Oberwald
Hohe Buchen und viel Wasser
Neben Kiefern und Eichen wachsen hier vor allem Buchen, und zwar ganz besonders hohe. Königsbach, Jacobiweiher und der Goetheturm sind Ausflugsziele im Oberwald.
Erholung im Oberwald
Der Oberwald liegt tatsächlich höher
als der UnterwaldInternal Link, etwa 50 Meter. Der GoetheturmInternal Link ist an der höchsten Stelle
(148 m) errichtet. Die Aussicht auf Stadt, Wald und Umland von seiner
Aussichtsplattform ist grandios. Wer lieber in den Wald eintauchen möchte kann
dies auf den Wanderwegen tun: Schäfersteinpfad (13 km), Weilruhpfad (6,5 km),
Rundweg am OberforsthausInternal Link (5,3m) und GrünGürtel-JubiläumswegInternal Link (3 km). Bei einem
Ausflug in den Oberwald lohnt sich ein Abstecher ins StadtWaldHausInternal Link.
Ungewöhnliche Tiere wie Monsterspecht,
Eichhörnchenkönig und gar eine Eule im Norwegerpullover tummeln sich im
Oberwald. Sie alle sind Werke der Komischen KunstInternal Link, ebenso wie der "Pinkelbaum",
die Jupitersäule und die Tiroler Schützen.
Reichlich Gelegenheit für Spiel und
Sport bieten die Waldspielparke GoetheturmInternal Link, ScheerwaldInternal Link und TannenwaldInternal Link.
Einige sind sogar mit Wassersprühfeldern oder Grillplätzen ausgestattet.
Wer es lieber etwas ruhiger mag und
sich für Kunst interessiert, kann sich an der GoetheruhInternal Link erfreuen, die eine
liegende Säule von Ian Hamilton Finlay ziert.
Natur und Gewässer
Nirgendwo sonst im Stadtwald gibt es so viel WasserInternal Link wie im Oberwald:
Maunzenweiher, Scherbelinoweiher, Kesselbruchweiher, Försterwiesenweiher,
Tiroler Weiher und als größter von allen der Jacobiweiher. Es sprudeln
Mörderbrunnen, Königsbrunnen und das schwefelhaltige Königsbrünnchen. Und dann
fließt da noch der KönigsbachInternal Link – entsprungen in Neu-Isenburg. Besonders
zauberhaft ist er im Frühling, wenn er von blühendem Bärlauch begleitet wird.
Der Oberwald ist von Buchen geprägt, wenn man die Kronen sehen will, muss
man sich sehr weit zurücklehnen. Bis zu 50 Meter wachsen sie in die Höhe, das
ist viel. Und sie sind alt. Und dick. Und krank, denn sie vertragen keine
heißen und trockenen Sommer. Viele werden den Klimawandel nicht überstehen.
Dabei ist der Boden hier im Oberwald deutlich feuchter als im sandigen
Unterwald. Auch lehmig, kalkhaltig und nährstoffreich ist er. Der bessere Boden
führt zu einer üppigen Krautschicht. Dementsprechend wird der Wald botanisch
als Hainsimsen-Buchenwald und Waldmeister-Buchenwald eingestuft. Ein großer
Teil ist sogar als Flora-Fauna-Habitat-GebietInternal Link besonders geschützt (links und
rechts der Darmstädter Landstraße). Im Frühling sind außerdem Buschwindröschen
und seltsamer Lauch anzutreffen.
Im Wald zwischen Darmstädter und Babenhäuser Landstraße lebt besonders
viel Damwild. Mit etwas Glück kann man die Rudel beobachten. Der Bereich ist eingezäunt
und für Hunde gilt eine strenge Leinenpflicht.
Ebenfalls (noch) eingezäunt ist Frankfurts Müllberg Monte
Scherbelino. Seit den 1990er Jahren wird er saniert und an seinem Fuß entsteht
gerade eine Wildnis. Das Projekt Städte wagen WildniExternal Links bietet Führungen durch
das Gelände an.
Forstwirtschaft und Geschichte
Oberwald und UnterwaldInternal Link gehörten bis 1372 den deutschen Kaisern, die
hier ihren Jagdvergnügungen nachgingen. Als einer von ihnen, Karl der VI.,
klamm bei Kasse war, halfen die Frankfurter Bürger aus und erhielten dafür Wald
und Stadtrecht, was Frankfurt zu einer freien Reichsstadt machte. Das brachte
viele Vorteile, zum Beispiel das Recht, Hausschweine jedes Jahr im Herbst im Wald
zu mästen. Viehfutter war damals rar, deshalb mussten sich Hausschweine mit
Bucheckern und Eicheln begnügen. An zwei Orten hatten sie Unterstände: an der
Unterschweinstiege und der Oberschweinstiege; heute sind dort Gaststätten.
Viele kennen das Oberforsthaus nur als großen Verkehrskreisel. Doch
lange Zeit war es genau das: Der Ort, an dem der oberste Förster lebte und wirkte.
1729 zog der erste fachlich ausgebildete Förster ein und mit ihm die Idee der Nachhaltigkeit.
Eine Methode der Bewirtschaftung, die von der damals noch jungen Forstwissenschaft
entwickelt wurde: niemals mehr Holz ernten, als nachwächst.
Die Grenze zwischen Unter- und Oberwald bildet in etwa die Mörfelder
Landstraße. Den Oberwald bewirtschaften Förster und Forstwirte aus zwei
Revierförstereien: OberradInternal Link und SachsenhausenInternal Link. Zunehmend begehrt sind
Lesescheine für Holz, die hier erworben werden können.