Chronik von Heddernheim

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Chronik von Heddernheim

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83 n.Chr. bis 802

83 n. Chr.:
Die Römer besetzen das Taunusvorland und legen in der Etappe die Munizipalstadt Nida an. An sie erinnert die Siedlung Römerstadt. Ihr Mittelpunkt lag etwa am heutigen Heddernheimer Friedhof.

Um 260:
Die Römer werden von den Germanen verdrängt.

6. Jh.:
Die Franken besetzen das Rhein-Main-Gebiet («-heim»-Orte).

802:
«Phetterenheim» wird als Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals genannt. Häuser, Höfe und Mauern werden aus den Steinen des verfallenen römischen Nida errichtet. Die Gemarkung dehnt sich zwischen Nidda und Urselbach bis an die Ortsgrenze von Praunheim und halbwegs auf das Gebiet der heutigen Nordweststadt aus.

1132 bis 1618

1132:
Erzbischof Adalbert von Mainz kauft u.a. den Zehnten zu Heddernheim. Der Ort gelangt in den Besitz des Mainzer Domkapitels, das die Herren von Praunheim damit belehnt.

1584:
Die Herren von Praunheim erbauen westlich von Heddernheim(Flurname «Am Alten Schloss», heute: An der Ringmauer) Burg und Hofgut Philippseck auf den Fundamenten einer römischen Villa. Die Burg wird im Dreißigjährigen Krieg zerstört.

1618:
Heddernheim fällt im Erbfall an die Herren von Riedt.

1740 bis 1823

1740:
Philipp Wilhelm von Riedt erbaut das Neue Schloss (Straße Alt Heddernheim).

1764:
Das mainzische Lehen Heddernheim gelangt durch Erbfolge an die Herren von Breidbach-Bürresheim.

1803:
Die Mainzer Hoheitsrechte über Heddernheim fallen im Reichsdeputationshauptschluss an das Fürstentum Nassau.

1806:
Heddernheim wird «Flecken».

1823:
Der Verein für Nassauische Altertumskunde beginnt mit den Ausgrabungen in Heddernheim-Nida.

1839 bis 1866

1839:
Erste Überlieferung der «Heddemer Fassenacht». Die «Gemaa-Bumb», eine erste öffentliche Pumpe, wird errichtet. Sie steht seitdem alljährlich im Mittelpunkt der karnevalistischen Schlussfeier.

1840:
Heddernheim hat 1.894 Einwohner.

1853:
Aus der Kaltemühle und der Sandelmühle entstehen die Heddernheimer Kupferwerke.

1866:
Der Flecken Heddernheim fällt mit dem nassauischen Territorium an Preußen. Heddernheim wird dem Landkreis Frankfurt zugeschlagen.

1877 bis 1890

1877:
Gründung des Bürgervereins Heddernheim.

1878:
Das Schulhaus in der Kirchstraße wird errichtet (1961 nach Robert Schumann benannt).

1882:
Gründung der «Heddemer Käwwern».

1886:
Gründung der Heddernheimer Werksfeuerwehr.

1888:
Eröffnung der Lokalbahn Frankfurt-Eschersheim-Heddernheim (Pferdebahn).

1889:
Die Breidbachschen Besitzungen in Heddernheim werden in das «Augusta-Viktoria-Stift», ein adliges Damenstift, umgewandelt.

1890:
Heddernheim erreicht die Zahl von 3.225 Einwohnern.

1891 bis 1904

1891:
Die katholische Kirche (St. Peter und Paul) wird durch Brand zerstört.

1898:
Die evangelische St.-Thomaskirche wird erbaut.

1899:
Einrichtung der Dampfbahn Frankfurt-Heddernheim-Hohemark («Knochemihl»).

1900:
Errichtung der Turnhalle (wieder aufgebaut 1950).

1904:
Inbetriebnahme der Heddernheimer Gasanstalt.
Die Turnerschaft 1860 Heddernheim führt zum ersten Mal den «Heddernheimer Giggelschlag» aus. Dieser Volksbrauch wiederholt sich seitdem alljährlich am Kerwemittwoch.

um 1905 bis 1910

Um 1905:
Erste Eigenheime entstehen an der Nesselbuschstraße.

1908:
VDM beginnt als eines der ersten deutschen Werke mit der Verarbeitung von Leichtmetall.
Freiherr Hubert Anton von Breidbach verkauft Schloss und Besitztum in Heddernheim an die Stadt Frankfurt.

1910:
Elektrifizierung der Straßenbahn Frankfurt-Heddernheim-Hohemark.
Mit den übrigen Gemeinden des Landkreises Frankfurt wird auch Heddernheim in die Stadt Frankfurt eingemeindet. Es bringt 244 Hektar Fläche und 5.400 Einwohner mit.

1913 bis 1945

1913:
Bau des Schwesternhauses St. Thomas.

1927/28:
Regulierung der Nidda.
Die AG für kleine Wohnungen baut die fortschrittliche Gartensiedlung Römerstadt nach Plänen des weltbekannten Stadtbaumeisters Ernst May.

1929:
Die Römerstadtschule (Volksschule) wird eingerichtet.

1936:
Ausbau des Brühlfeldes.

1943/45:
Bombenangriffe auf das Heddernheimer Industriegebiet ziehen auch den Ort in Mitleidenschaft.

1945 bis 1957

1945:
Die Siedlung Römerstadt wird von den amerikanischen Streitkräften beschlagnahmt.

1954:
Heddernheim hat 10.000 Einwohner.

1955:
Die Heddernheimer Realschule (Geschwister-Scholl-Schule) wird eröffnet.
Dillenburger und Hessestraße werden als nördliche Umgehungsstraße ausgebaut.

1956:
Die Amerikaner räumen die letzten 500 Wohnungen der Römerstadt.

1956/57:
Das Heddernheimer Baugebiet erweitert sich im die Titus - und die Antoniusstraße und entlang der Heddernheimer Landstraße.

1957:
Heddernheim überschreitet die Zahl von 13.000 Einwohnern.

1960 bis 1966

1960:
Die evangelische Kirchengemeinde Römerstadt wird errichtet.

1961:
Wiederaufstellung des von Breidbachschen Brunnens im Stiftsgarten.

1963:
Das evangelische Gemeindezentrum St. Thomas wird festlich eingeweiht.
Heddernheim hat 14.851 Einwohner.

1965:
Grundsteinlegung für das katholische Gemeindezentrum St. Sebastian.

1966:
Weihe der St.-Sebastian-Kirche und der Kirche Cantate Domino.

1968 bis 1982

1968:
Inbetriebnahme der Müllverbrennungsanlage.
Eröffnung der U-Bahn-Linie nach Heddernheim.

1969:
Die freiwillige Feuerwehr Heddernheim erhält ein neues Gerätehaus.
Die Pfarrgemeinde St. Peter und Paul weiht das neue Pfarrfamilienheim mit Kindergarten ein.

1972:
Fertigstellung und Verkehrsübergabe der Maybachbrücke.

1973:
Einweihung des Neubaues des «Hans-Muthesius-Hauses» des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge.

1974:
Finanzminister Reitz zeichnet das Nordwestzentrum als ein vorbildliches Bauwerk in Hessen aus.

1977:
Erstes öffentliches Auftreten der Thomaskantorei, die mittlerweile über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist.

1978:
Die erste Abfall-Schmelzpyrolyse-Hochverbrennungsanlage in der Bundesrepublik wird auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage in Betrieb genommen.

1979:
Die evangelische Römerstadtgemeinde startet die «Aktion Integrativer Kindergarten»; Behinderte und Nichtbehinderte sollen gemeinsam erzogen werden.

1981:
Das «Künstlerhaus Heddernheim» in der Gerningstraße 1, das erste von Künstlern selbst organisierte und als gemeinnützig anerkannte Künstlerhaus Frankfurts, wird eröffnet.

1981:
Die Nachbarschaftshilfe der katholischen Gemeinde St. Sebastian erhält die Walter-Möller-Plakette für herausragende Aktivitäten bürgerlicher Gruppen, die dem Gemeinwohl dienen.
Eine Delegation der «Moseley-Society» der Frankfurter Partnerstadt Birrningham ist beim Heddernheimer Bürgerverein zu Gast und erwidert deren Besuch in Birmingham im Vorjahr.

1982:
Bebauungsplanververfahren für Heddernheim-Nord (ehemaliges VDM-GeIände) wird in die Wege geleitet.
Die Heddernheimer Landstraße nördlich des ehemaligen U-Bahnübergangs wird in Niederurseler Landstraße umbenannt.
Die VDM (Vereinigte Deutsche Metallwerke) schließt. Der Abbruch der Gebäude beginnt.

1983 bis 1987

1983:
In der Heddernheimer Landstraße 47 in unmittelbarer Nachbarschaft des Kreisflüchtlingsheimes mietet mit Zuschuss der Stadt der Caritasverband neue Räume für eine Spielstube für Füchtlingskinder, nachdem die alte Holzbaracke 1981 abgebrannt war.
Die Thomaskirche wird saniert; Erneuerung des Fugenmörtels, Reinigung und Imprägnierung der Fassadenflächen, Reinigung der Sandsteinteile.

1984:
In einem Rekonstruktionskasten in einem Klassenzimmer der Heinrich-Kromer-Schule werden römische Wandmalereien aus einem Haus der römischen Stadt Nida rekonstruiert, die beim Bau der Nordweststadt gefunden worden waren.
Die Müllverbrennungsanlage Nordweststadt wird stillgelegt wegen umfassender Sanierung und dem Einbau schadstoffärmerer Kessel.

1985:
Nida-Heddernheim feiert sein 1.900-jähriges Bestehen.
Die Zentrale für ambulante Krankenpflege Nordwest, an der sieben evangelische und eine katholische Gemeinde der Stadtteile Hausen, Westhausen, Praunheim, Nordweststadt, Niederursel und Heddernheim beteiligt sind, wird gegründet.
Schändung des jüdischen Friedhofs Heddernheim: 35 Grabsteine werden umgeworfen.

1986:
Die umfassende Sanierung des Nordwestzentrums beginnt.
An der Asslarer Straße in Heddernheim-Nord baut das Gemeinnützige Siedlungswerk «Ausbauhäuser» (Reihen-Einfamilienhäuser).

1987:
Die Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitserziehungslagers der Gestapo (1942-1945 im Oberschelder Weg/Zeilweg) wird der Öffentlichkeit übergeben, nachdem die Bausubstanz eines vermutlich als Arrestzelle genutzten Raumes gesäubert und das Mauerwerk befestigt worden war.
Modell eines Kindergartens und Gemeindezentrums des Wiener Künstlers und Architekten Friedensreich Hundertwasser für Heddernheim-Nord wird vorgestellt.
Das Lurgi-Haus in Heddernheim-Nord wird in Betrieb genommen.

Chronik wird nicht fortgesetzt.