Chronik der Altstadt

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Chroniken der Stadtteile

Chronik der Altstadt

(zusammen mit Innenstadt)

Das Stadthaus und der Kaiserdom in der Altstadt, (c) Stadt Frankfur am Main, Foto: Stefan Maurer
Das Stadthaus und der Kaiserdom in der Altstadt © Stadt Frankfurt, Foto: Stefan Maurer
 
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Frühzeit bis 999 nach Christus

4. Jahrtausend vor Christus:
Erste Siedlungsspuren auf dem Frankfurter Domhügel. Keltische Hausbauten am Domhügel.

Um 83 n. Chr.:
Die Römer besetzen den Domhügel (Militärbad der 14. Legion).

Vor 134 n. Chr.:
Abbruch der Militärbauten (Kastell an der Stelle des Doms?), Villa rustica am Hühnermarkt.

Um 260:
Rückzug der Römer hinter die Rheinlinie, germanische Holzhäuser zwischen Dom und Römerberg.

Um 500:
Fränkische Landnahme, Siedlungen auf dem Domhügel (Friedhof an der Reineckstraße) und auf dem Karmeliterhügel (Friedhof an der Gallusanlage), fränkischer Königshof anstelle der römischen Villa rustica.

793/794:
Karl der Große überwintert in seinem Königshof Frankfurt (villa Franconofurd), den er zur Pfalz erweitert (Reste westlich des Doms), erste Nennung Frankfurts.

852:
Weihe der Salvatorkirche (Pfalzkapelle, Fundamente im Langhaus des Doms ergraben).

876:
Ludwig der Deutsche stirbt in Frankfurt, das ihm und seinem Sohn Ludwig d. Jüngeren zur Residenz gedient hat.

994:
Frankfurt wird – in seiner damaligen Ausdehnung zwischen Dom und Römerberg – „castellum“ genannt, d.h. mit Mauern befestigt (Nordmauer: Südseite Braubachstraße).

1000 bis 1499

Um 1020:
Die karolingische Pfalz brennt ab und wird nicht mehr aufgebaut. Der Altstadtkern entwickelt sich zur Handelssiedlung (1018 „civitas“ = städtische Entwicklung).

1150:
„cives“ (Bürger) genannt. Frankfurt entwickelt sich, gefördert durch die staufischen Kaiser, die sich ihre Pfalz an den Main bauen (Saalhof), zur Reichs- und Messestadt.

Um 1200:
Der staufische Mauerring (längs der „Graben“-Straßen, Reste an der oberen Fahrgasse) und die Mainbrücke (Alte Brücke) sind vorauszusetzen.

1219:
Kaiser Friedrich II. schenkt der Frankfurter Bürgerschaft den Grund und Boden zur Leonhardskirche (Westend des Mittelalters).

1238:
Baubeginn des Dominikanerklosters.

1239:
Die ehemalige Salvatorkirche wird nach Umbau auf St. Bartholomäus neu geweiht.

1246:
Gründung des Karmeliterklosters.

1271:
Erste „ortulani“ („Gartenbewohner“) bauen sich außerhalb der Stadtmauer an (Gegend Friedberger- und Schäfergasse).

1318:
Stiftung der Liebfrauenkirche durch Wigel von Wanebach.

1333:
Ludwig der Bayer genehmigt die Stadterweiterung bis zum heutigen Anlagenring.

1405:
Der „Römer“ wird Rathaus.

1415:
Madern Gertener beginnt mit dem Bau des Domturms.

1428:
Madern Gertener vollendet den Eschenheimer Turm (einziger Überrest von 42 Stadtmauertürmen).

1464:
Bau des Steinernen Hauses durch den Kölner Kaufmann Johann von Melem.

1500 bis 1799

1514/23:
Jörg Ratgeb malt das Karmeliterkloster aus (Reste im Kreuzgang und im Refektorium).

1582/86:
Der staufische Graben wird zugeschüttet und die Südseite der Zeil bebaut.

1628:
Der Baumeister Wilhelm Dilich beginnt die bastionäre Befestigung Frankfurts (die Sternschanzen sind noch im Zackenring des Anlagenrings zu erkennen).

1678/81:
Bau der Katharinenkirche.

1730:
Bau der Hauptwache.

1784:
Der Viehmarkt wird aus der Zeil genommen.

1789-1833:
Bau der Paulskirche.

1799:
Letzte Hinrichtung auf dem Rossmarkt.

1800 bis 1899

1805/07:
Einebnung der Festungswerke zu den Wallanlagen.

1822:
Der Rindermarkt wird vom Rossmarkt in die Alte Gasse verlegt.
Abbruch der Konstablerwache, da sie den Verkehr von der Zeil zum Allerheiligentor behindert.

1825:
Bau der Stadtbibliothek in der Obermainanlage (nur der korinthische Säulenportikus erhalten).

1828:
Der Peterskirchhof (belegt seit 1454) wird geschlossen.

1839/54:
Die ersten Frankfurter Bahnhöfe entstehen an der Gallus- und Taunusanlage.

1855:
Durchbruch der Liebfrauenstraße.

1858:
Errichtung des Gutenbergdenkmals.

1866:
Die Gartenanlage „Nizza“ entsteht an der Mainfront.

1867:
Brand des Domes, Renovierung und Umbau (Domspitze u.a.) durch J.F. von Denzinger (bis 1881).

1868:
Eiserner Steg errichtet.

1872:
Durchbruch Kaiserstraße zwischen Rossmarkt und Gallusanlage.
Erste Pferdebahn von den Bahnhöfen in die Innenstadt.

1874:
Bau der Untermainbrücke.

1874/79:
Bau der neuen Börse.

1875/76:
Bau des Frankfurter Hofes.

1875/80:
Bau des Opernhauses.

1876/78:
Bau der Obermainbrücke.

1881:
Durchbruch der „Neuen Zeil“ von der Konstablerwache zur Friedberger Anlage.

1890:
Durchbruch der Schillerstraße.

1892/95:
Bau der Peterskirche.

1893:
Durchbruch Goethestraße.

1899-1903:
Bau des Schauspielhauses in der Untermainanlage.

1900 bis 1949

1900:
Bau des ersten Kaufhauses („Grand Bazar“) auf der Zeil.

1903:
Durchbruch Braubachstraße.
Rathauserweiterungsbauten bis zur Buchgasse.

1922:
Die Frankfurter Altstadtsanierung beginnt mit Freilegungsarbeiten am Karmeliter- und am Dominikanerkloster.

1925:
Erste Verkehrsbeobachtungen leiten die Umgestaltung der Innenstadtplätze ein.

1926:
Neubau der Alten Brücke.

1927:
Beginn der Altstadteindeichung.

1932:
Eröffnung der Römerbergfestspiele (bis 1939).

1936:
Freilegung der Saalhofkapelle.

1944:
Zerstörung der Frankfurter Altstadt.

1946:
Bürgereinsatz zur Trümmerbeseitigung.

1950 bis 1959

1950:
Die Eröffnung des Kaufhofs dokumentiert die Wiederbelebung des Geschäftszentrums.

1951:
Juniorhaus am Kaiserplatz erbaut.

1952:
Enttrümmerung der Altstadt.
Bayer-Haus am Eschenheimer Turm entsteht.

1953:
Verkehrsfreigabe der Berliner Straße (Durchbruch durch die Altstadt).

1954:
Hochhaus zum Bienenkorb erbaut.
Einweihung der Kleinmarkthalle.

1955:
Durchbruch der neuen Nord-Süd-Achse (Kurt-Schumacher-Straße) von der Alten Brücke aus.
Rathaus-Südbau errichtet.
Richtfest für die Altstadt-Siedlung (Gartenhöfe um den Dom).

1956:
Die Zeil wird um acht Meter auf 34 Meter verbreitert.
Einweihung des Fernmeldehochhauses (Abriss 2004).
Das erste Parkhaus („Hauptwache“) wird eröffnet.

1957:
Ein erster Frankfurter Fußgängertunnel entsteht an der Konstablerwache.

1959:
Das zweite Parkhaus („Konstablerwache“) eröffnet.

1960 bis 1969

1960:
Stadtbad Mitte in der Bockenheimer Anlage erbaut.

1963:
Einweihung der Theater-Doppelanlage.

1964:
Schweizer National-Hochhaus an der Untermainbrücke errichtet.
Erste Pläne für einen „Fußgängerbereich Zeil“.

1965:
Beginn der Stadtbahnbauarbeiten an der Hauptwache.

1966:
Fina-Hochhaus am Friedberger Tor erbaut.
Neugestaltung des Paulsplatzes.

1967:
Der Goetheplatz wird Straßenbahnhof.

1968:
Eröffnung der ersten Frankfurter U-Bahn-Strecke Hauptwache-Nordweststadt. Übergabe des umgestalteten Platzes an der Hauptwache mit dem rekonstruierten Hauptwachengebäude.

1969:
Beginn der U-Bahn-Bauarbeiten im Dom-Römer-Bereich.
Bau des Parkhauses Börse.

1970 bis 1979

1970:
Hochhaus Deutsche Bank errichtet.

1971:
Durchstich des U-Bahn-Tunnels unter dem Römer.

1972:
Eröffnung der Tiefgarage Römerberg.
Das neue Technische Rathaus wird bezogen.
Neubau des Historischen Museums auf dem Saalhofgelände.
Freigabe der Kurt-Schumacher-Straße bis zum Friedberger Tor.

1973:
Die Zeil wird Fußgängerzone.
Der restaurierte Liebfrauenbrunnen läuft wieder.
Beginn der U-Bahn-Arbeiten in der Biebergasse, Umleitung der Straßenbahn, neue Haltestelle Rossmarkt.
Einweihung des U-Bahnhofs Theaterplatz und Inbetriebnahme der U-Bahnstrecke Hauptwache-Theaterplatz (heute: Willy-Brandt-Platz/Europäische Zentralbank).

1974:
Wiederaufstellung des Kaiserbrunnens.
Der „Theatertunnel“ (Verbindung Berliner-Gutleutstraße) für den Verkehr freigegeben.
Einbeziehung von Straßenflächen der Innenstadt für vermietete Dauerparkplätze.
Im Historischen Museum wird eine „Kindergalerie“ eröffnet.
Inbetriebnahme der U-Bahnlinie B 1 zwischen Theaterplatz und Giessener Straße.
Einführung des Frankfurter Verkehrsverbundes.
Eröffnung der „Abfallbörse“ der Industrie- und Handelskammer.
Eröffnung der Diamantenbörse in der Stephanstraße.
Tunneldurchstich zwischen Theaterplatz und Hauptbahnhof.

1975:
Wettbewerb für die Bebauung des Paulsplatzes.
Einweihung des Alten- und Pflegeheimes der Deutschreformierten Gemeinde in der Seilerstraße.
Ideenwettbewerb für die Bebauung des Römerbergs.
Das Volkstheater zieht in den Cantatesaal.
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den „Zeiltunnel“ von der Hauptwache bis Lange Straße.

1976:
Beendigung der Restaurierungsarbeiten am Eschenheimer Turm.
Eröffnung des Senioren-Treffpunkts Römer.
Beginn der Bauarbeiten am Maintunnel für die U-Bahnstrecke A 4 nach Sachsenhausen.
Verglasung des Kreuzgangs im Karmeliterkloster, um die Fresken Jörg Ratgebs zu schützen.
Eröffnung des Internationalen Jugendzentrums in der Bleichstraße.
Richtfest am Südgiebel der Alten Oper, Aufstellung der Pantherquadriga vom alten Schauspielhaus.
Die Turmuhr der Katharinenkirche erhält neue Zifferblätter.
Renovierung des Karmeliterklosters.

1977:
Einweihung eines Jugendcafés im Internationalen Jugendzentrum in der Bleichstraße.
Der erste mit Passagieren besetzte S-Bahnzug fährt vom Hauptbahnhof zur Hauptwache.
Erster Spatenstich für die Wiederherstellung der Anlagen zwischen Kaiserstraße und Junghofstraße.
Neugestaltung des Paulsplatzes, Bepflanzung mit Platanen.
Der Justitia auf dem Römerberg werden Waage und Schwert gestohlen.
In der Fressgass’ wird die „Liegende“ des Bildhauers Schmidt aufgestellt, die Fressgass’ wird als Fußgängerzone eingeweiht.
Beginn des Innenausbaus der Alten Oper.
Am Postamt 1 in der Zeil wird eine Rampe für Rollstuhlfahrer angebracht.
Aufstellung des Goethedenkmals Ecke Kaiserstraße/Gallusanlage.
Eröffnung der Zentralbücherei (Stadtbücherei) im ehemaligen Bieberhaus auf der Zeil.
Einweihung des Hochhauses der Bank für Gemeinwirtschaft, BfG-Hochhaus.
In der Fressgas werden die „Streichelplastiken“ des Bildhauers Knapp aufgestellt.
Eröffnung der „Kaiser-Passage“ im BfG-Hochhaus.
Beginn der U-Bahn-Bohrarbeiten zwischen Stiftstraße und Konstablerwache.
Beendigung der siebenjährigen Restaurierungsarbeiten am Dom.

1978:
Enthüllung einer bronzenen Gedenkplatte (Bildhauer Schmidt) zur Erinnerung an die Zerstörung der Altstadt vor dem Steinernen Haus.
Enthüllung einer Gedenktafel für August Zinn (Bildhauer Knud Knudsen) an der Paulskirche.
Eröffnung des integrierten S- und U-Bahnnetzes, Einweihung der Stationen Taunusanlage und Hauptwache.
Enthüllung einer Gedenkbüste für Otto Hahn an der Stelle seines Geburtshauses in der Ziegelgasse (Kleinmarkthalle, Westeingang).
Einweihung des Friedrich-Stoltze-Museums in der Töngesgasse.
Richtfest für die Alte Oper.
Der Dominikanerplatz wird in Börneplatz umbenannt.

1979:
Abbruch der alten Scheideanstalt der Degussa.
Schließung des Theaters am Turm.
Einweihung des „Spenerhauses“ (Ev. Regionalverband Dominikanerkloster).
Beginn der Restaurierung der wertvollen mittelalterlichen Glasgemäldefenster der Leonhardskirche in einem Nürnberger Spezialinstitut.
Im Innenhof des Liebfrauenklosters wird das farbige Mosaik „Sonnengesang des Hl. Franziskus“ geweiht.

1980 bis 1989

1980:
An der Paulskirche wird die von H.B. Gebhardt gestaltete Bronze-Gedenktafel für Philipp Jakob Spener anlässlich dessen 275. Todestags enthüllt. Eröffnung des vom Bundesfamilienministeriums geförderten „Mutter-Kind-Zentrums“ in der Bleichstraße 38 zur Beratung und Unterstützung ausländischer Familien in der Erziehung ihrer Kinder.Am Eingang zum Peterskirchhof wird eine von Edwin Hüller geschaffene Kopie der Backoffenschen Kreuzigungsgruppe aufgestellt.

1981:
Beginn des Wiederaufbaus der Ostseite des Römerbergs in historischen Formen. Die B-Ebene Hauptwache wird nach den Plänen des Architekten Uwe Laschke neu gestaltet. Der wieder errichtete Stoltzebrunnen wird auf dem Platz hinter der 300 Jahre alten Katharinenkirche der Öffentlichkeit übergeben. Die wieder aufgebaute Alte Oper wird in einem Festakt im Beisein des Bundespräsidenten als Konzert- und Kongresshaus eröffnet. Die Stadtbücherei auf der Zeil stellt ein neues Bildschirm-Lesegerät vor, das erste seiner Art in einer kommunalen Bibliothek. Die AOK weiht ihr neugestaltetes Dienstleistungs- und Beratungszentrum ein. Offizielle Freigabe der neu gestalteten Bockenheimer Anlage.

1982:
Bei Baugrunduntersuchungen in der Karmeliterkirche stößt man auf eine größere Anzahl von Gräbern im Altarraum und in der Annenkapelle sowie auf Mauern, die neue Erkenntnisse zur Baugeschichte geben. Die Stadtwerke eröffnen nach zweijähriger Umbauzeit ihr Beratungsbüro an der Hauptwache. An der Paulskirche wird die von der Stadt Graz gestiftete Büste Erzherzog Johanns aufgestellt. Offizielle Freigabe der mit Natursteinpflaster und vier Reihen Bäumen neu gestalteten Zeil zwischen Hauptwache und Stiftstraße als Fußgängerzone.

1983:
Die östliche Zeil wird als fußgängerfreundliche Zone für den Verkehr freigegeben. Vor der Alten Oper wird der Lucae-Brunnen, geschaffen von Edwin Hüller, eingeweiht. Freigabe der S-Bahn-Strecke zwischen Hauptwache und Konstablerwache. Einweihung der wiederaufgebauten Ostseite des Römerbergs zu Beginn des Weihnachtsmarkts.

1984:
Das wiederaufgebaute Leinwandhaus wird der Öffentlichkeit übergeben. Feierliche Eröffnung der „Backstube“ in der Dominikanergasse 7, eines alkoholfreien Begegnungszentrums des Freundeskreises für Suchtkrankenhilfe, eingerichtet mit Hilfe des ev. Regionalverbandes. Die Untersuchungshaftanstalt Hammelgasse wird abgebrochen. Richtfest der neuen Turnhalle der Stoltzeschule. Mit der Zustimmung des Stadtparlaments zum Bebauungsplan Domstraße ist die Voraussetzung für die Errichtung des Museums für Moderne Kunst geschaffen.

1985:
Die Taunusanlage zwischen Alter Oper und Junghofstraße wird neu gestaltet. Die ehemalige Blumengroßmarkthalle auf dem Börneplatz wird abgerissen. Nach der Restaurierung des Bartholomäusfrieses und des Chorgestühls im Dom ist auch die Wahlkapelle, eine der bedeutendsten historischen Stätten Deutschlands, nach ihrer Renovierung wieder der Öffentlichkeit zugänglich. An der Hauptwache wird der von Franziska Lenz-Gerhard geschaffene Struwwelpeterbrunnen eingeweiht. Bei Grabungsarbeiten im Römerhöfchen (Bauarbeiten für Klimazentrale und Lagerraum für die Römerkantine) stößt man auf einen elf Meter tiefen, längst vergessenen Brunnen aus dem 14./15. Jahrhundert.

1986:
Eröffnung der neugestalteten Verkaufsräume des Städtischen Weingutes in der Limpurger Gasse. Beginn umfangreicher Renovierungsarbeiten der Paulskirche. Eröffnung der Kunsthalle Schirn - ihr Name erinnert an die einst dort in der Altstadt gelegenen offenen Verkaufsläden (Schirnen) der Metzger. Einweihung der U-Bahn-Linien U6 und U7 von Hausen/Praunheim über Bockenheimer Warte, Alte Oper, Hauptwache und Konstablerwache zum Zoo.

1987:
Eröffnung des Dommuseums im Kreuzgang des Doms, das die Baugeschichte des Doms und seine Bedeutung als Wahl- und Krönungsstätte dokumentiert und erstmals den Domschatz präsentiert.

1988:
Eröffnung des Jüdischen Museums (Untermainkai 14/15) im umgebauten klassizistischen Rothschildpalais und dessen Nebengebäude. Auf dem Börsenplatz werden die beiden Bronzestatuen von Reinhard Dachhauer, Bulle und Bär (für Hausse und Baisse), enthüllt.

1989:
Im Bethmannpark wird ein chinesischer Schau- und Meditationsgarten eröffnet. Eröffnung des Museums für Vor- und Frühgeschichte (heute: Archäologisches Museum) in der Karmeliterkirche und im angrenzenden Neubau in der Alten Mainzer Gasse. In der Anlage südlich der Limpurgergasse werden aus der Fäkaliengrube des Anwesens der Wyss von Limburg Funde aus dem 16. Jahrhundert ausgegraben. An der Konstablerwache findet fortan jeden Samstag ein Wochenmarkt statt. Parallel zur Kulturschirn wird in der Saalgasse eine Häuserzeile von zwölf "Stadthäusern" errichtet.

1990 bis 1999

1990:
Die S-Bahn-Strecke von der Konstablerwache zum Lokalbahnhof, Südbahnhof und Stresemannallee wird eingeweiht. Die Stadtwerke beziehen ihren Neubau am Börneplatz; bei den Ausschachtungsarbeiten waren Fundamente einiger Häuser der ehemaligen Judengasse und eine Mikwe zutage gekommen, was zu heftigen Diskussionen über deren Erhaltung, über den Bau und die Gestaltung des verbleibenden Börneplatzes geführt hatte.

1991:
Eröffnung des Museums für Moderne Kunst auf einem dreieckigen tortenstückähnlichen Areal zwischen Berliner Straße und Braubachstraße, entworfen von Max Hollein. Das monumentale, 32 Meter lange und 3,5 Meter hohe Wandgemälde "Der Zug der Abgeordneten" von Johannes Grützke in der Wandelhalle der Paulskirche wird feierlich enthüllt. Die 1987 durch Brandstiftung zerstörte Oper wird wieder eröffnet.

1992:
Vier Jahre nach dem Brand in den Städtischen Bühnen wird das umgebaute Frankfurter Schauspiel wieder eröffnet. Die offene Drogenszene in der Taunusanlage und in der Gallusanlage wird schrittweise aufgelöst. Eröffnung der Schillerpassage. Das Museum Judengasse, eine Dependance des Jüdischen Museums, wird eröffnet.
Bei Grabungsarbeiten im Dom legen Archäologen die Grabstätte eines vier- bis fünfjährigen Kindes aus der späten Merowingerzeit (ca. 650 bis 720) frei; demnach gab es schon um 700 an dieser Stelle eine Steinkirche. Eröffnung des Einzelhandels- und Restaurant-Zentrums Zeilgalerie. Die Renovierungsarbeiten an der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg sind abgeschlossen; Fundamente einer frühromanischen Saalkirche des 11. Jahrhunderts werden entdeckt. Der Platz hinter der Katharinenkirche zwischen Holzgraben und Bleidenstraße, auf dem seit 1981 der Stoltze-Brunnen steht, erhält den Namen Friedrich-Stoltze-Platz.

1993:
Der Eiserne Steg wird umfassend saniert; beide Treppenaufgänge erhalten Aufzüge.

1994:
Das Europäische Wirtschaftsinstitut (EWI) kommt zu seiner ersten Arbeitstagung im Römer zusammen. Es unterschreibt einen Mietvertrag für zunächst zehn Etagen im ehemaligen BfG-Hochhaus am Theaterplatz (Willy-Brandt-Platz), das in "Eurotower" umbenannt wird. Mit einem Festakt in der Alten Oper beginnen am 22. Februar, dem Tag von Frankfurts urkundlicher Ersterwähnung, die Feierlichkeiten zum Jubiläum "1200 Jahre Frankfurt am Main". Unbekannte überwältigen einen Wachmann und rauben aus der Kunsthalle Schirn drei Gemälde von Caspar David Friedrich und William Turner im Versicherungswert von 70 Millionen Mark. Dank der Spende eines Frankfurters erhält das Brückenkreuz der Alten Brücke einen neuen "Brickegickel", nachdem der vorige vor zwei Jahren gestohlen worden war.

1995:
Auf dem Eckgrundstück Lange Straße / Zeil 5-9, das lange Zeit in den Schlagzeilen war, läßt Kaufmann Josef Buchmann ein Bürohaus samt glasüberdachter Ladengalerie nach Entwurf des Architekten Helmut Joos errichten. Die Volkshochschule verläßt ihr Domizil im Volksbildungsheim und bezieht neue Räume im Galluspark. Das TAT spielt letztmals im Theater am Turm und bezieht seine neue Spielstätte im Bockenheimer Depot.

1996:
Die Gedenkstätte Neuer Börneplatz, eine symbolische Grabstätte für 11.000 Juden, die von den Nationalsozialisten aus Frankfurt deportiert und umgebracht wurden, wird eingeweiht. Mehr als 160.000 Besucher kommen zum zweitägigen Wolkenkratzer-Festival nach Frankfurt. Auf der Schillerstraße zwischen Börsenplatz und Am Eschenheimer Tor findet fortan jeden Freitag ein Markt statt.

1997:
Die geplante Sperrung der Innenstadt für Automobile ohne Katalysator wird durch das Bundesumweltministerium wegen neuer Rechtslage gestoppt. In der Paulskirche eröffnen der hessische Ministerpräsident Hans Eichel und der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, die Wehrmachtsausstellung. Während des Frankfurter großen Stadtgeläuts zu Pfingsten stürzt die 10 Zentner schwere Christusglocke vom Turm der Paulskirche. Nach dreijähriger Bauzeit wird das Commerzbank-Hochhaus eingeweiht; das von Sir Norman Forster entworfene Gebäude ist mit einer Höhe von 258 Metern (mit Antenne knapp 300 Meter) lange Zeit Europas höchstes Hochhaus. Bundespräsident Roman Herzog eröffnet das für 1,5 Millonen Mark sanierte und umgebaute Goethemuseum. Eine Arbeitsgruppe kommt zu dem Ergebnis, daß das Großprojekt "Frankfurt 21", Tieferlegung des Hauptbahnhofs und Bahntunnel unter der Innenstadt, machbar, die Finanzierung allerdings extrem schwierig sei. Die Hauptpost an der Zeil schließt. Offizielle Eröffnung des Japan Centers am Taunustor, 114 Meter hoch, 29 Stockwerke; in 100 Metern Höhe befindet sich ein Restaurant. Das Standesamt bietet die Möglichkeit von Trauungen im Palmengarten, im Palais Zoo und in der Alten Oper.

1998:
Die Maingas AG und Versorgungssparten der Stadtwerke GmbH werden zum neuen Unternehmen Mainova zusammengefaßt. Eine Ehrentafel für die älteren Bürgermeister des freistädtischen Frankfurts (1816-1866) wird im Foyer vor dem Kaisersaal enthüllt. Im Dom wird erstmals eine Mariachi-Messe gefeiert, bei der eine mexikanische Musikgruppe anstelle der Orgel spielt und der Pfarrer der spanischsprachigen Gemeinde den Gottesdienst hält. Die Zürich-Versicherung hat den Frankfurter Architekten Christoph Mäckler beauftragt, Pläne für eine Neubebauung des Areals des Zürich-Hochhauses am Opernplatz auszuarbeiten. Zentrale Veranstaltungen der 150-Jahr-Feier der Nationalversammlung, des ersten gewählten gesamtdeutschen Parlaments in der Frankfurter Paulskirche 1848/49. Die Europäische Zentralbank nimmt ihre Arbeit auf. Eröffnung des Hilton-Hotels in der Hochstraße anstelle des Stadtbads Mitte; die unter Denkmalschutz stehende Schwimmhalle von 1960 wird in das Hotel integriert.

1999:
Das neue Büro- und Geschäftshaus der Victoria-Versicherungen am Goetheplatz Ecke Steinweg ist fertig gestellt. Eröffnung des Imax-Filmtheaters im obersten Geschoß der Zeilgalerie mit 353 Sitzplätzen und einer 16,5 Meter hohen und 23 Meter breiten Großleinwand. Eröffnung der 750 Meter langen Straßenbahnstrecke über die Konrad-Adenauer-Straße und Konstablerwache als Verbindung vom Nordend zur Altstadt; die Linie 12 fährt nun von Bornheim zum Hauptbahnhof. Vom Kulturamt der Stadt geht das Hausherrnrecht über das Karmeliterkloster an das Institut für Stadtgeschichte über.

seit 2000

2000:
Das Planungsdezernat stellt ein Konzept vor, die Braubachstraße in sieben Schritten zu einer Kulturmeile auszubauen. Die historische Stundenglocke des Römers, die zuletzt im Historischen Museum aufbewahrt worden war, wird wieder aufgehängt und aktiviert. Eröffnung des 200 Meter hohen "MainTowers" zwischen Neuer Mainzer Straße und Neuer Schlesingergasse; in der 53. Etage befindet sich ein Restaurant, in der 55. eine Aussichtsplattform, außerdem unterhält der Hessische Rundfunk dort Studios für Fernseh- und Rundfunksendungen. Die Akademie Rabanus Maurus macht ihr "Haus am Dom" zu einem Haus auch der Gespräche und der Kunst. Der Platz an der Konstablerwache wird als erster in Frankfurt von der Polizei durch eine Videoanlage überwacht. Die Obermainbrücke wird nach dem vor kurzem verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Frankfurt in Ignatz-Bubis-Brücke umbenannt. Auf dem Gelände des ehemaligen Postscheckamts zwischen Bleichstraße und Stephanstraße entsteht der Büro- und Wohnkomplex "Skylight". Der Bundesrechnungshof zieht nach Bonn, der östliche, ältere Teil seines Hauses an der Berliner Straße von 1954/55 steht als "zeittypisches Verwaltungsgebäude" unter Denkmalschutz. Die Außenstelle Frankfurt des Bundesarchivs im Karmeliterkloster wird aufgelöst und nach Koblenz in die Zentrale des Bundesarchivs verlegt.

2001:
Die Schillerstraße wird umgebaut und neu gestaltet, im nördlichen Teil können wieder Kraftfahrzeuge verkehren. Nach einem Umbau wird das Volksbildungsheim, 1908 als Gesellschaftshaus des Kaufmännischen Vereins erbaut, als Multiplexkino "Metropolis" eröffnet.

Chronik wird nicht fortgesetzt.