Chronik von Kalbach

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Chroniken der Stadtteile

Chronik von Kalbach

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um 4000 v.Chr. bis 754

Um 4000 v.Chr.:
Bandkeramische Bauern lassen sich auf den Lößterrassen des Niddatals nieder.

Um 500 v. Chr.:
Sie werden von Kelten überzogen, die die Keltenstadt (oppidum) Heidetränktal und den Ringwall Altkönig bauen.

11. n. Chr.:
Der römische Feldherr Drusus dringt über Mainz hinaus in die Wetterau vor.

83/85:
Im Chattenkrieg Domitians befestigt sich die römische Herrschaft. Das vom Grenzwall des «Limes» umschlossene «Dekumatenland» ist in Landgüter (villae rusticae) aufgeteilt. Reste einer solchen «villa» wurden auf Kalbacher Gemarkung gefunden.

Um 260:
Ende der Römerherrschaft rechts des Rheins. Alemannen und Burgunder drängen nach.

Um 500:
Die Franken vom Niederrhein bemächtigen sich des Rheinmaingebiets. Die Ortschaften mit der Endung «-heim» entstehen, in der zweiten fränkischen Welle die Ausbauorte auf «-bach». Kalbach bedeutet wahrscheinlich Kalter Bach.

754:
Nach der Überlieferung rastet der Leichenkondukt des Hl. Bonifatius auf seinem Weg von Mainz nach Fulda bei Kalbach im Kreuzerfeld (Bonifatiusquelle).

nach 754 bis 799

Nach 754:
Walpraht schenkt in Kalbach (Caltebach) eine Hufe und jenen Acker, auf dem die (Bonifatius)-Quelle entspringt, dem Kloster Fulda. Dies ist die erste Nennung von Kalbach. Fulda errichtet alsbald in der Nähe eine Heiligkreuzkapelle (1310: St. Bonifatius). Das Patronat der Pfarrkirche «in Crutzen» ist später fuldisches Lehen der Herren von Epstein.

779:
Graf Gerhard schenkt Güter in Kalbach an das Kloster Fulda.

796:
Sigefrit schenkt eine Hofreite, eine Hube, 57 Morgen Land und eine Wiese zu 10 Fuder Heu in Kalbach (Caldebach) im Niddagau (Nittachgowe) dem Kloster Lorsch.

797:
Liupert schenkt dem Kloster Lorsch Güter zu Kalbach.

799:
Irmingart und Amalgart schenken dem Kloster Lorsch Güter zu Kalbach.

848 bis 1303

848:
Erkengoz schenkt dem Kloster Lorsch Güter zu Kalbach.

Mitte des 10. Jhdts.:
Erzbischof Brun von Köln schenkt Besitz in Kalbach an das Kloster Fulda.

1255:
Erste Erwähnung der Heiligkreuzkapelle an der Bonifatiusquelle. Daneben hatte das Landgericht «Crutzen» oder «Stuben» seine Hegungsstätte. Pfarrei und Wallfahrtsstätte wurden in der Reformationszeit aufgelöst, die Pfarrei nach Weißkirchen verlegt, die Kirche abgebrochen.
Die Ortsherrschaft in Kalbach gelangt von den Herren von Münzenberg mit Königstein an die Herren von Falkenstein.

1303:
Vor Schultheiss Volrad und den Schöffen des Dinghofes Kalbach verzichten Peter von Berkersheim und seine Frau Irmengard auf alle Güter, die Hartmann von Kalbach und seine Frau Engilseiz dem Johanniterhaus zu Frankfurt geschenkt haben.

1397 bis 1435

1397:
Kalbach liegt im Zwist mit Philipp von Falkenstein (Herr zu Königstein), der den Ort durch Einlager zum Gehorsam zwingt.

1403:
Kloster Engelthal verkauft an den Deutschorden Sachsenhausen zwei Huben in Nieder- und Mittelursel sowie in Kalbach.

1418:
Die Falkensteiner sterben aus, Kalbach fällt an Eppstein.

1426:
Die Brendel vom Homburg besitzen ein Hubengericht und einen Teil des Zehnten in Kalbach (später von Walderdorff - seit 1587 auch von Mauchenheim genannt - von Bechtolsheim).

1433:
Eppsteinische Bruderteilung: Kalbach fällt an die Linie Eppstein-Königstein.

1435:
In Kalbach gibt es 17 Leibeigene von fünf verschiedenen Herren.
Königstein verpfändet Kalbach an Frankfurt (mit Harheim).

1438 bis 1540

1438:
Kalbach verliert wegen säumiger Zahlungen sein «Burgrecht» in der Reichsstadt (Zufluchtsmöglichkeit und Befestigungspflicht).

1444:
Kalbacher Weistum. Schultheiss, Schöffen und Bauern («Nachbarn») von Kalbach bekennen («weisen») vor dem Frankfurter Rat die dörflichen Rechtsverhältnisse.

1466:
Eppstein afterbelehnt die von Wallbrunn mit dem Patronat zu Crutzen.

1469/70:
Seelsorge durch den Pfarrer von Bonames (im 15. Jahrhundert gehörte Kalbach kirchlich halb zu Crutzen, halb zu Bonames).

1484:
Kalbach erscheint als Märkergemeinde im Märkergedingsweistum der Urseler Mark.

1513:
Die Herren von Königstein lösen die Pfandschaft ein und erwerben Kalbach von Frankfurt zurück.

1535:
Kalbach gelangt im Erbfall von den Königsteinern an die Grafen von Stolberg.

1540:
In Kalbach wird die Reformation eingeführt. Danach wird aus den Resten der Heiligkreuzkirche die erste Kalbacher Ortskirche gebaut.

1581 bis 1730

1581:
Nach dem Aussterben der Stolberger kommt Kalbach an das Erzbistum Mainz.

1596 ff.:
Grenzstreit zwischen Kalbach und Bonames.

1604/06:
Rückkehr zum katholischen Bekenntnis.

1626:
Die Brenzel von Homburgschen Zehnten und das Hubengericht gehen an die Herren von Harff.

1660:
In Kalbach gibt es 154 Leibeigene von drei verschiedenen Herren.

1678:
Die von Harffschen Rechte gehen an die Herren von Riedt.

1699:
Mühlenbau des Nikolaus Appel zu Kalbach.

1703:
Johann Maximilian von Humbracht verkauft an Johann Erwein Greiffenclau zu Vollrads vier freiadlige Huben in Kalbach, die 1347/48 von dem Herrn «von Caldenbach» gekauft waren.

1706:
Kalbach hat 482 Einwohner (479 katholische und 4 evangelische).

1727/30:
Neubau der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius durch den Baumeister Fritze aus Tirol und Weihe durch Weihbischof Nebel aus Mainz (1756).

1802 bis 1867

1802:
Bei der Auflösung des Kurstaates Mainz fällt Kalbach an Nassau-Usingen.

1828:
Schulbau.

1840:
Kalbach hat 529 Einwohner in 85 Wohnhäusern.

1847:
Die Pfarrei Kalbach wird von Weißkirchen gelöst.

1862:
Kalbach hat 117 Familien mit 586 Einwohnern.

1866:
Kalbach wird mit dem Herzogtum Nassau preußisch und dem Regierungsbezirk Wiesbaden zugeteilt.

1867:
Bildung des Obertaunuskreises, zu dem Kalbach gehört.

1906 bis 1934

1906/10:
Bau der Straßenbahnlinie Frankfurt-Homburg durch Kalbachs Gemarkung.

1910:
Kalbach hat 750 Einwohner.

1914:
Kalbach wird an das elektrische Stromnetz angeschlossen.

1915:
Schulneubau.

1927:
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kalbach.

1928:
In Kalbach lässt sich ein namhafter Industriebetrieb nieder, die Deutsche Carbone AG, eine Kohlebürstenfabrik.

1929:
Kalbach wird an die Frankfurter Wasserversorgung angeschlossen.

1934:
Bau der Autobahn Frankfurt-Kassel durch Kalbacher Gemarkung.

1935 bis 1971

1935:
Kalbach hat 1.000 Einwohner.

1950:
Kalbachs Einwohnerzahl steigt durch die Aufnahme von Flüchtlingen auf 1.400.

50er Jahre:
Bau einer Kniegsbeschädigten- und Hinterbliebenensiedlung.

1959/60:
Flurbereinigung.

1965:
Kalbach hat 2.500 Einwohner, aber nur noch zwei landwirtschaftlich genutzte Pferde.

1971:
Bürgermeister Lade unterschreibt den Grenzänderungsvertrag mit Frankfurt. Im Zuge der Gebietsreform schließt sich Kalbach freiwillig der Großstadt an.

1972 bis 1979

1972:
Kalbach (608 ha, 3.406 Einwohner) wird in Frankfurt eingemeindet (mit Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach).
Die Buslinie 66 nach Kalbach wird eingerichtet.
Die Kindertagesstätte der evangelischen Kirche Am Stadtpfad wird eingeweiht.
Bei den Kommunalwahlen konstituiert sich der Ortsbeirat XII Kalbach.
Das erste (nördlichste) Teilstück der A661 (Frankfurter Osttangente), der Autobahnzubringer Bonames-Homburg, wird dem Verkehr übergeben.

1976:
Der Park-and-Ride-Platz Kalbach an der U-Bahnlinie A2/A4 wird für 640 Pkw eingerichtet.
Die Verbindungsbrücke über die A661 zwischen Kalbach und der Groß-Siedlung Am Bügel wird dem Verkehr übergeben.
In Kalbach werden der 114. und 115. Frankfurter Altenclub eröffnet.
Die Kalbacher «Hofreite» (1302 Dinghof, 1446 Mainzer Domherrengut, später Präsenzhof, Scheune von 1663) kommt unter Denkmalschutz.

1977:
Kalbach hat rund 4.700 Einwohner.
Neubaugebiet Am Wirschel fertig gestellt.
Der Bürgertreff Kalbach wird in der ehemaligen Gaststätte «Zum Taunus», Weißkirchner Weg, eröffnet.
In Kalbach gibt es noch 28 landwirtschaftliche Betriebe, die auf rund 500 Hektar vorwiegend Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln anbauen.

1978:
In einer zweiten Ausbaustufe wird der Park-and-Ride-Platz Kalbach an der U2 um 200 Plätze erweitert.

1979:
Seit dem 1. Januar besteht in Kalbach eine selbständige evangelische Kirchengemeinde (bisher zu Bonames gehörend). Im Juli wird ihr Gemeindezentrum in der Talstraße eingeweiht.
1200-Jahr-Feier von Kalbach vom 9. bis 16. September.
Renovierung (Fachwerk-Freilegung) des ehemaligen Rathauses ist abgeschlossen.
Im neuen Freizeitpark wird eine von Rainer Uhl geschaffene Gedenksäule aus hellem Muschelkalk mit Szenen aus der Geschichte Kalbachs eingeweiht.

1980 bis 1983

1980:
Gründung des «Vereins Jugendzentrum Kalbach».
Das renovierte ehemalige Rathaus in Kalbach erhält im vierten städtischen Fassadenwettbewerb, Rubrik Fachwerkhäuser, den ersten Preis.

1981:
Die neue Turnhalle der Grundschule Kalbach wird feierlich ihrer Bestimmung übergeben.

1982:
Der Kleingartenverein «Bonifatiusbrunnen» eröffnet seine neue Anlage.
Der Kalbacher Kleintierzüchterverein bezieht seine neue, von ihm selbst erstellte Zuchtanlage «Am Weißbeng».

1983:
Die katholische Laurentiusgemeinde feiert das 250-jährige Bestehen ihres Gotteshauses, der barocken St. Laurentiuskirche.
Gründung eines Ortsvereins Kalbach der Arbeiterwohlfahrt.
Gründung des «Kindervereins Kalbach e.V.»
Ausgrabungen auf einem Acker bei Kalbach legen die Reste der ehemaligen, im 6. Jahrhundert verfallenen und im 17. Jahrhundert niedergelegten Krutzenkirche sowie Skelette aus dem 13. Jahrhundert frei.
Gefördert von der Stadtsparkasse findet in der Grundschule Kalbach und anschließend im ehemaligen Rathaus eine Ausstellung über die Geschichte der Kalbacher Schule statt.

1984 bis 1985

1984:
An der Grabungsstätte Krutzenkirche wunden 20 der 40 Grabstätten verwüstet, Schädel zerstört und Gebeine entwendet.

1985:
Bebauungsplan und Umlegungsverfahren für ein neues Wohngebiet im Norden von Kalbach für 320-350 Familien in viergeschossigen Häusern werden beraten.
Eine während des Kalbacher Straßenfestes veranstaltete Sammlung zu Gunsten der Kinderhilfestiftung erbringt DM 10.000.

Chronik wird nicht fortgesetzt.