Stadtwald
Der Wald machte Frankfurt zur Stadt
Der Frankfurter Stadtwald liegt im Süden der Stadt. Wer Erholung sucht oder sportlich aktiv sein möchte, ist hier genau richtig. Seit fast 650 Jahren gehört der Wald der Stadt, heute ist er ein moderner, FSC-zertifizierter Forst.
Natur
Der
Stadtwald besteht zum einen aus dem UnterwaldInternal Link und dem Schwanheimer WaldInternal Link im
Westen. Hier geht es eher trocken zu, der Boden ist sandig und neben Kiefern
finden sich fast überall die knorrigen Eichen. Vom Westen bis zur Autobahn A5
ist dies auch das Reich der Wildschweine.
Der
OberwaldInternal Link im Osten liegt tatsächlich etwas erhöht, hat einen kalkhaltigen Boden
und ist deutlich feuchter. Deshalb wachsen die dort vorherrschenden Buchen auch
besonders gut, neben kleinen Bächen ist der Oberwald mit zahlreichen
Waldweihern gesegnet. Östlich der Darmstädter Landstraße ist der Wald eingezäunt,
weil dort besonders viele Hirsche und
Kühe vom Damwild leben.
Außerdem
gibt es noch mehrere kleine Wälder auf der nördlichen Stadtfläche sowie weitere
südlich der Stadt und im Taunus. Bewirtschaftet wird der Stadtwald von sechs FörstereienInternal Link.
Die
Artenvielfalt im Stadtwald ist groß, auch bedrohte Tierarten wie die
eindrucksvollen Heldbockkäfer und Hirschkäfer sowie alle Spechtarten fühlen sich hier wohl. Zwei Flora-Fauna-Habitat-Gebiete decken weite Bereiche des Waldes
ab, insbesondere wegen der seltenen Eichenwälder auf sandigen Böden.
Den Bäumen im Wald geht es jedoch schlecht. Laut Waldzustandsbericht 2020Internal Link sind über 97 Prozent von ihnen beschädigt. Die heißen Sommer haben ihre Spuren hinterlassen.
Erholung
Den
besten Blick auf den Stadtwald hat man vom GoetheturmInternal Link. Allerdings brannte er im
Oktober 2017 ab und wird gerade wieder aufgebaut.43 Meter soll er wieder hoch und im Winter 2020/21 fertig
werden.
Wer
lieber in den Wald eintauchen möchte, kann dies zum Waldbaden, Laufen, Reiten,
Spazieren, Natur beobachten und vielem mehr tun. Ein weit verzweigtes und
rund 450 Kilometer langes Wegenetz erschließt
den Wald, für Pferde und Reiter stehen weitere 80 Kilometer zur Verfügung.
Das
StadtWaldHausInternal Link ist für alle ein lohnenswertes Ziel, die mehr über den Stadtwald wissen
möchten. Eine Ausstellung und viele Tiere in den Gehegen sind besonders für die
kleinen Gäste eine Attraktion.
Das
Haus ist eine von mehreren Lernstationen im GrünGürtelInternal Link. Hier gibt es verschiedene
Angebote für Schulklassen und Kitas, die Lehrer/innen und Erzieher/innen buchen
können. Außerdem werden mit dem Programm „Entdecken, Forschen, Lernen im
GrünGürtel“ ganze Familien zu Veranstaltungen eingeladen. Besonders beliebt ist
die lange Fledermausnacht.
Neben
dem StadtWaldHaus steht der WaldladenInternal Link, in dem Fleisch und Wurst von Wildschweinen,
Rehen und Damwild erhältlich sind.
Besonders beliebt sind die sieben WaldspielparkeInternal Link, denn dort gibt es originelle Spielgeräte für Kinder, Liegewiesen und an einigen auch Wasserbecken oder Grillplätze.
Für
alle, die gerne Karussells, gebrannte Mandeln und Schießbuden mögen ist der
WäldchestagInternal Link ein Muss. Jedes Jahr an Pfingsten wird am Oberforsthaus das Fest
gefeiert. Und vom Riesenrad hat man einen tollen Blick auf den Wald.
Geschichte
Nach der letzten Eiszeit wandelten sich die Tundren
langsam zu Urwäldern. Birken Kiefern, Pappeln hatten die Vorherrschaft, später
kamen Eichen und noch später Buchen hinzu. Menschen siedelten sich an und lebten
vom Wald, bis ihn die Frankenkönige zu ihrem Eigentum erklärten und als
Jagdgebiet nutzen.
Das mittelalterliche Frankfurt besaß weder Wald
noch war es eine freie Stadt, doch beides wollten seine Bürger unbedingt erreichen.
1372 bot sich die Gelegenheit, als Kaiser Karl IV. Schulden nicht bezahlen konnte
und Frankfurt dies für ihn übernahm. Dafür erhielt die Stadt das hinterlegte
Pfand: Königsforst Dreieich und Reichsschultheißamt. Frankfurt zahlte 8800
Gulden und wurde freie Reichsstadt.
Die Bürgermeister hatten nach Ende ihrer Amtszeit
noch eine wichtige Aufgabe, sie wurden Forstmeister: Stadtpolitik und Stadtwald
gehörten zusammen. Ab dem 18. Jahrhundert übernahmen das Fachleute, und Baur
von Eysseneck zog als erster 1729 in das neu erbaute Oberforsthaus ein.
Heute wird der Stadtwald nachhaltig
bewirtschaftet, seit 2015 ist er sogar FSC-zertifiziert (Forest Stewardship Council).