Goetheturm
Das beliebte, wieder aufgebaute Frankfurter Wahrzeichen erstrahlt in neuer Pracht
Es traf die Frankfurter mitten ins Herz, als der Goetheturm in einer Oktobernacht im Jahr 2017 einer Brandstiftung zum Opfer fiel. Denn mit dem völlig niedergebrannten, hölzernen Aussichtsturm im Waldspielpark Goetheturm war ein Wahrzeichen und damit auch ein Stück Frankfurter Identität zerstört worden. Schnell stand daher für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Stadtpolitik fest: Wir bauen den Goetheturm wieder auf! Viele engagierte Frankfurterinnen und Frankfurter spendeten Geld, um das Projekt schnell realisieren zu können. Seit dem Frühjahr 2021 ist der neue Goetheturm für die Öffentlichkeit zugänglich. Aus Sicherheitsgründen bleibt der neue Goetheturm - wie schon der alte - im Herbst und Winter geschlossen.
In einer Online-Befragung direkt nach dem Brand hatte sich eine deutliche Mehrheit (78 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger Frankfurts dafür ausgesprochen, den 43,3 Meter hohen Turm möglichst orignalgetreu wiederaufzubauen. Optisch ist er nun kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden, allerdings entspricht das leicht modifizierte Bauwerk den aktuellen Bauvorschriften und wird sich, anders als beim vernichteten Original, künftig besser instandhalten und sanieren lassen.
Im Jahr 1931 hatte man für den Vorgänger noch rund 340 Kubikmeter Kiefer-, Buchen- und Eichenholz aus dem Stadtwald verbaut. Der heutige Goetheturm mit einer Grundfläche von neun mal neun Metern besteht hingegen aus Edelkastanie aus Südfrankreich und Nordspanien sowie aus Eiche aus dem Schwarzwald – diese Hölzer wurden wegen ihrer besseren Haltbarkeit ausgewählt. Als Schutz vor Feuchtigkeit wurden im Neubau auch zahlreiche Stahlelemente verbaut, um künftige Sanierungskosten in Grenzen zu halten. Der alte Goetheturm musste in den Jahren 2010 bis 2014 für rund 530.000 Euro umfassend saniert werden.
2,4 Millionen Euro hat der neue Goetheturm gekostet, einen Großteil davon hat die Versicherung bezahlt, dank der Spenden durch Bürgerschaft und Unternehmen kann auch das Umfeld des Turms wieder attraktiv gestaltet werden. Im Juli 2020 wurde Richtfest gefeiert.
Schon 1867 hatte an der gleichen Stelle ein Holzturm gestanden, der allerdings nur 22 Meter hoch gewesen ist. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Holzbau abgerissen. Im November 1931 wurde dann der Goetheturm, das belliebte, nach Johann Wolfgang von Goethe benannte, Ausflugsziel eingeweiht – kurz vor dem Goethejahr 1932, dem 100. Todestags des Frankfurter Dichters.
Mit seinen 196 Stufen und der Höhe von 43,3 Metern galt der ursprüngliche Goetheturm bis zum Jahr 1999 als der höchste öffentlich zugängliche Holzbau Deutschlands.
Öffnungszeiten
1. Mai bis 31. Oktober, von 8 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit (spätestens 20 Uhr)