Chronik von Sindlingen

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Chroniken der Stadtteile

Chronik von Sindlingen

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780 bis 1270

780/802:
Urkundliche Erwähnung von Sindlingen (Scuntilingen).

797:
Erste gesichert datierte urkundliche Erwähnung.

1036:
Kaiser Konrad II. schenkt Sindlingen an die Abtei Limburg an der Haardt.

1268:
Die Herren von Falkenstein fassen in Sindlingen Fuß.

1270:
Die Falkensteiner (später Kronberger) besitzen die Vogteirechte in Sindlingen.

1355 bis 1598

1355:
Das Frankfurter Liebfrauenstift ist im Besitz des Sadelhofes zu Sindlingen.

1369:
Erste Erwähnung eines «Sindlinger Ortsgerichts». Es tagte «auf der Straße vor dem Hause des Frank von Kronberg».

1450:
Rechtsaufzeichnung des Limburger Dinghofes zu Sindlingen.

1484:
Die Abtei Limburg veräußert ihren Sindlinger Hof an das Mainzer St. Petersstift.

1598:
Erstmals wird eine Schule erwähnt

1608 bis 1618

1608:
Sindlingen, das bisher zum Amt Hofheim gehörte, wird dem Amt Höchst zugeschlagen.

1609:
Bau der katholischen Pfarrkirche St. Dionysius an Stelle einer älteren Kapelle.

1614:
Sindlingen erhält ein eigenes Schöffengericht.

1618-48:
Sindlingen wird im Dreißigjährigen Krieg vielfach heimgesucht.

1654 bis 1780

1654:
17 Hofraiten sind verwaist, es bestehen nur noch 25 Haushaltungen.

1679:
400 Ohm Wein werden in der Sindlinger Gemarkung geerntet.

1690:
Eine Feuersbrunst vernichtet nahezu den ganzen Ort.

1734:
Die Kreuzigungsgruppe auf dem Friedhof entsteht.

1780:
Sindlingen hat 88 Wohnhäuser und 40 Scheunen.

1803 bis 1825

1803:
Sindlingen fällt im Reichsdeputationshauptschluss an das Fürstentum Nassau (1816 Herzogtum).

1808:
Aufhebung der Leibeigenschaft.
Aufteilung des mit anderen Gemeinden des Vordertaunus gemeinsamen Waldbesitzes (Oberliederbacher Mark), Sindlingen erhält 174 Morgen.

1823/25:
Die katholische Kirche St. Dionysius von Karl Florian Goetz wird neu erbaut. Der alte Turm (1609) bleibt erhalten.

1827 bis 1863

1827:
Das erste Dampfschiff fährt auf dem Main.

1833:
Bau eines neuen Schulhauses.

1834:
Sindlingen hat 751 Einwohner.

1840:
Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Frankfurt-Höchst-Wiesbaden (Taunusbahn).

1863:
Gründung der Farbwerke Hoechst.

1866 bis 1885

1866:
Sindlingen wird mit dem Herzogtum Nassau preußisch.

1875:
Sindlingen überschreitet die 1.000-Einwohner-Grenze.

1877:
Inbetriebnahme der Lahnbahn Frankfurt-Höchst-Limburg an der Lahn.

1885:
Sindlingen hat 1.497 Einwohner, davon sind 60 Prozent Landwirte, 30 Prozent Fabrikarbeiter und 10 Prozent Handwerker.

1902 bis 1920

1902:
Gründung einer ersten evangelischen Kirchengemeinde Sindlingen-Zeilsheim.

1906/07:
Bau der evangelischen Kirche.

1911:
Eröffnung der Meister-Schule, benannt nach Herbert von Meister.

1917:
Sindlingen wird in die Stadt Höchst eingemeindet.

1920:
Der Bauverein für Höchst und Umgebung beginnt mit dem Bau der Ferdinand-Hofmann-Siedlung.

1928 bis 1955

1928:
Eingemeindung in das Frankfurter Stadtgebiet mit 661 Hektar Land und 4.603 Einwohnern (gleichzeitig mit Höchst, Zeilsheim und Unterliederbach).

1928/29:
Bau des evangelischen Schwestern- und Gemeindehauses mit Kindergarten und Altersheim.

1939:
Sindlingen hat 4.952 Einwohner.

1950/51:
Bau der Flüchtlingssiedlung «Friedenau».

1955:
Verlegung der Hoechster-Farben-Straße.

1960 bis 1968

1960:
Bau des Sportplatzes am Kreisel.

1963:
Bau des katholischen Gemeindezentrums St. Kilian in der Ferdinand-Hofmann-Siedlung.
Einweihung des Bürgergemeinschaftshauses Sindlingen.
Einweihung der Höchster Jahrhunderthalle.

1964:
Sindlingen hat 12.297 Einwohner.
Übergabe der neuen Umkleidehalle auf den Sportanlagen.

1965:
Einweihung der Kindertagesstätte 31 in der Pfingstbornstraße 70.

1966:
Einrichtung einer Wartehalle an der Omnibushaltestelle am «Dalles».
Richtfest am achtgeschossigen Wohnblock des Bauvereins für Höchst und Umgebung hinter dem Paul-Kirchhof-Platz.
Offizielle Inbetriebnahme des Klärwerkes an der Kelsterbacher Fähre.

1968:
Das Mainufer wird von der Grenze des Farbwerkgeländes bis zur Fähre als Grünanlage gestaltet.
Baubeginn der ersten Fußgängerbrücke der westlichen Stadtteile über die Hoechster-Farben-Straße.

1971 bis 1979

1971:
Einweihung des Kulturzentrums «Refugium» in der evangelischen Kirche.

1973:
Einweihung des Gemeindehauses der evangelischen Gemeinde Sindlingen-Nord.

1974:
Aktion «Saubere Landschaft» der Arbeitsgemeinschaft Sindlinger Vereine.
Wiedereröffnung des Sindlinger Bürgerhauses.
Schließung des Bahnhofs Sindlingen aus Rationalisierungsgründen.

1975:
Der Zehnthof wird in die Liste der hessischen denkmalgeschützten Bauten aufgenommen.
Der Spielplatz in der Hermann-Brill-Siedlung wird neu gestaltet.
Übergabe des erweiterten und renovierten Trauerhallenkomplexes auf dem Friedhof Sindlingen.
Erster Spatenstich für den Bau des Großklärwerkes Sindlingen.
Bürgerinitiative «Freunde von Alt-Sindlingen», die sich für Erhaltung und Verschönerung des alten Ortskerns einsetzt, gegründet.

1977:
Eine neuangelegte Baustraße für die Großbaustelle «Klärwerk Sindlingen» entlastet den Ortskern von starkem Baustellenverkehr.
Eröffnung des ersten Bauabschnitts der Altenwohnanlage Zehnthof.

1978:
Die neue Mainbrücke Sindlingen einschließlich des zweiten Teilstücks der Höchster Südumgehung wird in Betrieb genommen.

1979:
Einweihung des neuen Gemeindehauses von St. Dionysius.
Abschluss der Außen- und Dachrenovierung des aus dem Jahr 1609 stammenden Kirchturms der Dionysius-Kirche.

1980 bis 1989

1980:
Eröffnung des zweiten Bauabschnittes der Altenwohnanlage Zehnthof.
Eröffnung des neuen Pfarrzentrums St. Kilian.
Verkehrsfreigabe der Eisenbahnunterführung Sindlinger Bahnstraße.
Erweiterung der Überführung der DB-Strecke Frankfurt-Limburg über die Sindlinger Bahnstraße durch Einschub einer Betonfertigbrücke.
Das Institut für Geodäsie zieht aus der Villa Meister aus.
Wiederaufstellung des klassizistischen Pumpenbrunnens aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Platz zwischen Kirche und Huthmacherstraße nach seiner Renovierung.
Die Fördergemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe und der 1. Sindlinger Karnevalverein veranstalten das erste Sommerfest im Park der Villa Meister.
Das zur Altenwohnanlage Zehnthof gehörende Haus Huthmacherstraße 22 wird im alten Stil als Fachwerkhaus wieder neu erbaut.

1981:
Inbetriebnahme der größten Schlamm-Entwässerungsanlage Europas.
Eröffnung des Freizeitparks an der Kläranlage Sindlingen.
Umfassende Renovierung des Hauses Sindlingen: Reinigung des brüchig gewordenen Betons, Neuauftrag einer Betonschicht, Anstrich, Installierung einer besseren Beleuchtung und einer besseren Bühnentechnik.

1982:
In die Villa Meister zieht die Phönix-Haus-Gesellschaft für soziale Integration, die dort ein Rehabilitationszentrum für ehemals Drogensüchtige nach dem Modell des Schlosses Bornheim bei Bonn einrichtet.
Vor dem Bürgerhaus Sindlingen wird ein neuer Brunnen aufgestellt.

1984:
Inbetriebnahme der ersten Stufe der vollbiologischen Abwasserreinigungsanlage.
Ein Feuer, das im Restaurantteil ausbricht, zerstört den Bahnhof Sindlingen.
Eine 50 Zentimeter dicke Stahlrohrleitung wird unter die Mainsohle gezogen als Verbindung zwischen der Kläranlage Kelsterbach und dem Klärwerk Sindlingen.

1985:
Eine Gruppe von Jugendlichen hat das Jugendcafé im Kinder- und Jugendhaus im Bürgerhaus Sindlingen in Eigenarbeit renoviert.
Inbetriebnahme der zweiten Stufe der vollbiologischen Abwasserreinigungsanlage.
Nach Anschluss an die Trinkwasserleitung fließt aus dem vor einigen Jahren neuaufgestellten Ranzenbrunnen wieder Wasser.

1986:
In der durch einen Brand im Frühjahr 1985 beschädigten Dionysiuskirche finden nach ihrer 900.000 Mark teuren Renovierung wieder Gottesdienste statt.
Die Grundschule Sindlingen-Nord wird nach Ludwig Weber benannt, der von 1905 bis 1930 in Sindlingen und Zeilsheim als Pfarrer wirkte.
Rund um den Ranzenbrunnen wird ein Brunnenfest veranstaltet.

1987:
Im Klärwerk wird eine Versuchsanlage zur Entfernung von Stickstoffverbindungen durch Denitrifikation und Phosphatelimination eingerichtet.

1988:
Erstmals Wochenmarkt auf dem Richard-Weidlich-Platz.

1989:
Inbetriebnahme des neuen Betriebsgebäudes des Klärwerks mit Leitwarte, Labors, Büroräumen, Werkstätten, Sanitär- und Aufenthaltsräumen.

1990 bis 1999

1990:
Das 18. Polizeirevier des Polizeipräsidiums Frankfurt, zuständig auch für Sindlingen und Zeilsheim, bezieht sein neues Dienstgebäude in der Frankfurter Straße in Hattersheim.

1991:
Der neue Stützpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Sindlingen in der Höchster Farbenstraße wird eingeweiht. Er hat eine Garage für drei Löschfahrzeuge, einen 90 qm großen Unterrichtsraum und, als erster in Frankfurt, einen eigenen Jugendraum. Die Freiwillige Feuerwehr stellt einen Rüstwagen RW 1 in Dienst.

1992:
Das Bürgerhaus Sindlingen erhält eine behindertengerechte Toilette und einen Behindertenaufzug.
Mit der Umzäunung, der Bepflanzung und dem Einbau eines Tores ist die Erweiterung des Sindlinger Friedhofs zur Westenbergerstraße hin abgeschlossen.
Der Umbau der ehemaligen Räume des 18. Polizeireviers im Haus Sindlingen zum Kinder- und Jugendhaus ist abgeschlossen.

1994:
Renovierung des Haupteingangs und Erneuerung der Fassaden von Trauerhalle und Totenhaus des Sindlinger Friedhofs.
Der Sindlinger Bürgerinitiative gelang es, daß die Stadtteilbücherei Sindlingen, deren Öffnungszeiten aus Kostenersparnisgründen auf zwei Tage pro Woche beschränkt werden sollte, auch künftig an vier Tagen geöffnet ist. Die Initiative konnte auf die Bedeutung der Bücherei, die auch den Zeilsheimern dient, auf die Bücherei als Treffpunkt für Kinder, als Besuchsort von älteren Menschen, auf regelmäßige Führungen von Schulklassen und auf die höchste Zahl von Ausleihen pro Personalstelle aller Büchereien hinweisen.
Erster Spatenstich für die Kindertagesstätte in der Hermann-Küster-Straße.

1995:
Die Klärschlammverbrennunganlage im Klärwerk Sindlingen erhält einen vierten Verbrennungsofen im Rahmen der Sanierung und des Ausbaus der Anlage, was notwendig gewordern war, da die erlaubten Grenzwerte bei Schwefeldioxid, Quecksilber, Kohlenmonooxid und Stickoxiden in der 14 Jahre alten Anlage überschritten waren. Der Bau des vierten Ofens kostet mehr als doppelt so viel wie ursprünglich vorgesehen, was auf die erheblich verschärften Bestimmungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes zurückzuführen sind. Nach Inbetriebnahme des Ofens werden die drei alten Öfen abgeschaltet und erneuert. In der Abwasserreinigungsanlage wird zudem ein Filterbecken für die Abwasserreinigung gebaut.

1996:
Eine psychisch kranke Gottesdienstbesucherin zündet während der Christmette in der Kirche Sindlingen-Süd zwei an ihrem Körper befestigte Handgranaten. Sie selbst und zwei Unbeteiligte werden getötet, 13 Menschen verletzt.
Die Leichtathletik-Sportstätten der Bezirkssportanlage am Kreisel, die 1991 wegen dioxynverseuchten Kieselrots gesperrt worden waren, werden saniert.

1997:
Wiedereinweihung der durch den Anschlag am Weihnachten 1996 beschädigten Kirche Sindlingen-Süd.
Der zweigeschossige, 5 Millionen Mark teure, an der Stelle von zwei hölzernen Unterrichtsbaracken in einem Zeitraum von 16 Monaten entstandene Erweiterungsbau der Meisterschule wird eingeweiht. In ihm sind Cafeteria, Küche, Schülerbücherei und Multifunktionsraum untergebracht, was der Meisterschule den regulären Ganztagsschulbetrieb ermöglicht.

1998:
Die Saalbau GmbH verkauft das Bürgerhaus Sindlingen (wie auch das Haus Riederwald) an einen Frankfurter Privatinvestor für etwa 2,3 Millionen Mark. Anstelle des Saals und der Clubräume sind Büros vorgesehen. Der Fortbestand der Stadtteilbücherei und des Jugendhauses ist vertraglich auf zehn Jahre gesichert.
Die dritte Reinigungsstufe des Klärwerks Sindlingen, die die Nitrat-Elimination durch Mikroorganismen durchführt, wird in Betrieb genommen.

1999:
Der Neubau der privaten Internationalen Schule Frankfurt-Rhein-Main (ISF) in der Albert-Blank-Straße wird eröffnet. Der 28,5 Millionen Mark teure Bau bietet Räume für 1000 Schüler und u.a. ein Hallenbad und Tennisplätze. Die Schule hatte 1995 im Übergangsquartier in der Atterberry School an der Friedberger Landstraße begonnen.
Die Freiwillige Feuerwehr Sindlingen erhält ein Rettungsboot, auf den Namen Sindlingen getauft; der Förderverein der Sindlinger Feuerwehr hat den Kauf mit 25.000 Mark finanziert, der Motorbootclub sorgte für den Bootsführerschein für neun freiwillige Sindlinger Feuwerwehrmänner; die Branddirektion Frankfurt wird für Betriebsmittel und Reparaturen sorgen.

seit 2000

2000:
Die Trauerhalle auf dem Sindlinger Friedhof erhält dank der Spende der Fa. Clariant ein neues Harmonium.

Chronik wird nicht fortgesetzt.