Geburtstag.
Der Neubau eines Polytechnikums für die Ernst-Reuter-Schule II wird in Betrieb genommen.
Vollendung des im Jahr 2000 begonnenen Neubaus des Max-Planck-Instituts für Biophysik in der Marie-Curie-Straße; hier fasst die Max-Planck-Gesellschaft ihr bisher auf zwei Standorte verteiltes Institut zusammen.
Im Oktober Richtfest für das Frankfurter Innovationszentrum (FIZ), neben dem Biozentrum gelegen, das Start-up-Firmen aus dem Bereich Biotechnologie aufnehmen wird (geplante Fertigstellung: 2004).

2004:
An der Niederurseler Landstraße und am Hammarskjöldring werden abschnittsweise die Gehwege und Zufahrten erneuert (geplante Fertigstellung: Ende 2005).
Die seit 1789 bestehende Gaststätte „Zum lahmen Esel“ erhält den Gastro-Award Hessen 2004 als bestes Apfelweinlokal.
Der Fachbereich Kernphysik der Goethe-Universität wird vom Rebstock in das neu errichtete Institut für Kernphysik am Niederurseler Hang verlegt.
Richtfest für das Physikum, einen viergeschossigen Komplex aus Büros, Labors, Seminarräumen, Werkstätten und einem Hörsaal, der allen physikalischen Universitätsinstituten Platz bieten wird, die zur Zeit noch an der Robert-Mayer-Straße angesiedelt sind (geplante Fertigstellung: 2005).

2005:
Seit Jahresbeginn wird ein zentrales Stück der Nordweststadt (vom Martin-Luther-King-Park über den Praunheimer Weg und die Bernadottestraße bis zum Nordwestzentrum) von der Stadt im kommunalen Projekt „Soziale Stadt“ gefördert: Eine Quartiersmanagerin ist Ansprechpartnerin für die Bewohner und ihre Sorgen und Wünsche; ein neu eröffnetes Nachbarschaftsbüro, Nidaforum 13, soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ geben; viele neue Angebote, u. a. für Senioren und Migranten, sind geplant.
Die Darmstädter Schrader-Stiftung wählt die Nordweststadt für ihr Projekt „Zuwanderer in der Stadt“ aus, in dem sie einen von ihr erarbeiteten Maßnahmenkatalog zur Vorbeugung von Segregation in der Praxis erproben will, um danach Standardkriterien für die gesamte Bundesrepublik zu erstellen.
Die seit 1976 an der Ernst-Reuter-Schule II praktizierte Sozialarbeit wird von der renommierten Deutschen Gesellschaft für Qualitätssicherung mit einem Zertifikat ausgezeichnet.
Der auf anthroposophischer Grundlage tätige Trägerverein der freien Bildungsstätte „Der Hof“ baut das dritte und letzte Gehöft auf seinem Grundstück aus; neben der in diesem Jahr eröffneten Krabbelstube soll ein pädagogisch-therapeutisches Zentrum entstehen.
Grundsteinlegung für das Geozentrum der Goethe-Universität auf dem Niederurseler Hang; der Neubau muss bis Ende 2006 fertiggestellt sein – zum einen, weil bis zu diesem Zeitpunkt die Frankfurter Wissenschaftler und Studenten ihre alten Institute an der Senckenberganlage geräumt haben müssen, zum anderen weil dann durch die Neuordnung der Geowissenschaften in Hessen die Fachbereiche in Gießen und Marburg endgültig aufgelöst sein werden.
Das Kirchenzentrum der Evangelisch-Reformierten Gemeinde am Gerhart-Hauptmann-Ring wird trotz massiven Widerstands auf Seiten engagierter Bürger und des Ortsbeirats abgerissen; da es nicht unter Denkmalschutz gestellt worden war, konnte die Gemeinde es an einen Investor verkaufen, der hier eine Reihenhaussiedlung errichten wird.
Den vom Ortsbeirat 8 im vergangenen Jahr erstmals ausgelobten Stadtteilpreis „für herausragendes Bürgerengagement“ erhält die Freiwillige Feuerwehr Niederursel.
Der Grenzverlauf zwischen den beiden Stadtteilen Kalbach und Niederursel wird korrigiert, um auf kommunalpolitischer Ebene eine eindeutige Zuordnung des Neubaugebietes Riedberg zu erhalten; während dessen Wohnquartier vollständig zu Kalbach geschlagen wird, verbleiben die von der Universität genutzten Flächen in Niederursel; um topographische Unsicherheiten zu vermeiden, soll der hiesige Unicampus nicht mehr „Riedberg“, sondern nur noch „Niederurseler Hang“ genannt werden.

Chronik wird nicht fortgesetzt.