Rothschildpark
Weite Wiesenflächen öffnen den Blick ins Grün stattlicher Bäume im Rothschildpark. Von der Bockenheimer Landstraße, zwischen Opernturm und BHF-Bank lädt der neue und zugleich ursprüngliche Zugang in die Parkanlage im Westend ein. Dass sich der Park so präsentiert, beruht auf der kreativen Kooperation zwischen Investoren, Architekten und der Stadt Frankfurt. So plante der Bauherr Tishman Speyer den Opernturm mit 170 Metern deutlich höher als eigentlich vorgesehen, dafür wurden entlang der Bockenheimer Landstraße 5.000 m² als neue Grünfläche vorgesehen. Die benachbarte BHF-Bank verlegte die Zufahrt ihrer Tiefgarage und ordnete die vorhandene 5.000 m² große eigene Grünfläche neu. Damit war der ursprüngliche Zugang in den Park wieder offen. Zwei breite Wege führen auf eine Steinbank zu, die in der Form dem Mittelresalit desRothschild-Palais nachempfunden ist. Daneben ist der Güterstein von 1818 aufgestellt mit Namen und Wappen des Anselm von Rothschild, der bei den Sanierungsarbeiten am Turm gefunden wurde.
1816 erwarb Amschel Mayer von Rothschild ein Grundstück an der Bockenheimer Landstraße, am Stadtrand Frankfurts, und errichtete einen Nutzgarten mit einem Gartenhaus. 1832 ließ er das klassizistische Rothschild-Palais erbauen, ein englischer Landschaftspark entstand mit einem neugotischen Turm in Ruinenarchitektur. Noch einmal, 1891, wurden Park und Palais umgebaut. Das Anwesen wurde im Laufe der Jahre bis auf 6 ha Fläche erweitert und erstreckte sich bis zur Staufenstraße, seitlich begrenzt durch die Oberlindau und den Reuterweg. 1938 wurde die Familie Rothschild gezwungen das Palais und den Park weit unter Wert zu verkaufen. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben das Palais und große Teile der Anlage. Die Grundstücke wurde 1951 an die Familie Rothschild rückübereignet, an den Rändern wurden Grundstücke verkauft und bebaut. Der restliche Park dient seither als städtische Grünanlage.
Ein Jahr grundlegender Sanierung hat das Gesicht des Parks verändert. Er umfasst nun wieder etwa 4,5 ha. Neue Bäume, Sträucher und Hecken wurden gepflanzt, Teile des Rasens neu angelegt. Verschlungene Wege bieten immer neue Ausblicke. Hinter einem Hügel lugt der restaurierte neugotische Turm hervor, ein ansprechender Spielplatz lädt zum Toben ein. Und unverändert strahlen die sieben bronzenen Figuren von Georg Kolbes "Ring der Statuen" Ruhe und Harmonie aus.