Berger Rücken

Berger Rücken

Landschaften

Berger Rücken - Landschaftsraum Hügel im GrünGürtel

Frankfurts Hügelland

Der Berger Rücken ist einer der drei großen Landschaftsräume im GrünGürtel. Die in Frankfurts Nordosten gelegene Anhöhe mit mehreren Ausläufern bietet grandiose Aussichten auf Skyline, Taunus und das restliche Umland von Frankfurt.

Blick auf die Skyline vom Berger Rücken
Blick auf die Skyline vom Berger Rücken © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

Natur

Mit Natur ist der Berger Rücken reichlich gesegnet. Gleich drei Naturschutzgebiete – Berger HangInternal Link, Enkheimer RiedInternal Link und Mühlbachtal Internal Link– sowie das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Berger WarteInternal Link zeichnen die hügelige Landschaft aus. Magerrasen, Orchideenwiesen und ein sumpfiges Ried verweisen auf die geologische Entstehung. Anders als im Westen Frankfurts bilden hier Kalkstein und kalkhaltige Tone mit zum Teil darunterliegendem Basalt den Untergrund. Darüber finden sich fruchtbare Lößböden.
Am Ende der letzten Eiszeit war der Main ein breiter, reißender Strom, der den steilen Berger Südhang in den Kalk hineinfräste. Aus den Schichten des Südhangs treten etliche Quellen hervor, die heute durch den ausgeschilderten GrünGürtel-QuellenwanderwegInternal Link miteinander verbunden werden.

Der Berger Rücken umfasst mehrere Hochebenen und Hänge. Der höchste Punkt und damit auch Frankfurts topographisch höchste Stelle befindet sich mit 212 Metern über NHN an der Berger Warte. Nach Norden zieht sich der 202 Meter hohe GisisbergInternal Link, von dem der Berger Nordhang Richtung Bad Vilbel abfällt. Im Westen liegt das 182 Meter hohe Heiligenstockplateau und nach Süden zieht sich der Lohrberg mit einer Höhe von 185 Metern.
Die Landschaft am Berger Rücken zeigt eine große Fülle an unterschiedlichen Nutzungen: Da sind die weiten, offenen Getreide- und Zuckerrübenfelder auf dem Gisisberg, die traditionellen Streuobstwiesen, die Freizeitgartenlandschaft und der Volkspark am Lohrberg sowie der dortige Weinberg. Außerdem das enge, dicht bewachsene Tal, das der Mühlbach in den Hang gegraben hat, die weitläufigen Wiesen auf dem Heiligenstock und der baumreiche Huthpark. Unter dem Berger Südhang ist in Enkheim mit dem Riedteich Internal Linknoch ein Stück ehemaliger Mainaltarm erhalten geblieben, schilfbestanden, teilweise sumpfig und malerisch gelegen.

Blick auf das Enkheimer Ried
Blick auf das Enkheimer Ried © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

Erholung

Die Aussichten, die man vom Berger Rücken hat, sind einfach wunderbar. Im Nordwesten ist stets der Höhenzug des Taunus zu sehen, abends gar mit Sonnenuntergang. Im Südosten, insbesondere vom oberen Weg am Berger Südhang, kann man weit über Offenbach hinaus bis zum Odenwald schauen.

Der GrünGürtel-RadrundwegInternal Link und der GrünGürtel-RundwanderwegInternal Link verbinden die landschaftlich besonders attraktiven Teile des Berger Rückens miteinander – allerdings muss man sich hier manchmal auf Steigungen gefasst machen! Steigungsarm hingegen ist die Hohe StraßeInternal Link, eine alte Handelsstraße und heute Regionalpark-Route, die im Nordosten des Berger Rückens bis in die Wetterau führt – eine ideale Radstrecke. Für Spaziergänger:innen bietet sich als Attraktion der Quellenwanderweg Internal Linkan.

Überall auf dem Berger Rücken trifft man auf Streuobstwiesen und inmitten dieser liegt am Lohrberg das MainÄppelHausInternal Link, ein Infozentrum mit großem Schaugarten, dessen Besuch sich lohnt. Nicht weit entfernt davon liegt der Lohrpark Internal Linkmit dem letzten und einzigen WeinbergInternal Link, den die Stadt Frankfurt noch hat. Südwestlich davon liegt der Huthpark Internal Linkmit seinen großen Wiesen und beeindruckenden alten Bäumen.

GrünGürtel-Tier-Wasserspucker
GrünGürtel-Tier-Wasserspucker, Maskottchen des Quellenwanderwegs © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Philip Waechter

Kulturgeschichte

Der Südhang des Berger Rückens ist ziemlich steil und der Kalksteinuntergrund wärmt sich stark auf. Er war damit lange Zeit eine ideale Lage für den Anbau von Wein; nachgewiesen seit 882. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts kam ein Schädling von Nordamerika nach Europa: die Reblaus. Gleichzeitig änderte sich das Klima, es wurde kühler (kleine Eiszeit). Die meisten Weinstöcke gingen ein und in der Folge begannen die Winzer mit dem Obstanbau. Kein Wunder also, dass es hier besonders viele Streuobstwiesen gibt und dass in den 1950er Jahren in der Nähe ein Lehr- und Versuchsgarten für Obstanbau gegründet wurde, das heutige MainÄppelHausInternal Link. Die Frankfurterinnen und Frankfurter ersetzten den Wein zunehmend durch Apfelwein. Er war bald sehr beliebt und es entstanden überall im Stadtgebiet die urigen Schoppepetzer-Kneipen.

Die Berger WarteInternal Link ist ein Zeugnis aus noch älterer Zeit. Im Mittelalter war der Wartturm ein Beobachtungsposten an einer wichtigen Handelsroute. Diese Routen verliefen damals über die Hügel, da Flusstäler meist sumpfig und undurchdringlich waren. Auch die Via Regia, ein Straßennetz durch das mittelalterliche Frankenreich, führte über den Berger Rücken. Die Hohe StraßeExternal Link als Teil der Via Regia führte als wichtige Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig. Bis zur Berger Warte standen Reisende unter dem Schutz von Frankfurt, ab dort gab es den „Geleitwechsel“ und sie kamen unter die Obhut des zuständigen Fürsten.

Die beiden anderen großen Landschaftsräume im GrünGürtel sind das Niddatal Internal Linkund der StadtwaldInternal Link im Süden.

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