Schwab, Fanny, Hanna, Klara und Seligmann

Schwab, Fanny, Hanna, Klara und Seligmann

Stolperstein-Biographien in der Innenstadt

Schwab, Fanny, Hanna, Klara und Seligmann

Seligmann Siegmund Schwab wurde in Grebenau bei Alsfeld geboren. Am 27. Oktober 1897 heiratete er Klara, geb. Levi aus Niederaula. Das Ehepaar wohnte mit seinen Töchtern Johanna „Hanna“, Else (geb. 16.10.1899) und Adele „Addy“ (geb. 23.9.1902) und Seligmanns Schwester Fanny in unmittelbarer Nachbarschaft zur Synagoge, Mikwe und Schule in Grebenau. In den 1920er Jahren gehörten ca. 20 Prozent der 670 Einwohner Grebenaus zur jüdischen Gemeinde.

 

Seligmann Schwab war Schuhmacher, Händler und der letzte Gemeindevorsteher der jüdischen Gemeinde in Grebenau. Bei der Pogromnacht 1938 wurde die Synagoge in Grebenau zerstört. SA-Leute verwüsteten auch das Wohnhaus der Familie und misshandelten die anwesenden Familienmitglieder. Noch in der selben Nacht flüchteten Seligmann, Klara, Hanna und Fanny Schwab nach Frankfurt und fanden hier Unterschlupf in der Wohnung ihrer Tochter Else im Wollgraben 8.

 

Else Schwab war bereits 1919 nach Frankfurt gezogen und hatte bei verschiedenen jüdischen Familien als Hausangestellte und Kindergärtnerin gearbeitet. Von März 1939 bis Dezember 1939 lebte sie bei ihrem letzten Arbeitgeber Hugo Oppenheimer in der Savignystraße 30 zur Untermiete. Am 9. Dezember 1939 ist sie an Bord des Dampfers „Pennland“ von Rotterdam nach New York geflüchtet.

 

Die Tochter Addy war bereits am 28. April 1938 mit ihrem Ehemann Kurt Ehrenfeld und der dreijährigen Tochter Eva von Bremerhaven aus mit dem Dampfer „Hansa“ geflohen. Seligmann Schwab, seine inzwischen vollständig gelähmte Ehefrau Klara, die Tochter Hanna und Fanny Schwab hatten seit 1940 kein eigenes Vermögen mehr und wurden von der jüdischen Fürsorge unterstützt.
Zuletzt wohnten die Seligmanns in der Rechneigrabenstraße 18–20. Hier befand sich von 1829 bis 1942 das Krankenhaus und Altersheim der Israelitischen Krankenkassen, das ab August/September 1942 Sammelpunkt für Deportationen wurde. Von hier wurden 166 Jüdinnen und Juden verschleppt und ermordet.

 

Die Stolpersteine wurden initiiert von Margarete Druschel.

 

 

Seligmann Siegmund Schwab

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

 8.11.1866

18.8.1942

24.9.1943

 

Klara Schwab, geb. Levi

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

26.7.1872

18.8.1942 Theresienstadt

18.8.1942 Theresienstadt

 


Fanny Schwab

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:  

 26.1.1861

18.8.1942

23.9.1942

 

Hanna Schwab

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:  

 30.10.1898

16.8.1942

unbekannt

 

 

 

 

"Kopfstein" für das Israelitische Krankenhaus und Altersheim in der Rechneigrabenstraße
"Kopfstein" für das Israelitische Krankenhaus und Altersheim in der Rechneigrabenstraße © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angabe

 

 

Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–20, Seligmann Schwab
Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–20, Seligmann Schwab © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angabe

 

Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–20, Klara Schwab
Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–20, Klara Schwab © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angabe

 

Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–20, Fanny Schwab
Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–20, Fanny Schwab © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angabe

 

Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–21, Hanna Schwab
Stolperstein Rechneigrabenstaße 18–21, Hanna Schwab © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angabe

 

 

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