1990:
Der Wetterhahn der ehemaligen St. Johanneskirche in Neu-Unterliederbach (1896 erbaut, 1960 abgebrochen) kehrt nach Unterliederbach zurück, nachdem er seit Abbruch der Kirche auf der Farm eines gebürtigen Höchsters in Florida war.
In zwei aufeinander folgenden Gottesdiensten und in einem Konzert wird die neue, von einer Berliner Firma gebauten Orgel in den Alten Dorfkirche eingeweiht.
Eröffnung der renovierten und erweiterten Sport- und Kulturhalle
Das neue Umkleide- und Funktionsgebäude der Bezirkssportanlage an der Hans-Böckler-Straße wird seiner Bestimmung übergeben.
1991:
Neben dem Haus des Vereinsringes im Graubnerschen Park wird ein neuer Spielplatz eingeweiht.
Die Ludwig-Erhard-Schule (Kaufmännische Berufsschule VI) bildet kaufmännische Assistenten für Datenverarbeitung aus.
1992:
In einer ehemaligen Bäckerei in der Königsteiner Straße 83 wird ein Kinderhaus für Jungen und Mädchen zwischen einem und sechs Jahren eingerichtet.
Durch Anzünden eines von Erstkommunionkindern gebastelten Wandbehangs legt vermutlich ein zehn bis zwölf Jahre alter Junge in der St.- Johanneskirche ein Feuer. Kirchgänger entdecken es, so dass ein Großbrand verhindert wird. Dennoch sind die Brandschäden (an den Polsterung der Bänke, an Altardecken und Bodenbelägen sowie am Taufbecken) erheblich.
Im Denkmalschutzwettbewerb der Hoechst AG erhalten Familien aus der „Colonie“ Zeilsheim und der Siedlung „Heimchen“ in Unterliederbach Preise für Verschönerung ihrer Häuser im Sinne von Umweltbewusstsein und Denkmalschutz.
Das von der Stadt geplante, 20-30 ha große Gewerbegebiet in Unterliederbach nördlich der A 66 wird vom Hessischen Minister für Raumordnung nicht genehmigt, da das betroffene Areal ein regionaler Grünzug sei. Auch der Umlandverband Frankfurt hat Bedenken.
Der Heimat- und Geschichtsverein Unterliederbach beginnt eine ehemalige Scheune auf dem Anwesen Liederbacher Straße 131 zu einem Heimatmuseum auszubauen.
Im Denkmalschutzwettbewerb der Hoechst AG erhalten Familien aus der „Colonie“ Zeilsheim und der Siedlung „Heimchen“ in Unterliederbach Preise für Verschönerung ihrer Häuser im Sinne von Umweltbewußtsein und Denkmalschutz.
1993:
Ein Gutachten im Auftrag des Planungsdezernats bestätigt, dass sich die ökologischen Folgen des geplanten Gewerbegebiets Unterliederbach in Grenzen halten, gegen das Vorbehalte geäußert worden waren.
Wegen Asbestbelastung kann in den Räumen der Karl-von-Ibell-Schule kein Unterricht stattfinden. Die Schüler werden mit Bussen ins Gebäude der alten Max-Beckmann-Schule nach Bockenheim gefahren.
1994:
Übergabe des neugestalteten Marktplatzes von Unterliederbach als neuer Ortsmittelpunkt durch den Baudezernenten an die Bevölkerung. Im April 1995 weiht der Vereinsring mit einem Fest den Platz ein.
Die Aufstockung und Renovierung der vier Wohnblocks der ehemaligen Hoechst Wohnungswirtschaft und jetzigen Tochterfirma Hoechst Bauen & Wohnen GmbH in der Johannesallee ist abgeschlossen. Durch die Dachaufstockung, die in Holzkontruktion erfolgte, sind 24 neue Wohnungen entstanden.
Mit dem Pflanzen eines Walnussbaums für die geplante Allee durch den Oberbürgermeister und den Arbeitsdirektor der Hoechst AG beginnt nach langer Planungsphase offiziell der Bau der „Parkstadt Unterliederbach“ der Hoechst Bauen & Wohnen GmbH. Im 200 mal 350 m großen Areal westlich der Hunsrückstraße werden in den kommenden Jahren 600 Wohnungen der Hoechst AG und anschließend 400 weitere Wohneinheiten hinter der Jahrhunderthalle entstehen.
In der Gotenstraße 55 wird der Internationale Kindergarten eröffnet.
1995:
Das von der Hoechst AG aus Anlass der 600-Jahr-Feier der Höchster Stadtrechte angelegte, am 12. Juli 1956 eröffnete „Farbwerksbad“ oder „Silobad“ in Unterliederbach geht gegen eine symbolische Mark Pachtzins an die Stadt Frankfurt über.
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte besitzt die katholische Pfarrei St. Johannes in Unterliederbach eine Statue ihres Kirchenpatrons: die 1,70 m hohe, vom Koblenzer Bildhauer Joseph Welling geschaffene Bronzeskulptur des Johannes.
Ein Großbrand, durch Brandstiftung an mehreren Stellen hervorgerufen, beschädigt das Verwaltungsgebäude und die Betreuungseinrichtungen der Walter-Kolb-Schule in Unterliederbach und verursacht einen Schaden von 1,2 Millionen Mark. Unter anderen werden alle Unterlagen ehemaliger Schüler vernichtet. Der beschädigte Teil des Gebäudes muss abgerissen und neu gebaut werden, da das Feuer den Spannbeton platzen ließ. Während der Sanierung werden die Betreuungseinrichtungen in der Karl-Oppenmann-Schule untergebracht.
1996:
Die Arbeiterwohlfahrt mietet das im Bau befindliche, von der Stadt geplante Kinderheim in der Euckenstraße und richtet darin ein Heim für Kinder und Jugendliche ein, die ohne Eltern oder andere erwachsene Begleitpersonen aus Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind.
In der unter Denkmalschutz stehenden Barockscheune werden 23 Eigentumswohnungen errichtet.
Um die Unterhaltung und Nutzung der alten Dorfkirche, für die die Verwaltung der Evangelischen Kirche im Zuge der Sparmaßnahmen kein Geld mehr gibt zugunsten der Stephanuskirche, kümmert sich ein Förderkreis.
Ein Teil des Komplexes der Gartenstadt am Silobad nördlich der Jahrhunderthalle zu beiden Seiten der Hunsrückstraße ist bezogen. Für die neuen Bewohner organisieren die Kirchengemeinden gemeinsam mit dem Vereinsring und dem Bauherren Hoechst Wohnen und Bauen ein Willkommensfest.
1998:
An der Engelsruhe 2-6 errichtet der „Bauverein für Höchst a.M. und Umgebung eG“ 30 frei finanzierte Wohnungen.
Auf Anregung des Ortsbeirats lässt die Stadt das Grabkreuz des Unterliederbacher Schultheißen Johann Ludwig Wagner (1765-1843) auf dem Friedhof an der alten Dorfkirche restaurieren.
1999:
Die ev. Stephanusgemeinde Unterliederbach trennt sich von ihrem Gemeindehaus in der Wartburgstraße, die Stephanuskirche in der Liederbacher Straße wird stattdessen zum Versammlungszentrum der Gemeinde umgebaut.
Die Deutsche Entertainment AG (Deag) hat zum symbolischen Preis von 1 Mark gemäß Vertrag mit der Areatis Immobilien Management GmbH die Jahrhunderthalle Hoechst, die nun Jahrhunderthalle Frankfurt heißt, übernommen. Die Hoechst AG hatte die Halle 1963 zu ihrem 100-jährigen Bestehen errichtet und erst kürzlich für 10 Millionen Mark renoviert. Im Zuge des gravierenden Konzernumbaus der Hoechst AG, der auch die Kulturaktivitäten erfasst, wird die Halle aufgegeben. Die Aventis zahlt aber für die kommenden drei Jahre einen Bespielungszuschuss.