Günthersburgpark
ZWEITE ERWEITERUNG GÜNTHERSBURGPARK – PLATZ SCHAFFEN FÜR MEHR ÖFFENTLICHE GRÜNANLAGE
„LOS GEHT`S MIT DEM ABBRUCH DES BETRIEBSHOFS!“
Bereits in den 1990er Jahren wurde der erste Erweiterungsabschnitt des Parks umgesetzt. Voraussetzung für die zweite Parkerweiterung war der Umzug der Werkstatt des Grünflächenamts von der Wetteraustraße in das zentrale Werkstatt- und Verwaltungsgebäude im Gallusviertel.
Als erster Bauabschnitt der Parkerweiterung werden nun die seitdem leerstehenden Gebäude, Lagerhallen und die versiegelten Freiflächen abgebrochen. Insgesamt umfasst das Gelände des ehemaligen Betriebshofs rund 4 Hektar. Um diese Fläche soll der Park nach Norden hin erweitert werden.
Aktuell fehlt es für die nachfolgenden Landschaftsbauarbeiten an den erforderlichen finanziellen Mitteln. Die vorgesehene Gestaltung der zweiten Parkerweiterung kann dem Lageplan unten in der Downloadliste entnommen werden und wird nachfolgend auch textlich erläutert.
Mit der geplanten Umsetzung wird ein wichtiger Schritt getan, um mehr Erholungsräume im Nordend zu schaffen und die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern. Zudem wird durch die Entsiegelung Raum für Flora und Fauna geschaffen, was die Biodiversität fördert.
Bürger:innenbeteiligung
Die Entwurfsplanung basiert auf einem Beteiligungsprozess, der bis ins Jahr 2014 zurückreicht. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein „Runder Tisch“ ins Leben gerufen. An diesen Treffen mit Workshopcharakter nahmen neben den Mitglieder:innen der Ortsbeiräte 3 und 4 und der Kinderbeauftragten auch Vertreterinnen und Vertreter aus allen Institutionen teil, die in und um den Günthersburgpark ansässig sind, wie z. B. das Stalburg Theater, der Kinderschutzbund, die Kinderzentren, der Abenteuerspielplatz Riederwald e.V. und der ansässige Bouleverein. Aus der Erfahrung ihrer Arbeit mit den Erwachsenen und Kindern im Park haben die Beteiligten konkrete Wünsche und Anliegen der Bürgerinnen und Bürgern in die Workshops eingebracht, die in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen wichtig sind. Die verschiedenen Anregungen und Nutzungsanforderungen wurden gesammelt und waren bereits Grundlage für das Vergabeverfahren der Planungsleistung sowie für die Vorentwurfsplanung.
Im Rahmen der Entwurfsplanung wurde im Jahr 2021 eine Beteiligung mit mehr als 150 Kindern und Jugendlichen für die geplanten Spielflächen im Erweiterungsteil des Günthersburgparks durchgeführt. Die Kindergruppen im Alter von 5 bis 12 Jahren kamen aus den beiden an den Park angrenzenden Kinderzentren, aus der Grundschule des Stadtteils und aus der ebenfalls direkt am Günthersburgpark gelegenen Integrierten Gesamtschule. Die Ergebnisse sind in die Entwurfsplanung eingeflossen.
Entwurfsidee
Der ehemalige Betriebshof des Grünflächenamts und dessen Außenanlagen bilden zum jetzigen Zeitpunkt den abrupten Abschluss des Parks gen Norden. Mit der Erweiterung soll die Großzügigkeit des bestehenden Parks nach Norden fortgesetzt werden. Die Erschließung knüpft an die Wege der Erweiterung aus den 1990er Jahren an und orientiert sich wie diese eher an den Rändern. Es entsteht ein durchgehendes Wegenetz vom ursprünglichen Günthersburgpark bis in die geplante zweite Erweiterung ohne Brüche.
Konkrete Aktivitäten werden in die Ränder integriert: Ein großer Spielplatz im Osten, ein Fitnesspoint im Westen und ein Aussichtspunkt als nördlicher Abschluss, der den Park und die Stadt Frankfurt mit seiner Skyline auf besondere Art erlebbar macht. Der Aussichtspunkt überhöht die natürliche Topographie, die schon in der südlich anschließenden großen Parkwiese für leichtere Modellierungen genutzt wird.
Der Fitnesspoint ist ca. 300 m2 groß und soll mit einem Kunststoffbelag versehen werden. Es sind z. B. Geräte für Calisthenics- und Bodyweight-Training vorgesehen.
Der Spielplatz mit rd. 800 m2 Größe wird auf Grundlage der Kinderbeteiligung geplant. So sind vielfältige Klettermöglichkeiten rund um einen zentralen Kletterturm vorgesehen, eine Seilbahn, Schaukeln und eine Sandfläche für ruhigeres Spiel mit einem Wassermatschbereich.
Günthersburgpark: Ein Ort zum Erholen
Drei Knirpse toben auf der "Dame mit Schwimmring" herum. Kreischend vor Vergnügen lassen sie den Sprühregen aus ihrer Fontäne auf sich prasseln. Die Dame ist eine von fünf wasserspeienden Steinfiguren, die rund um die Wasserspiele im Güntherburgspark "lagern". Scharen von Kindern tummeln sich hier im Sommer, wenn die Anlage Wasser sprüht. Der Günthersburgpark ist als Spielpark ausgelegt. Große Wiesen laden zum Picknick im Schatten der Bäume ein, die Kids toben am Wasser, auf Spiel-, Bolz- und Streetballplätzen. Am nördlichen Ende des Parks, beim Übergang zu den Schrebergärten, erwartet sie ein Abenteuerspielplatz mit Baubereich, Feuerstelle, Kletterburg, Garten und mehr. Auf einer Platanenallee wird Boule gespielt. Ein Café mit Sommergarten und Toilettenanlage gibt es neben der ehemaligen Orangerie, heute Sitz des Frankfurter Kinderschutzbunds. Hunde sind im Spielpark verboten.
Im Mittelalter stand auf dem Gelände des Parks die befestigte Bornburg. 1306 bewohnte sie der damalige Frankfurter Bürgermeister Weiss von Limpurg. Günthersburg hieß sie seit 1690 nach ihrem Besitzer Jakob Günther. 1837 erwarb Carl Mayer von Rothschild das Anwesen und ließ einen englischen Landschaftspark anlegen. Großzügige Wiesenräume mit Baumgruppen von hainartigem Charakter entstanden unter der Regie von Sebastian Rinz und unterstützt von Heinrich Siesmayer. An der Stelle der Burgruine wurde 1844/45 die repräsentative "Villa Günthersburg" errichtet. Die Stadt übernahm den Besitz 1889. Das Palais musste nach dem Willen des verstorbenen Besitzers abgerissen werden, nur die Orangerie ist übriggeblieben. Gartendirektor Andreas Weber (1861-1901) verwandelte 1892 das sanft ansteigende Gelände mit seinem schönen Baumbestand in einen Volkspark mit Kinderspielplatz. Aus der Ruine der ehemaligen Orangerie entstand 1950 die Kirche der Reformierten Gemeinde.
Heute stehen im Park markante Baumriesen wie Mammutbäume, Schwarzkiefern, Blauglocken- und Geweihbäume. Zwei Skulpturen sind im Park aufgestellt: Der "Sämann" von Constantin Meunier und Fritz Böhles imposanter "Schreitender Stier". 1991 wurde der Park nach Norden erweitert, auf insgesamt 7,42 ha. Auf den neuen Wiesenflächen findet seit 2004 das "STOFFEL", (Stalburg Theater Offen Luft) statt, ein vierwöchiges Sommerfestspiel mit Musik, Kabarett, Lesungen und natürlich Theater.