1891/93:
Bau der katholischen Herz-Jesu-Kirche.
1898/1900:
Bau der Staustufe Offenbach.
1900:
Eingemeindung von Oberrad in das Frankfurter Stadtgebiet am 1. Juli mit 275,5 Hektar Land und 8.400 Einwohnern.
Fertigstellung des Offenbacher Nadelwehrs mit Schiffsschleuse und Flussrutsche in Höhe der Landesgrenze.
1904:
In der vom neuen Pächter von Grund auf renovierten Gerbermühle wird ein Goethezimmer eingerichtet.
1905:
Die Städte Frankfurt und Offenbach kaufen jeweils auf ihrem Stadtgebiet die FOTG (Frankfurt-Offenbacher Trambahngesellschaft).
1906:
Nach Verlegen neuer Gleise in Normalspur und Modernisierung der Fahrleitung verkehrt an Stelle der Bahn der FOTG zwischen Sachsenhausen, Oberrad und Offenbach nunmehr die städtische Straßenbahn.
1907:
Die Brauerei Stern bildet mit der Brauerei Kempf in Sachsenhausen eine Interessengemeinschaft.
1909:
Eröffnung des Mustergeflügelhofs »Wasserhof«.
1914:
Einweihung der nach Entwurf von Architekt Blattner in zweijähriger Bauzeit errichteten evangelischen Erlöserkirche Ecke Wiener Straße/Nonnenpfad.
Eröffnung des Waldfriedhofs.
In Oberrad gibt es 170 Gärtnereibetriebe.
1919:
Drei Sportclubs vereinigen sich zum Sportverein 05 Oberrad.
1921:
Nach dem Zusammenschluss der Brauereien Stern und Kempf mit Henninger wird der Betrieb in Oberrad aufgegeben.
1923:
Zusammenschluss der Gesangvereine Germania und Eintracht zum Männerchor 1873.
1925:
Die Witwe von Moritz Eduard von Grunelius stirbt. Die Erben verkaufen Park und Villa an die Diözese Limburg zur Einrichtung eines Priesterseminars.
1926:
Die Gärtnersiedlung »Im Teller«, eine Schöpfung von Ernst May, wird eingeweiht.
Die Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen beginnt in der Villa Grunelius ihre Vorlesungen.
1928:
Die Uferstraße zwischen Sachsenhausen und Offenbach wird ihrer Bestimmung übergeben.
Bau der Gärtnersiedlung »Gerbermühle«.
Gründung des VfB Oberrad, hervorgegangen aus der Fußballabteilung der Freien Turnerschaft.
Erste Erweiterung der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen.
1930:
Die Gerbermühlschule wird aufgelöst und mit der Gruneliusschule vereinigt.
Der Magistrat übergibt an der Gerbermühle eine anlässlich der Tagung Rheinischer Dichter im Sommer 1928 gestiftete Gedenktafel der Öffentlichkeit.
Die AG für kleine Wohnungen baut von Stadtrat Ernst May konzipierte Häuser am Nonnenpfad.
1934:
Erneute Erweiterung der Hochschule St. Georgen.
1944:
Oberrad wird im Zweiten Weltkrieg zu 90 Prozent zerstört.
1948:
Renovierung und Neuweihe der katholischen Herz-Jesu-Kirche.
1953:
Die Lokalbahn stellt ihren Betrieb ein.
Der Umbau des Nadelwehrs der Offenbacher Staustufe zu einem Walzenwehr ist abgeschlossen.
1956:
Als erste Stadt in der Bundesrepublik beginnt Frankfurt in Oberrad mit der Flurbereinigung von gärtnerisch genutztem Gelände.
Auf dem Waldfriedhof wird das Ehrenfeld für die niederländischen Kriegstoten mit dem von G. van Kralingen geschaffenen Ehrenmal eingeweiht.
Auf dem Gelände der ehemaligen Sternbrauerei entstehen 54 Wohnungen eines völlig neuen Typs (mit je Stockwerk drei Wohnungen mit gemeinsamer Küche und zwei Waschräumen) zur Daueraufnahme von Sowjetzonenflüchtlingen, die bisher im Barackenlager Pfaffenwiese in Zeilsheim und in einer Massenunterkunft in der Anspacher Straße untergebracht waren.
1957:
Die Bezirkssporthalle wird ihrer Bestimmung übergeben.
1958:
Auf dem Waldfriedhof wird die Kriegsopferanlage vom hessischen Innenminister Schneider, vom Frankfurter Oberbürgermeister Bockelmann, von Propst Goebels und Stadtpfarrer Prälat Eckert eingeweiht.
1961:
Eröffnung des Spielparks Scheerwald. Neubau der Gruneliusschule.
Über dem Hauptportal der evangelischen Erlöserkirche wird ein Mahnbild - ein Halbrelief aus Beton und Terrazzo - von Knud Knudsen nach Ideen von Pfarrer Christian angebracht. Die alte, noch erhaltene kleine Glocke aus der zerstörten Kirche erhält einen Ehrenplatz neben dem Gotteshaus in der Wiener Straße.
Fertigstellung des Gemeindehauses der katholischen Gemeinde.
1966:
Im Bereich größerer Bauvorhaben wird nach deren Abschluss eine Straße nach der Beginenklause, die von 1304 bis 1530 bestand, »In der Beginenklause« genannt.
Neues Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr »In der Beginenklause«.
Die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Evangelischen Hilfswerks in Hessen und Nassau baut 52 öffentlich geförderte Mietwohnungen und 12 Eigentumswohnungen am Goldbergweg.
1967:
Die Stadt verkauft das Pachtland der »Teller«-Siedlung.
In Oberrad gibt es noch 80 Gärtnerbetriebe.
Die Offenbacher Landstraße zwischen Oberrad und Offenbach wird umgebaut und erhält an der Landesgrenze eine neue Straßenbrücke über den Autobahnzubringer.
1968:
Der ruinöse Rest des Ostbaus (des eigentlichen Willemerschen Sommerhauses) der Gerbermühle wird abgerissen.
Umbenennung der Straße Im Spatzenschneider in Georg-Treser-Straße.
1969:
Altarweihe in der katholischen Herz-Jesu-Kirche.
1970:
Wohnhochhäuser werden unter anderem in der Wiener Straße gebaut.
Eröffnung der »Oberräder Werkstätten«, ein Wohnheim mit beschützenden Arbeitsmöglichkeiten für psychisch kranke Männer und Frauen.
1971:
Im Kreisflüchtlingsheim Gruneliusstraße wohnen 257 Menschen.
Baubeginn der Kindertagesstätte mit 100 Plätzen in der Georg-Treser-Straße 51.
1972:
Eröffnung des Altenheims Wiener Straße.
1974:
Zweigleisiger Ausbau der Straßenbahn in der Offenbacher Landstraße.
1975:
Die seit 1708 bestehende Gaststätte zum Hirsch wird renoviert.
Die Gerbermühle wird neu hergerichtet.
Oberrad hat annähernd 14.000 Einwohner.
1976:
Eröffnung des Jugendzentrums »Butze« in der Offenbacher Landstraße 368.
Neugestaltung des Buchrainplatzes.
Fertigstellung der Altenwohnanlage des St.-Katharinen- und Weißfrauenstifts mit 91 Wohnungen am Goldbergweg.
1977:
Einweihung der Tennisanlage der Spielvereinigung 05 neben der Gerbermühle.
1979:
Die Frankfurter Rudergesellschaft Oberrad weiht ihr neues Bootshaus ein.
1980:
Der Hessische Kultusminister verleiht der Philosophisch-Theologischen Hochschule St.-Georgen die Eigenschaft einer staatlich anerkannten Hochschule.
Am Deutschherrnufer an der Stadtgrenze nach Offenbach setzt die Stadt einen Grenzstein aus rotem Sandstein als ersten einer Reihe von neuen derartigen Steinen an Frankfurter Ausfallstraßen.
Nach einer Bauzeit von gut einem Jahr wird das neu ausgebaute Deutschherrnufer dem Verkehr übergeben.
1981:
Fertigstellung der provisorischen Fußgängerbrücke über die Eisenbahngleise.
1983:
In der Offenbacher Landstraße 365 erhält Oberrad wieder eine Stadtteilbücherei, nachdem ihre Vorgängerin 1967 Einsparungen zum Opfer gefallen war.
Nach mehrmonatiger Schließung wird die renovierte Gerbermühle wieder eröffnet.
Einweihung von zwei neuen Werkstätten und eines Bürotraktes des Reha-Zentrums.
1984:
Singkreis »Frohsinn« gegründet, hervorgegangen aus dem Gesangverein Frohsinn 1835.
Eröffnung des von Prof. Ernst Studer entworfenen Bibliotheksneubaus von St.-Georgen durch Weihbischof Pieschl.
1985:
Renovierung der Herz-Jesu-Kirche anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens.
Sanierung des für 54 Patienten eingerichteten Reha-Zentrums.
Der vom Verein Erziehung und Umwelt getragene »Oberräder Krabbelgarten«, eine Ganztagseinrichtung, wird eröffnet.
Eine bisher unbenannte Seitenstraße des Goldbergwegs wird Alfred-Delp-Straße genannt.
150 Hektar werden gärtnerisch genutzt.
1986:
Das Gartenamt pflanzt fünf Kastanien an der Gerbermühle, um den Baumbestand zu ergänzen.
Der Turm der Erlöserkirche wird renoviert, da der Beton wasserdurchlässig geworden war und zum Rosten der Stahlbetonkonstruktion, auch des Läute- und Uhrwerks geführt hatte.
Mit den Neubauten von Küche, Mensa und Refektorium ist der zweite Bauabschnitt der Erneuerung von St.-Georgen abgeschlossen.
Die 1971 gegründete und seit 1974 in Oberrad ansässige Hermann-Hesse-Schule, der einzigen Schule in der BRD, in der ehemals Suchtkranke das Abitur erreichen können, verlässt ihr Domizil in der Mathildenstraße 28 und bezieht ihr neues Haus im Hainer Weg 98 in Sachsenhausen.
1988:
Am 13. Oktober wird im umgebauten Depot-Saal der Bürgertreff eröffnet.
Am Heiligabend läuten nach 44 Jahren wieder erstmals die fünf Glocken von Herz-Jesu, für die die Gemeindemitglieder 96.000 Mark gespendet hatten.
1989:
Einweihung des mit neuem, hochwertigem, nach pädagogischen Gesichtspunkten gestaltetem Spielgerät ausgestatteten Spielplatzes in der Schafheckstraße.
Eröffnung des Samstag-Marktes neben dem Buchrainplatz.
Beginn der Vorarbeiten für die Untertunnelung der Bahngleise am Bahnhof Oberrad im Zuge des Baus der S-Bahn Frankfurt-Offenbach.
In der Stadt In der Beginenklause bezieht die Freiwillige Feuerwehr Sachsenhausen ihr neues Domizil. Die Oberräder Feuerwehr bezieht ihr Domizil in der Offenbacher Landstraße 339.
Im ehemaligen Schwesternhaus Mathildenstraße 28 wird eine von der Herz-Jesu-Gemeinde getragene Altenwohnanlage für 14 ältere Bürger eröffnet.
Erstes Stadtteilfest des Vereinsringes auf dem Festplatz an der Villa Bonn.
Die Sozialdezernentin übergibt dem Reha-Zentrum für psychisch Kranke einen neuen, dank der finanziellen Hilfe der Aktion Sorgenkind angeschafften, Kleinbus.
1991:
Das 1976 in der Offenbacher Landstraße eröffnete Jugendzentrum »Butze« wird nach vorübergehender Schließung in der Wiener Straße 57 wiedereröffnet.
1991: Gründung der Bürgerinitiative »Dalles« mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung in Oberrad.
1992:
Erweiterung des Waldspielparks Scheerwald.
1994:
Der soziale Arbeitskreis an der Gruneliusschule gibt einen Stadtteilführer für Kinder heraus.
Ende November schließt das Sportdezernat mit der Spielvereinigung 05 Oberrad einen Betreuungsvertrag für die Sportanlage Beckerwiese ab; bei diesem Pilotmodell, das bis Ende 1995 auf mindestens 35 der 55 kommunalen Sportstätten übertragen werden soll, bleibt die Stadt für die Grundinstandhaltung der Plätze und die Sanierung der Funktionsgebäude zuständig, während die Vereine ihre Anlagen betreiben und pflegen sollen.
Frankfurts ältester Fußballverein, der VfL Germania 94 Frankfurt, feiert seinen hundertsten Geburtstag.
Das ZDF überträgt im Dezember einen Fernsehgottesdienst aus der Hochschule St. Georgen.
1995:
Die von vielen Oberrädern und der Bürgerinitiative »Dalles« seit langem geforderte stationäre Radaranlage wird in Höhe der Hochschule St. Georgen in Betrieb genommen.
Einführung einer Tempo-30-Zone in folgenden Straßen: Wasserhofstraße, Gräfendeichstraße, Brunnenstraße, Erbacher Straße, Flaschenburgstraße, Bachwiesenstraße und Bachwiesenweg.
Die Kapazität des nur 0,9 Hektar großen alten Oberräder Friedhofs ist in absehbarer Zeit erschöpft; da keine Aussicht auf baldige Vergrößerung besteht, kann laut einer Grundsatzentscheidung des Magistrats hier nur noch begraben werden, wer zum Zeitpunkt des Todes auch im Stadtteil gewohnt hat.
Der Bürgerverein richtet die Feier zum zehnjährigen Bestehen des Wochenmarktes aus.
Ein Teil der Altenwohnanlage im Goldbergweg 85 wird im September nach neunmonatiger Umbauzeit als Station für Schwer- und Schwerstpflegebedürftige mit 22 Zimmern eröffnet; ihr Betreiber ist die 1994 gegründete „Weißfrauen und Deutsch-Ordens Altenpflege GmbH“, ein Zusammenschluss des evangelischens St. Katharinen- und Weißfrauenstifts und des katholischen Deutschen Ordens.
Kinder, Eltern und Erzieher verwandeln das Außengelände der Kindertagesstätte 114 in ein Naturspielgelände.
Ab November bietet die städtische Aktienbaugesellschaft für kleine Wohnungen 36 Häuser der Siedlung „Im Nonnenpfad“ den Mietern zum Kauf an.
1996:
Auf dem Dach eines Hochhauses in der Wiener Straße wird die größte thermische Solaranlage auf einem Frankfurter Wohngebäude installiert; die Sonnenkollektoren bedecken insgesamt eine Fläche von 74 Quadratmetern.
Im Februar Erweiterung der erst im letzten Jahr eingerichteten Pflegestation im Goldbergweg wegen der großen Nachfrage auf 37 Zimmer.
Nachdem bislang nur Freiluft-Sportanlagen in die Obhut von Vereinen übergeben worden sind, übernimmt die TuS Oberrad nun erstmals auch die Verwaltung einer Turnhalle (Spatzengasse).
1997:
Der im Sommer vergangenen Jahres begonnene Ausbau der zuvor nur drei Meter breiten Wehrstraße auf zwei Fahrspuren ist im September abgeschlossen; mit dieser Umgehung soll das Verkehrsaufkommen in der schmalen Wasserhofstraße gemindert werden.
1998:
Das erste Passivhaus Frankfurts wird von Umweltdezernent Thomas Koenigs vorgestellt; die Doppelhaushälfte in der Wehrstraße wird fast ausschließlich durch natürliche Sonneneinstrahlung und Wärmerückgewinnung klimatisiert.
Die Asbestsanierung der Gruneliusschule ist nach rund einem Jahr fertiggestellt.
Die Christlich-Islamische Begegnungs- und Dokumentationsstätte (Cibedo) in der Balduinstraße, eine Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz, feiert den zwanzigsten Jahrestag ihrer Gründung.
1999:
Drei Jahre nach dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga Süd gelingt der Spielvereinigung 05 Oberrad der Wiederaufstieg.
Durch Vandalismus werden auf dem Oberräder Waldfriedhof annähernd 40 Gräber verwüstet.
In Oberrad wird der zehnte regionale Präventionsrat Frankfurts etabliert, um durch vorbeugende Maßnahmen verschiedener darin organisierter Institutionen die Kriminalität im Stadtteil zu verringern.
Durch Aufnahme in das Projekt „Spatz“, das den Um- oder Neubau von Spielplätzen mit Unterstützung der Kinder fördert, kann im Frühjahr der heruntergekommene Spielplatz an der Gruneliusschule saniert werden; zudem übernimmt der katholische Kindergarten seine Patenschaft.
Der Ortsbeirat 5 lehnt den Plan der Städte Frankfurt und Offenbach ab, auf dem 40 Hektar großen Kaiserlei-Gebiet an der gemeinsamen Stadtgrenze einen neuen Stadtteil zu errichten; der Vertrag beider Kommunen sieht vor, dass ein Büro- und Wohnviertel mit einer Geschossfläche von 350.000 Quadratmetern im Offenbacher und 210.000 Quadratmetern im Frankfurter Teil gebaut wird; die Bedenken des Ortsbeirats dagegen sind klimatologischer und verkehrspolitischer Natur.
In diesem Jahr wird die Postfiliale in der Offenbacher Landstraße dreimal überfallen; allein die Beute des letzten Coups im Dezember beträgt 300.000 DM.