Parkanlagen
Frankfurt am Main, bekannt als Finanzzentrum und für seine beeindruckende Skyline, bietet auch eine Vielzahl historischer und moderner Parkanlagen, die als grüne Oasen in der Stadtlandschaft dienen. Die Entwicklung dieser Parks reicht weit in die Vergangenheit zurück und spiegelt die Veränderungen und Bedürfnisse der Stadt wider. Heute hat die Stadt 45 meist unter Denkmalschutz stehende große Parks und rund 350 Grünanlagen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Diese Grünflächen erfüllen mittlerweile eine Vielzahl an Nutzungsansprüchen und sind unverzichtbare Erholungsräume für die Menschen sowie wichtige Lebensräume für die städtische Flora und Fauna.
Historische Ursprünge und erste innerstädtische
Grünanlagen
Die
großen Gärten Frankfurts wurden vor ein bis zwei Jahrhunderten als private
Gärten wohlhabender Bürgerfamilien angelegt und lagen außerhalb der damaligen
Stadtgrenzen. Der dichte Stadtkern war von landwirtschaftlichen Flächen umgeben
und schloss die Natur aus. Im Jahr 1705 wurde am Goetheplatz die erste
innerstädtische Grünanlage geschaffen. Mit dem Abriss des Befestigungsrings ab
1804 entstand ein zusammenhängender grüner Ring aus Gärten und Promenaden um
den nördlichen Bereich des Stadtkerns,
der bis heute durch die Wallservitut vor Bebauung geschützt ist- die
Wallanlagen.
Erweiterung und Umwandlung der Parkanlagen
Die Stadt
Frankfurt kaufte nach und nach angrenzende private Gärten auf, die die
Wallanlagen mit historischen Parkelementen bereicherten. Bedeutende
Patriziergärten wie der HolzhausenparkInternal Link, BethmannparkInternal Link, GünthersburgparkInternal Link,
Grüneburgpark Internal Linkund Rothschildpark Internal Linkwurden in öffentliche Parks umgewandelt und
entsprechend dem jeweiligen Zeitgeist umgestaltet.
Entwicklung des Alleenrings
Um die
Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert entstand unter Bürgermeister Adickes ein
zweiter grüner Ring: der Alleenring. Dieser wurde von der damaligen
Stadtplanung als langes grünes Band um die Stadt gelegt. Aufgrund des
gleichzeitigen Ausbaus zur Ringstraße hat er jedoch nie eine wesentliche Funktion
für eine Erholungsnutzung entwickeln können und dient im Wesentlichen der
stadträumlichen Gliederung.
Volksparks und neue Wohngebiete
Um 1900
wurde mit dem Ostpark Internal Linkeiner der ersten Volksparks in Deutschland angelegt,
gefolgt vom GrüneburgparkInternal Link, der um 1930 in städtisches Eigentum überging. Die
Wohnungsnot der 1920er Jahre führte zur Entwicklung von Trabantensiedlungen,
die in die umgebende Landschaft eingebettet wurden, wie beispielsweise die
Römerstadt. Die Volksparks dienten der Selbstversorgung und Gesundheitserhaltung
der Bewohner:innen.
Nachkriegszeit und moderne Entwicklungen
Im
Wohnungsbau der Nachkriegszeit gewannen Grünzüge als Gliederung des seriellen
Wohnungsbaus an Bedeutung. Große Teile des Stadtgebiets wurden unter
Landschaftsschutz gestellt. In den 1960er Jahren entstand der naturnahe
Nordpark BonamesInternal Link, und der von amerikanischen Soldaten angelegte Martin-Luther-King-ParkInternal Link in der Nord-West-Stadt.
Der GrünGürtel und neuere Projekte
Der
dritte Grüne Ring um Frankfurt, bekannt als GrünGürtelInternal Link, wurde 1991 beschlossen
und umfasst ca. 8.000 Hektar, die etwa ein Drittel der Stadtfläche einnehmen.
Der GrünGürtel ist ein wichtiger Bestandteil der Stadtentwicklung und schützt
die Freiflächen vor Bebauung. Seit den 1990er Jahren wurden freiwerdende
Flächen als Grünflächen zurückgewonnen, wie der Rebstockpark Internal Linkauf dem ehemaligen
Messeparkplatz oder der Park auf dem Flugplatz BonamesInternal Link. Mit dem Consilium
Stadtraum Main 1991 rückten die Mainufer wieder in den Fokus der
Stadtentwicklung, was u.a. zur Schaffung des beliebten Hafenparks führte.
Frankfurts
Parklandschaft ist ein lebendiges Zeugnis der Stadtgeschichte und ein
unverzichtbarer Bestandteil des städtischen Lebens. Von den historischen Gärten
bis hin zu Projekten wie dem GrünGürtel bietet die Stadt eine Vielzahl von Grünflächen,
die sowohl Einheimische als auch Besucher:innen zur Erholung und zum Genießen
der Natur einladen, Flora und Fauna einen Lebensraum bieten und die Folgen des
Klimawandels mildern.